Namenstage
oder, Tage wie diese
ab und zu lesen wir den Teletext der ARD etwas gründlicher, so auch heute, und fanden unter der Nummer 502 u. a. Namenstage, und als Namenstag gilt ein Tag, der einen Bezug zu einem Heiligen hat, der ebenfalls diesen Namen trägt, und vor allem in überwiegend katholisch geprägten Gegenden hat der Namenstag die Bedeutung eines Geburtstages, den Namenstag selbst kannten wir hier nicht,
doch als Kinder sangen wir in der Schule, wenn jemand aus der Klasse Geburtstag hatte:
"Ich freue mich, dass du geboren bist, und hast Geburtstag heut"
auch am 24. März dieses Jahres hatte die ARD eine dem Tag entsprechende Namensliste ausgestrahlt, und es ist anzunehmen, dass einige Menschen diesen Tag wie einen Geburtstag feiern wollten, bis ein entsetzliches Ereignis diesen Wunsch zunichtemachte, eine andere Namensliste prägte diesen Tag,
150 Namen umfasst sie, Namen von Menschen, die es nicht mehr gibt, 150 Leben ausgelöscht wahrscheinlich im Bruchteil einer Sekunde,
auch Tage danach steht den Menschen, denen wir begegnen, das Entsetzen ins Gesicht geschrieben,
Nachrichten über Kriege, in denen Menschen sterben, von Mord und Totschlag können wir jeden Tag lesen, und oft verlieren dabei mehr ihr Leben, als in einem Flugzeug, das wohl absichtlich gegen ein Felsmassiv gesteuert wurde,
doch diese Nachricht berührte uns anders, vielleicht, weil wir den unfassbaren Ablauf des Geschehens nicht begreifen können,
"ich verstehe das nicht" hört man allenthalben,
das kann man auch nicht verstehen
niemand kann das
Gerd Szallies
> "nein, ich verstehe nicht, dass Kriege geführt werden"
Siehste.
> "doch gegen derartige Meldungen in den Medien stumpft man, weil man dauernd mit alten und neuen Konflikten konfrontiert wird, irgendwann ab, im Sinne von: "Ich kann es nicht mehr hören", das ist schlimm, ist aber so"
Ja, ist so... aber nicht schlimm, sondern natürlich...
Man würde sterben, würde einem tatsächlich alles ernsthaft nahegehen.
Manchmal gibt es aber Hypes, die z.B. durch Medien oder im Internet erzeugt werden.