Im Zeichen der Muschel
Jakobsweg
und erinnert wurde ich daran durch einen Film im Fernsehen
doch es ist nicht nur ein Weg, sondern ein europaweites Wegenetz, das kurz vor dem Ziel in einen einzigen Weg mündet, ähnlich einem Fluss, den man beginnend vom Meer an aufwärts wandert, bis hin zur Quelle,
auf dem Weg dorthin kommt man an anderen Zuflüssen vorbei, von denen andere Menschen sich in den Pilgerzug einreihen, ein Jakobsweg kann also durchaus unterschiedlich lang sein, je nachdem, wie nah oder fern man dem Ziel ist, wenn man aufbricht, aber auch indem man selbst festlegt, wie lang er sein soll, und welchen Weg man wählt,
auf die Frage, wo beginnt unser persönlicher Jakobsweg, gibt es die Antwort,
dort wo du bist, wenn du losgehst, beginnt dein Jakobsweg,
Pilger, die einen traditionellen Weg wählen beschaffen sich vor der Reise einen Pilgerpass, er berechtigt dazu, in den Pilgerherbergen zu übernachten, was für die Herbergen eine nicht mehr wegzudenkende Einnahmequelle bedeutet, man bekommt den Pilgerpass bei den Jakobsgemeinschaften und sollte ihn rechtzeitig vor der Reise bestellen,
nach Santiago de Compostela weist zusätzlich eine gelbe Muschel auf blauem Grund den ökonomisch richtigen Weg, der sich von Anfang bis Ende an einem historischen Verlauf orientiert, und er steht jedem zur Verfügung
seit der Europäische Rat 1987 dazu aufrief, die Jakobswege neu zu beleben, wurden alte und teilweise schon vergessene europaweite Wegenetze wieder neu entdeckt, und jedes Jahr machen sich unzählige Menschen aus ganz Europa aus persönlichen Gründen auf einen langen nicht immer einfachen Weg auf in Richtung Santiago de Compostela.
ich weiß nicht, ob es sich für diese Menschen immer gelohnt hat, diesen Weg zu gehen, doch das ist wohl schon die falsche Frage, die Motivation dazu kann viele Gründe haben, und sie müssen sich keineswegs rechtfertigen,
wie dem auch sei, ich denke, es gibt auch andere Wege, um zu erkennen, wer wir sind, und warum wir so sind, und einen kleinen Jakobsweg gibt es überall,
wenn wir Orte oder Plätze aufsuchen, an die uns Erinnerungen verbinden, und wir aus der Distanz erkennen, was wir falsch oder richtig gemacht haben, haben wir einen wichtigen Schritt getan,
einen Jacobsweg mit "c" gibt es sogar ganz in unserer Nähe, zumindest steht es auf einer Inschrift an einer Hauswand, da es kein "öffentliches Haus" ist, ist dieses Schild sicher keine Einladung für jeden, doch wenn man daran vorbeigeht wirkt es freundlich, und soweit ich die Menschen kenne, die in diesem Haus wohnen, bin ich sicher, sie haben gelächelt, als sie es anbrachten, und dieses Lächeln kommt über das Schild rüber,
jedes Mal, wenn man daran vorbeigeht
Gerd Szallies
> "und einen kleinen Jakobsweg gibt es überall"
:)