Im Interview: Spvg-Laatzen-Wasserball-Abteilungsleiter Frank Leinweber
Frank Leinweber leitet seit Dezember 2006 die Abteilung Schwimmen-Wasserball der Spvg Laatzen. In diesem Jahr feierten die Wasserballer den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Im Interview verrät Leinweber, was die neue Spielstätte im auquaLaatzium auszeichnet und wie oft pro Woche Wasserballer eigentlich trainieren müssen.
Herr Leinweber was gehört als Abteilungsleiter Schwimmen-Wasserball der Spvg Laatzen zu Ihrem Aufgabengebiet?
Zu meinen Aufgaben gehört es, die Abteilung im Vorstand des Vereins sowie in der Außendarstellung entsprechend zu vertreten. Zum Beispiel bei Gesprächen mit der Verwaltung oder dem aquaLaatzium.
Was zeichnet die Wasserball-Abteilung der SpVg Laatzen aus? Was könnte besser sein?
Wir verfügen über eine in den vergangenen Jahren eng zusammengewachsene Struktur im Management sowie auch im sportlichen Bereich. Im Funktionärsbereich gibt es ein sehr erfahrenes und eingespieltes Team, in dem jeder aktiv die ihm übertragenen Teilbereiche erfüllt. Wünschenswert wäre es, wenn die vorhandene Man-Power Verstärkung bekäme.
In dieser Saison startet Ihr Herrenteam nach 16 Jahren in der zweiten Liga in der 1. Bundesliga. Mit welcher Zielsetzung starten Sie in die Saison?
Die klare Zielsetzung für einen Aufsteiger heißt ja Klassenerhalt – auch für uns.
Wie sieht eine typische Trainingswoche für einen Bundesliga-Wasserballer aus? Wie oft wird trainiert? Und: Findet das Training eigentlich immer im Wasser statt?
Fix sind viermal pro Woche 90 Minuten Wassertraining. In der Saisonvorbereitung findet auch außerhalb des Wassers Training in Form von Krafttraining statt.
Wie sind die sportlichen und finanziellen Rahmenbedingungen – immerhin stehen Auswärtsfahrten nach Berlin, Duisburg und Köln an?
Nicht zu vergessen Stuttgart. Sportlich denken wir, mit dem ein oder anderen Verein auf Augenhöhe zu sein, um die nötigen Punkte für einen guten Tabellenplatz zu sammeln. Finanziell ist die Bundesliga eine Herausforderung. Neben dem Hauptverein haben wir einen Förderverein, der ergänzend Mittel zur Verfügung stellt, die vom Gesamtverein nicht aufgebracht werden können. Dazu sprechen Fördervereinsmitglieder Eltern und ehemalige Aktive an. Außerdem bekommen regionale Firmen attraktive Werbeangebote für unsere interessante Sportart.
Welchen Stellenwert hat Ihre Abteilung im Gesamtverein? Sind die Wasserballer ein Aushängeschild?
Die Abteilung in unserem Mehrspartenverein ist ein Teil des Ganzen. Das soll heißen, dass wir uns auch als ganz normale Vereinsmitglieder sehen. Allerdings machen die Erfolge uns schon Stolz und den Verein sowie auch die Stadt Laatzen über die Grenzen hinaus bekannt. So konnten wir uns zum Beispiel als erste Sportmannschaft nach dem Aufstieg in das Goldene Buch der Stadt Laatzen eintragen.
Wo sehen Sie das Team mittel- und wo langfristig?
Wir wollen nicht mauern und uns mit dem Aufstieg zufriedengeben, sondern aus dem Erreichten lernen und uns mittel- und sofern die Rahmenbedingungen stimmig bleiben, auch langfristig in der 1. Liga etablieren.
Ihre Heimspiele tragen Sie im neuen aquaLaatzium-Becken aus. Was zeichnet die neue Spielstätte aus?
Zuerst sei gesagt, dass wir nun endlich zu Hause in Laatzen angekommen sind. Bisher haben wir ja unsere Heimspiele im Sportleistungszentrum Hannover absolviert, und es war für die Zuschauer immer ein zusätzlicher Weg. Das neue Bad verfügt über ein kleines Becken und eine nah heran gebaute Tribüne. Bei ordentlich besuchten Heimspielen wird es eine Wahnsinnskulisse geben. Das haben wir beim Auftakt, der Erstrundenpartie im Pokal gegen Düsseldorf schon angedeutet bekommen.
Wie ist die Stimmung bei Ihren Heimspielen? Warum sollte jeder Laatzener einmal ein Spiel von den Wasserballern gesehen haben? Was bieten Sie den Fans?
Wasserball ist eine der schnellsten Sportarten (ein Torwurf hat innerhalb von 30 Sekunden zu erfolgen) gepaart mit sehr körperbetonten Zweikämpfen, nicht nur unter Wasser und bietet sich somit für jeden Zuschauer an. Wer einmal bei einem Wasserballspiel gewesen ist, weiß wovon ich rede. Bei uns gibt es zu den Bundesligaspielen ein Rahmenprogramm mit einem Vorspiel durch junge Mannschaften. Für Sponsoren und Spendenwillige gibt es einen kleinen VIP-Bereich in dem Getränke gereicht werden. Außerdem muss man bei uns in der Halle niemals frieren ...
Wie sieht es bei Ihrer Nachwuchsarbeit aus: Haben Sie genug Talente, die in den Männerbereich nachrücken können? Wie groß ist Ihr Einzugsgebiet/von wo reisen die Mini-Wasserballer zu Training und Spielen an?
Die letzte erfolgreiche A-Jugend ist nahezu geschlossen in der 1. und 2. Herren-Mannschaft integriert. Leider haben wir derzeit ein Loch in den älteren Jugend-Jahrgängen. Allerdings sind die Mannschaften in den jüngeren Jahrgängen erfolgreich dabei, die Erfolgsgeschichte fortzuführen.
Unser Einzugsgebiet liegt in der südlichen Region Hannovers, nicht nur im Raum Laatzen. Zum Training und den Heimspielen geht es ins aquaLaatzium. Auswärtsspiele im Bezirk finden ebenfalls in der Region Hannover statt. Meisterschaftsrunden werden dann allerdings eher im Norddeutschen Raum bis hin zum Bundesgebiet ausgespielt.
Wenn ein Kind Interesse daran hat, Wasserball zu spielen, wo bekommt es Informationen?
Erste Informationen können Kinder und auch Eltern auf unserer Homepage erhalten. Ansonsten zählt aktives Schnuppern, soll heißen: Badehose oder Badeanzug (wir haben auch junge Mädchen beim Wasserball), Handtuch und Badelatschen einpacken und einfach vorbeischauen.
Mal abgesehen vom Sport: Was macht Laatzen lebenswert? Und was könnte besser werden?
Laatzen wirbt ja mit dem Slogan „Stadt der Sinne“. Dies kommt ja nicht von ungefähr, sondern hat den Ursprung in der Vielfalt unserer Gemeinde. Gut an die Landeshauptstadt angebunden, findet man hier eine tolle Infrastruktur mit ausreichend Bildungsstätten und Einkaufsmöglichkeiten. Die vorhandenen Naherholungsmöglichkeiten und Freizeitangebote müssen keinen Vergleich scheuen.
Die Heimspieltermine und Gegner der Saison im AquaLaatzium:
Sonnabend, 12. November, 18 Uhr: Neukölln
Sonnabend, 26. November, 18 Uhr: Cannstatt
Sonnabend, 3. Dezember, 16 Uhr: Esslingen
Sonnabend, 21. Januar, 18 Uhr: Köln
Sonnabend, 11. Februar, 18 Uhr: Krefeld
Sonnabend, 3. März, 18 Uhr: Duisburg
Im Anschluss an die Punktrunde folgen noch nicht terminierte Play-Off Spiele.