TSV Ingeln-Oesselse / Wanderabteilung / Wanderfreizeit Hohes Venn / Nordeifel
Bericht der Wanderabteilung TSV – Ingeln/Oesselse
Wanderfreizeit in der Nordeifel – Hohes Venn
Getreu dem Motto „Wo Fels und Wasser Dich begleiten“, fand unsere diesjährige Wanderfreizeit in der Eifel mit dem Hohen Venn in Belgien und Deutschland, dem Rursee und den vielseitigen Talsperren vom 29.05. - 07.06.2012 statt, wo abwechslungsreicher das Wandern kaum sein kann.
Dort angekommen, waren wir vom Hotel in Hellenthal überrascht, dass wunderbar am Hang lag mit einem weiten Blick in das anmutige Tal. Noch am Nachmittag erkundeten wir den idyllischen Ort mit den nächsten Ausgangspunkten.
Gleich am anderen Morgen starteten wir zu unserer ersten Tour, um die Oleftalsperre zu umrunden. Sah es zunächst nach einem längeren Spaziergang ohne Steigungen aus, ergab es sich, einen Abstecher zu einer kleinen Waldkapelle zu machen. Der Aufstieg hatte sich gelohnt. Schön restauriert, lud die Kirche zu einem erholsamen Besuch ein.
Der andere Tag begann mit einer Schifffahrt auf dem Obersee bis zur Staumauer der Urfttalsperre, der größten und ältesten Talsperre Deutschlands. Doch anschließend hieß es wieder die Wanderschuhe schnüren. Über die Dreiborner Hochebene, einem alten Truppenübungsplatz der Englischen und Belgischen Soldaten, ging es zur ehemaligen Ordensburg Vogelsang. Hoch über dem Urftsee gelegen, bieten sich von hier weite Panoramablicke in die Natur des Nationalparks Eifel. Auffallend war auf diesen Wegen immer wieder der gelbe, leuchtende Ginster in unbeschreiblicher Zahl.
Am nächsten Tag fing die Wanderung in Rurberg direkt am Staudamm Paulushof, der den Obersee von der Rurtalsperre abtrennt, an. Auf dem Bergrücken, dem Wilden Kermeter, zwischen Rursee und Urftsee, ging es zügig steil bergauf. Highlight sind die einmaligen Aussichtspunkte auf die Nationalparks- und Talsperrenlandschaft. Dabei war auffallend, dass ein Teil des Wanderweges behindertengerecht ausgebaut und mit Schau- und Tasttafeln versehen war. Die Vielseitigkeit des Wilden Kermeters, das Herzstück des Naturparkes Eifel, lässt die Herzen höher schlagen, wie es heißt: „Betritt man einen Wald, so ist es, als trete man in das Innere einer Seele“. Lichte Laubwälder wechseln hier mit dunklen Fichtenforsten ab.
Die Grenzen überschreiten und das mit Genuss. Möglich ist das in den Belgischen Ardennen-Hohes Venn. Der Blick über den Tellerrand lohnt hier in vielfacher Hinsicht. So war es ein besonderes Erlebnis im Grenzgebiet auf den Wegen und Stegen durch das Hochmoorgebiet, das aufgeteilt ist in verschiedene Zonen, zu wandern. Weiter entdeckten wir weite Heideflächen, verschiedene Beerensträucher, Wollgras und diverse andere Pflanzen.
Im Landschaftsbild eingebettet waren die sogenannten Palsen mit Moortümpel. Zeugen frühester Besiedlung waren Ruinen, Wüstungen und Gedenkkreuze.
Die Eifel von „unten sehen“. Mit den Grußworten „Glück auf“ begann unsere Führung im Bergwerk der Grube Wohlfahrt in Rescheid. Dort wurde bis 1940 Bleierze abgebaut. Hier konnte man einen Einblick in die Geschichte des hiesigen Bergbaues erleben. Dieses waren die bedeutendsten Bleierzlagerstätten Deutschlands. Bei einer anschließenden kleinen Wanderung wurden wir mit Kaffee und Kuchen verwöhnt.
Am anderen Tag wanderten wir im unteren Felsengebiet der Rur von Obermaubach nach Nideggen auf dem Buntsandsteinweg mit wiederkehrenden Ausblicken in die verschiedenen Täler und auf den Stausee. Interessant waren die Dachterrassen der Bäume, unter denen wir wanderten. Auf schmalen Pfaden, vorbei an den bizarr geformten Felsklippen und einer Burgruine, war das Ziel nach 14 km wieder erreicht.
Besichtigt wurde auch das Naturparkzentrum Botrange in Belgien. Danach schloss sich eine Tageswanderung mit einem Führer durch das Hochmoor über Wege und Stege an. Diese führte uns auch über die höchste Erhebung Belgiens „Signal De Botrange“ im Hohen Venn.
Es nennt sich „Auf dem Dach Belgiens“. Das Hohe Venn zählt unbestritten zu den bezaubernsten Landschaften Belgiens. Es ist das größte Hochmoor Europas. Unter den Holzstegen gluckst das Wasser und fließt von überall herbei. Die unendlichen Weiten des Venns bieten der Tier- und Pflanzenwelt einen guten Entwicklungsraum.
Mit einer Burgenwanderung, einem historischen Rundgang im mittelalterlichen Burgort Reifferscheid, der Burgsiedlung, Vorburg und Schlossruine schloss unsere Wanderfreizeit ab. Ein letzter Blick vom Turm, der auch Standort eines „Eifelblickes“ ist. Was uns bleibt, ist eine Zeit schöner Erinnerungen.
Geschrieben von Erika Schlüsche