Der bayerische Bomber ist weg.
Mit der Außerdienststellung des Jagdbombergeschwaders 32 am 31. März 2013 verliert Bayern einen der ältesten Einsatzverbände der Luftwaffe. Bereits 1955 wurde der im Krieg zerstörte Militärflugplatz Lechfeld von Soldaten der neugegründeten Bundeswehr wieder aufgebaut. Die ersten Maschinen des Typs Thunderstreak kamen 1958 und damit begann der Flugbetrieb. 1965 folgte die Umrüstung auf den fast legendären Starfigther der wiederum 1984 durch die Tornados abgelöst wurde. Als einziges Geschwader der Luftwaffe war der Verband mit dem ECR-Tornado ausgerüstet. Diese Version der Tornados konnte mit zusätzlichen Geräten zur Bekämpfung gegnerischer Radarstellungen eingesetzt werden. Von insgesamt 1.700 Soldatinnen, Soldaten und Zivilangestellten auf dem Lechfeld war Ulrike Flender seit 2008 eine der ersten Jetpilotinnen in Bayern. Der Verband war personell und materiell der NATO unterstellt. Besondere Bedeutung hatte hierbei die elektronische Kriegsführung im Verteidigungsfall. Während des Balkankonfliktes sprach sich der Bundestag 1995 für die Unterstützung des schnellen Einsatzverbandes im ehemaligen Jugoslawien, Bosnien und Herzegowina aus. 300 Soldaten und ca. 320 Tonnen Material wurden nach Piacenza in Italien verlegt. Von Piacenza wurden die Einsätze geflogen.
Mit dem Einrollen der Truppenfahne während einer Feierstunde wurde das Jagdgeschwader feierlich verabschiedet. Der Befehlshaber des Luftwaffenführungskommandos, General Peter Schelzig bedankte sich bei aktiven und ehemaligen Mitarbeitern mit den Worten „Jeder und jedem Einzelnen von Ihnen, den ehemaligen und aktiven Angehörigen ist es zu verdanken, dass unser Verband durch seine engagierte Präsenz im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung einen festen Platz in der Geschichte der Luftwaffe Bayerns und der umliegenden Gemeinden einnehmen wird.“ Drei Jets drehten mit lautem Gedröhn eindrucksvolle Abschiedsrunden über dem Flugfeld und verschwanden in Richtung Norden. Mit der Bayern- und Nationalhymne, dargeboten vom Luftwaffenmusikkorps1, Neubiberg, unter Leitung von Oberstleutnant Kriner fand die Außerdienstsetzung des Jagdgeschwaders seinen feierlichen Abschluss. Danach ging es zur Bewirtung ins Offizierscasino.