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Aktuelle Bestandsaufnahme der Landsberger Erinnerungskultur

  • Leere Säulenhalle
  • Foto: copyright Wolfgang Hauck
  • hochgeladen von Andrea Schmelzle

75 Jahre nach Kriegsende präsentiert Wolfgang Hauck eine Ausstellung zum Thema Erinnerungskultur.

Ein ganz besonderes Ausstellungsformat präsentiert der Landsberger Künstler Wolfgang Hauck ab Freitag, den 27. März, mit der Eröffnung der Online-Ausstellung "1945-2020: Eine aktuelle Bestandsaufnahme der Landsberger Erinnerungskultur". Damit nutzt er in Zeiten der Corona-Pandemie, in denen gemeinschaftliche kulturelle Aktivitäten kaum möglich sind, ein Format, mit dem man dennoch etwas erschaffen kann: Die Ausstellung ist jederzeit zugänglich und sicher erreichbar.

Nicht sichtbar und doch gegenwärtig

Die virtuelle Ausstellung zeigt das Nichtsichtbare und doch Gegenwärtige. 75 Jahre nach Kriegsende soll beleuchtet werden, wie eine Stadt und eine Gesellschaft mit der Erinnerungskultur umgeht. Dabei kommen Fragen auf wie: Was ist sichtbar, was nicht? Was wird getan oder unterlassen? Was ist bewusst, was unbewusst? Was ist da, ohne sichtbar zu sein? „Zu diesem Thema ist 2020 von Seiten der Stadt Landsberg sehr wenig zu finden – und zwar noch bevor die Corona-Pandemie jegliche Veranstaltungen unmöglich gemacht hat“, betont Wolfgang Hauck. „Es gab aber viele zivilgesellschaftliche Gruppen, die durchaus mit Gedenkfeiern und Einladungen von Überlebenden und Zeitzeugen angemessen mit dem Gedenkjahr umgehen wollten – und es im Zuge der Corona-Krise nicht mehr können. Deswegen ist der virtuelle Ausstellungsraum zur Stadt Landsberg fast leer – es kann von nichts berichtet werden.“

Dagegen wird das nicht Sichtbare, nämlich die Fülle an Erinnerungen, über den virtuellen Zugang gegenwärtig, wie etwa Räume im ehemaligen Fliegerhorst Penzing. Materialien aus unterschiedlichsten Quellen, Vorträgen, Statements sowie Bilder und Ausschnitte sind im virtuellen Ausstellungsraum versammelt. Was dort nicht zu sehen sein wird, ist eine Führung oder didaktisch aufgearbeitete Geschichte: „Das wäre das, was fehlt. Denn die unstrukturierten Materialien brauchen die Kontinuität einer Erinnerungstradition,“ sagt Hauck.

Es geht mit der Ausstellung um das soziale, kollektive und kulturelle Gedächtnis, um Erinnerung und Vergessen, Verdrängen und Verschweigen, Selektieren und Zurechtbiegen – bis hin zur extremen Verweigerung des Erinnerns. „Wir können heute sehen, wie das Pendel der offiziellen Unterstützung, auch des offiziellen Wollens einerseits positiv ausschlägt, andererseits faktisch aber nichts Substantielles umgesetzt wird“, so Hauck.

Lebendige und zeitgemäße Teilhabe

Jedoch bedürfe es kollektiver, regelmäßiger Anlässe, die nicht in Ritualen erstarren, sondern eine lebendige und zeitgemäße Teilhabe ermöglichen. Die virtuellen Ausstellungsräume bündeln und selektieren. Sie seien jedoch ein unsystematischer Blick in das kollektive Erinnerungsmaterial – Fundstellen.

Die Eröffnung der digitalen Ausstellung wird als Live-Video-Streaming auf YouTube zu sehen sein. Niemand muss sein Haus verlassen, sondern nur am Freitag um 18:30 Uhr online sein und folgendem Link folgen: https://youtu.be/x1qTSwa61VU. „Damit der gemeinsame Begrüßungstrunk nicht entfällt, stellen Sie sich bitte selbst ein Glas bereit, um dann online gemeinsam anzustoßen“, empfiehlt Wolfgang Hauck.

Die Ausstellung wurde bereits seit Januar 2020 als virtuelle Ausstellung entwickelt, um mit den absehbaren Einschränkungen durch die Corona-Pandemie umzugehen. „Geplant war sie in der Säulenhalle – auch dort wäre sie nur digital, mit VR-Brillen, zu sehen gewesen. Aber diese Demonstration von „virtueller Realität“ entfällt leider“, so Wolfang Hauck.

Jeder kann nun die Ausstellung bequem online über das Internet besuchen. Wer eine VR-Brille besitzt, hat sogar die Möglichkeit, sie ganz direkt zu erleben. „Kultur und kulturelle Veranstaltungen müssen gerade in solchen Zeiten der Isolation, des Ausfalls anderer Veranstaltungen und persönlichen Kontakten, stattfinden“, betont Wolfgang Hauck. „Deswegen halte ich die Entwicklung dieser Formate aktuell für besonders wichtig und möchte neben dem Thema der Ausstellung, auch dazu Impulse geben. Ich freue mich auf die Besucher der virtuellen Ausstellungsräume.“

Finanziell unterstützt wird dieses Ausstellungsformat durch die Hans-Heinrich-Martin-Stiftung und durch die Organisation des Vereins dieKunstBauStelle e. V..

LINK ZUR DIGITALEN AUSSTELLUNG, VIDEO UND INFOS
www.LandsbergHistory.de/

WEBSEITE
www.LandsbergHistory.de/

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Pressekontakt:
Andrea Schmelzle
presse@dieKunstBauStelle.de

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