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"happy-Sound" für alle

Abschied von James Last

etwa 6 Wochen nach dem letzten Konzert seiner Abschiedstour verstarb James (Hansi) Last am 9. Juni 2015 im Alter von 86 Jahren in seiner Wahlheimat in Florida,
das Publikum erlebte James Last bei seinem letzten großen Auftritt wie er immer war, mit seinem Orchester mit 40 Musikern, die genau wussten, was sie zu tun hatten, er stand beschwingt, und sich im Rhythmus wiegend gut gelaunt dabei, und wirkte wie immer ein wenig daneben stehend, und das war gewollt,

"denn meine Arbeit habe ich vorher gemacht", sagte er, jetzt wird nur noch abgeliefert" er war "lediglich" noch die Verbindung von happy-Sound zum Publikum,

"Tanzen sie ruhig ein bisschen mit", sagte er meist, und das wurde auch gemacht

"Haben Sie vorher viel geübt"?, wurde er einmal gefragt, "Nein", sagte er, wir kommen zusammen, ich erkläre, wie es sein soll, dann spielen wir alles einmal durch"

"Und wenn es mal nicht klappt ?", dann lächelte er, und sagte
"Es hat immer geklappt"

und so war es auch, seit 1964, als seine erste Langspielplatte mit bekannten Melodien herauskam, später folgten Schallplatten auch mit eigenen Kompositionen, immer präsentiert mit seinem eigenen typischen Sound, der ganz einfach rüber kam, einem Sound, der sich nicht an andere anlehnte, wie bei Max Greger, bei dem immer etwas Glenn Miller durchkam, oder Billy Vaughn, der das Saxophon hervorhob,

James Last präsentierte Musik mit dem Instrumentarium eines vollständigen Orchesters, und das perfekt

Orchester gab es vorher schon, große Tanzorchester mit klingenden Namen, vom RIAS-Tanzorchester, und ähnliche, über Willi Berking, Mantovani, Glenn Miller, Benny Goodman oder Solisten mit Begleitung wie Billy Vaughn, James Last ließ sie alle weiter leben, doch er ließ den Melodien immer ihre musikalische Eigenart, er machte sie durch wunderbar gewählten Instrumenteneinsatz, im Zusammenspiel, und vor allem durch die herrlich schönen Übergänge noch schwungvoller, sagte mal ein Kritiker, und das nonstop, und das konnte er wirklich,

das war die Musik der alten Bundesrepublik, heißt es manchmal,
stimmt nicht,
es war die Musik der jungen Bundesrepublik,

Musik die glücklich machte, eben "happy Sound", und den liebten die Menschen, und daran hat sich nichts geändert

auch mit klassischer Musik hatte er keinerlei Berührungsprobleme,
sein Ensemble bestand allerdings auch immer aus exzellenten Musikern, wer bei James Last spielte, brauchte kein weiteres Zeugnis, er musste sich nicht mehr beweisen, und seine Schallplattenfirma Polydor verdankte ihm über Jahre hinweg etwa 30 % ihres Umsatzes,

seiner Linie ist James Last immer treu geblieben, das galt auch für die typische Musik der 80er und 90er Jahre, die nicht immer so einfach war,

unvergessen die "Starparade", eine Musiksendung, die das ZDF von 1968 bis 1980 50 mal live ausstrahlte, und die zur Bühne für das James Last-Orchester wurde, im Zusammenspiel mit Moderator Werner Holbe, der erheblich am Erfolg der Sendung beteiligt war,

"doch als es vorbei war, war niemand traurig, sagte er, aber wir hatten alle eine schöne Zeit"

Traurigkeit war auch nicht im Sinn von James Last, der, wenn man Zeitzeugen glauben darf, Feste feiern konnte, wie einst Ludwig der 14., König von Frankreich

auf die Frage vor einigen Jahren, warum er sich im deutschen Fernsehen so rar mache, antwortete er:

"Tja, das müssen Sie das deutsche Fernsehen fragen"

doch irgendwann hat ihn wohl keiner mehr gefragt, aber vergessen haben die Menschen ihn nicht,

und geblieben ist uns ja seine Musik, und nicht nur unsere Generation hört immer wieder mal gern den "happy-Sound", der nach wie vor einfach glücklich macht,

vielleicht war es ja sogar mal sein "happy Sound", der dazu geführt hat, dass man einen Menschen nicht mehr vergisst,

ich könnte das gut verstehen
denn eine gemeinsame Melodie gibt es immer

und James Last hätte sich darüber gefreut,

ganz sicher

Gerd Szallies

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2 Kommentare

Schön geschrieben...

danke Andreas

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