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Die siebte Brücke

"Auf der wievielten Brücke stehen wir denn nun"?

so fragte der Textdichter des Liedes,
"Über sieben Brücken musst du gehen", Helmut Richter, und ehemaliger Bürger der DDR, 20 Jahre nach dem Mauerfall

öffentlich gesungen und einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde das Erfolgslied der Gruppe "Karat" zum ersten Mal 1978, und niemand ahnte damals, dass dieses Lied aus der DDR ein Welthit werden würde,

über zwanzig Interpreten übernahmen es in ihr Repertoire, und sangen es auf Deutsch, Englisch, Französisch und Niederländisch, man kennt es in den USA genauso wie in Europa,

Grundlage dieses Liedes ist ein Roman über eine unglückliche Liebe zwischen einem Polen und einer Deutschen, die im übertragenen Sinn sieben Brücken überqueren mussten um ihr Glück zu finden,

diese Geschichte wiederum fußt auf einer Geschichte aus Polen, in der eine Mutter ihr krankes Kind über sieben Brücken tragen muss, damit es wieder gesund wird,
ein scheinbar aussichtsloses Unterfangen, das sie, so wie es mir bekannt ist, jedoch meisterte

die siebte und letzte Brücke zu überqueren, war die schwerste Aufgabe, doch sie schaffte es, als sie erkannte, dass Hass keine Lösung ist, und nur die Liebe zählt, und so war es plötzlich ganz einfach, auch über die letzte Brücke zu gehen, die gefürchtete siebte Brücke hatte ihren Schrecken verloren,

und hier kann etwas nicht stimmen, denn diese Geschichte beruft sich, so viel ich weiß, auf die sieben Brücken von Königsberg, weil die 7. Brücke eine Besonderheit aufweist, die es unmöglich macht, die 7. Prüfung zu bestehen, und die den Mythos der "sieben Brücken" und die Angst, an der 7. unweigerlich zu scheitern, erst begründet hat

und begonnen hat alles im Jahr 1736, als Leonhard Euler erkannte, dass die sieben Brücken von Königsberg ein Problem offenbarten, dass nicht zu lösen ist,

weil es nicht möglich ist, einen Weg zu gehen, bei dem alle sieben Brücken hintereinander überquert werden können, weil die 7. Brücke das verhindert, weil sie den falschen Standort hat, hätte sie den gehabt, wäre ein Rundgang aber immer noch nicht möglich gewesen, dann hätten es 8 Brücken sein müssen, dann wäre auch ein Rundgang, also ein Eulerscher Weg möglich gewesen

so musste zumindest eine Brücke zweimal zu überquert werden, und das widersprach dem Grundsatz, dass es manchmal nur eine Chance gibt, das setzt aber voraus, dass vom Ausgangpunkt bis zum Ziel, und umgekehrt jeweils gleich viel Brücken vorhanden sein müssen, und die letzte Brücke hätte immer eine gerade Zahl haben müssen,

also vier hin, und 4 zurück, das war in Königsberg nicht der Fall, und die "sieben Brücken von Königsberg" wurden weltweit zu einem Synonym für etwas nicht machbares

doch die magische 7 steht nicht ausschließlich für etwas unerreichbares
so wurde Rom wurde auf sieben Hügeln erbaut.
Am 7. Tag ruhte Gott, nachdem er die Welt erschaffen hat.
7 fette Jahre und 7 magere Jahre.
das Buch mit 7 Siegeln
die sieben Weltwunder,

oder sogar für etwas schönes steht, wie - mit ein bisschen dichterischer Freiheit -

weißt Du noch, als wir beide etwa "siebenzehn" waren?,
und, und

aber auch:
das verflixte 7. Jahr, das, wie man so hört, völlig zu Unrecht so genannt wird, doch auch hier könnte die 7. Brücke von Königsberg in Verbindung mit der Zahl 7 der Grund für eine solche Behauptung sein

und wenn wir uns selber fragen, wo wir stehen, fallen uns dazu ganz sicher eine oder mehrere Lebenssituationen ein, bei denen wir auch nicht wissen, auf welcher Brücke wir stehen, und ob wir alle Brücken überqueren können, dann darf man allerdings nicht schon an der ersten Brücke versagen,

in dem Lied von den zwei Königskindern ist es wohl eher die 7. Brücke gewesen sein, die verhinderte, dass beide zusammenkommen

genau wie bei der 7. Brücke von Königsberg war eine Voraussetzung nicht gegeben, die Orientierungshilfe, zwei brennende Kerzen wurden gelöscht, deren Schein für dieses vielleicht letzte Hindernis so wichtig gewesen wäre, und sie scheiterten,
dazu kommt, das wir eigentlich niemals so genau wissen, wie viel Brücken wir schon überquert haben, wenn überhaupt, sonst hätte Helmut Richter ja nicht gefragt:

"Auf der wievielten Brücke stehen wir denn nun"?

Gerd Szallies

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13 Kommentare

oh ihr Internetgläubigen ;-)

Lieder, Märchen, Sagen kennt man doch aus der Kindheit –
und zumindest Gerd hat die „Königskinder“ lange VOR dem hochgelobten WWW gelernt
;-)))))))))))))))))))))))))

Es war halt deren Schicksal, nicht zusammen kommen zu können…….

Nornen > Schicksalsgöttinnen:
http://www.lokis-mythologie.de/nornen.html

mit Gruß + Kuß > Julius ;-)

naja Romi

ich wollte eigentlich der Prinzessin eine Mitschuld in die Nikolaus-Schuhe schieben, weil sie die Kerzen nicht wieder angesteckt hat

nach dem Motto,

wo hatte sie denn wieder ihren Kopf

oder....ihr etwas entgegenkommend, wie ich nun mal so bin, sagen

vielleicht zwickte sie auch grad ihr Mieder
denn das tat es
hin und wieder

und ich bin auch für Gruß und Kuss,
aber nicht mit Julius

und wie schon gesagt........einen wunderschönen Nikolaus

das wünsche ich dir auch - gute Nacht

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