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Baustellen einer Zeitreise

  • Wie stellt sich unser Forscherteam aus der Zukunft wohl unsere (Corona-) Gegenwart vor?
  • Foto: Wolfgang Hauck/Gonzalo Orce
  • hochgeladen von Andrea Schmelzle

„Future Flashback“ und mehr: dieKunstBauStelle organisiert reale Ausstellung mit digitalen Komponenten, Corona-sicher und wetterfest an Bauzäunen. Ausstellungsbeginn: 10. September

Die spannenden Ergebnisse einer „Zeitreise in die Gegenwart“: Beeindruckend futuristische 360 °-Fotos, Animationen und Hörbeiträge, die die Ideen und Visionen von Jugendlichen wiedergeben. Denn noch gar nicht lange ist es her, da haben sich Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Landsberg auf ein spannendes Experiment eingelassen. Im Rahmen des Projektes Future Flashback des soziokulturellen Vereins dieKunstBauStelle haben sie sich 200 Jahre in die Zukunft versetzt, um aus dieser Perspektive wieder in unsere Zeit zu blicken. Aus der Sicht der Zukunft liefern sie in Form einer Ausstellung nun Beiträge für ein fiktives Treffen von Historikern, Kulturwissenschaftlern und Redakteuren im Jahr 2220.
Anschauen und anhören können sich das die Landsberger ab 10. September an verschiedensten Orten in der Innenstadt – in einer interessanten Mischung aus analogen und digitalen Formaten. Wie sich das vereinen lässt? Ganz einfach: Mit Hilfe von QR-Codes werden Medieninhalte eingebunden. Die Codes seien eine gute Möglichkeit, um die Brücke zwischen digitaler und realer Welt zu schlagen, so Projektinitiator Wolfgang Hauck. Mit den QR-Codes könne man online die Ton- oder Videobeiträge der Jugendlichen mit einem Smartphone scannen und abrufen.

Exoplasma und Lernhelm
Die Ausstellung macht deutlich: Aus dem Blickwinkel der Zukunft erscheint vieles in unserer Welt rätselhaft. Genau das mussten die Jugendlichen genauer unter die Lupe nehmen, haben Alltagssituationen und Gegenstände erkundet sowie das Leben im Jahr 2020 erforscht. Was für uns selbstverständlich ist, stellen sie in Frage: „Wie umständlich, einen Lippenstift zu benutzen, wenn man sich doch „Exoplasma“ in die Lippen spritzen kann,“ meint Ayleen. „Die armen Schüler, die noch zur Schule gehen mussten – ein „Lernhelm“, dem Wissen eingespielt wird, ist doch viel cooler“, findet Paula. „Und warum wohl waren Bücher jemals aus Papier?“, fragt sich Lara. Für die Jugendlichen bedeutet dieser Blick in die Gegenwart eine kritische Reflexion, in der sie ihr Alltagsleben hinterfragen. Und nicht alle sehen die Zukunft rosig, denn „allzu technisch und perfekt macht langweilig“, meint Lisa.

„Das Ausstellungsformat ist als Alternative zur Langen Kunstnacht entwickelt worden“, sagt Wolfgang Hauck, „da diese durch Stadt und Künstler ersatzlos abgesagt wurde und um dennoch etwas für den öffentlichen Raum, Corona-sicher und wetterfest, anzubieten.“

Kombination aus digitaler Ausstellung und realer Präsentation

Das Interesse an dieser Kombination aus virtuellen Ausstellungen und realer Präsentation sei auch auf internationaler Ebene sehr groß. Das Projekt führt dieKunstBauStelle in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Klasse der IELEV-Schule Istanbul durch. Neben der Türkei wird es nun auch in der Ukraine fortgesetzt und gefördert.

„Eine Kooperation mit anderen Schulen in Europa, die sich mit diesem phantasie- und kreativitätsanregenden Projekt gemeinsam beschäftigen, finde ich großartig“, sagt Anja Schweikert, kommissarische Schulleiterin der Mittelschule Landsberg. Die Kunstbaustelle leiste hier wichtige Arbeit im Austausch und zum Verständnis zwischen den Jugendlichen unterschiedlicher Nationen. Das Thema Zukunft und Nachhaltigkeit seien in der heutigen Zeit wichtiger denn je.“

Am Hauptplatz, Hellmairplatz, Sandauer Tor, Mutterturm, Von Kühlmann-Straße/Post, Musikschule sowie am Flößerplatz werden schon bald Bauzäune aufgestellt. An ihnen hängen die kreativen Werke auf robuster LKW-Plane. An anderen Orten werden später zudem nochmals die Drucke der Themen „Brücken" und „Gefährte der Zukunft“ gezeigt, die aus einem früheren Jugendprojekt des Vereins hervorgegangen sind und bereits in der Säulenhalle sowie der Mittelschule Landsberg präsentiert wurden. „Alles ist eine Baustelle und wird stetig erweitert, sobald neue Ergebnisse entstanden sind“, so Hauck. Die Beiträge des Jugendprojekts "Future Flashback" in Landsberg seien nur der Auftakt.

Das außerschulische Projekt in Landsberg wird in Kooperation mit der Mittelschule Landsberg durchgeführt. Gefördert wird dieser Teil durch das Programm Mein Land – Zeit für Zukunft der Türkischen Gemeinde in Deutschland im Rahmen des Bundesprogramms Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Kooperation mit den türkischen Teilnehmen und der IELEV-Schule Istanbul
wird durch die Deutsch-Türkische Jugendbrücke gefördert.


Ausstellungseröffnung:
Donnerstag, 10. September 15:00 Uhr

Ausstellungsdauer:
bis 6. Oktober 2020

Orte: Hauptplatz, Hellmaierplatz, Sandauer Tor, Mutterturm, Von Kühlmann-Straße/Post, Musikschule, Flößerplatz u. a.

Online-Austellung: https://www.futureflashback.de/vr/2220/
Ab 9. September werden die verlinkten Inhalte zu den Tonaufnahmen freigeschalten!

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