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Der Kalif Storch beim „Schnürl“

Schon auf der Treppe und im liebevoll dekorierten Vorraum wird man, dem Stück entsprechend, auf den Orient eingestimmt. Dann, im Theater, erwartungsvolles Gemurmel, leise Gespräche. Die Sitzreihen sind bis auf den letzten Platz besetzt. Vorne zwei Reihen Kinder, dahinter die Erwachsenen. Viele Omas und Opas, aber auch Jüngere. Eine junge Mutter erzählt später in der Pause, dass sie schon als Schülerin eine Aufführung des Landsberger Marionettentheaters „Am Schnürl“ miterlebt hat und davon so beeindruckt war, dass sie nunmehr Jahr für Jahr wiederkommt. Dann verstummt die Musik, und der Vorhang geht auf. An der Bühnenrampe sitzt der lustige Marionetten-Kasperl und erzählt, dass er nunmehr als Spaßmacher beim Kalifen von Bagdad angestellt ist, und dass der Kalif heute Geburtstag feiert. Da kommen sie auch schon, die Gratulanten: Ein Schlangenbeschwörer und eine Bauchtänzerin, ein Kinderchor und ein Zauberer. Der unheimliche Zauberer schenkt dem Kalifen einen Schnupftabak, mit dem man sich in ein Tier verwandeln kann. Und damit beginnt das Verhängnis. Es gelingt dem Kasperl und dem Kalifen zwar, sich in Störche zu verzaubern, aber sie haben vergessen, wie man wieder Mensch wird. Viele Abenteuer mit Hexen und Geistern und seltsamen Tieren sind notwendig, bis die beiden erlöst werden.
Während die Kinder gespannt das Schicksal des Kasperl verfolgen und mit den verzauberten Tieren bangen, bewundern die Erwachsenen die Puppenfiguren in ihren fantasievollen Gewändern und lachen über die lustigen und hintergründigen Dialoge. Das Stück ist für alle Altersstufen geeignet und keine Sekunde langweilig. Den Puppenspielern, die sich am Schluss vor dem Publikum verbeugen, merkt man an, dass auch sie ihren Spaß an dem lustigen Stück haben. Und natürlich auch froh und erleichtert sind, dass es keine Pannen gab und alles ohne „Fadenriss und Schnürlsalat“ (der Schlachtruf der Landsberger Marionettenspieler) ablief.
Der Kalif Storch wird noch ein Wochenende lang gespielt, dann senkt sich bis zum Frühjahr 2009 der Theatervorhang. Die Puppenspieler sind natürlich nicht untätig, diese Zeit wird benötigt, um ein neues Stück (welches, wird noch nicht verraten) zu erarbeiten.
Die nächsten Aufführungen:
Freitag, 7.3. um 19 Uhr.
Samstag, 8.3. um 16 und 19 Uhr.
Sonntag, 9.3., um 16 Uhr.
Kartenverkauf und Reservierung unter 08191/917412 (Reisebüro Vivell).

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