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wir-Vorsitzender Winfried Lippmann: "Ein Unternehmernetzwerk ist wichtig für Laatzen!"

Dr. Winfried Lippmann ist Vorsitzender des Wirtschaftsforums Laatzener Unternehmer „wir“. In diesem Jahr hat „wir“ zum ersten Mal den Laatzener Löwen verliehen. Im E-Mail-Interview erklärt er, welche Idee dahinter steckt und er verrät, warum ein Unternehmernetzwerk wichtig für Laatzen ist.

Herr Dr. Lippmann, Sie sind der Vorsitzende des Wirtschaftsforums Laatzener Unternehmer „wir“, das seit 1998 existiert. Wie kam es zur Gründung? Was hat sich „wir“ auf die Fahnen geschrieben? Und warum ist ein Unternehmernetzwerk wichtig für Laatzen?

Zur Gründung von „wir“ im Jahr 1998 kam es, weil Unternehmen in Laatzen die Notwendigkeit gesehen haben, ein Unternehmernetzwerk und einen Wirtschaftsverband zu gründen, der in der Lage ist, ihre Interessen als Unternehmer im kommunalen Bereich zu vertreten. Das ist auch der Grund, warum ein Unternehmernetzwerk wichtig für Laatzen ist. Nur wenn die Wirtschaft in Laatzen mit einer Stimme spricht, ist es möglich, übergreifende Interessen zum Beispiel gegenüber der Stadt Laatzen oder aber auch gegenüber der Region Hannover angemessen zu vertreten und zu koordinieren. Den Vorsitz bei „wir“ habe ich im Jahr 2007 nach dem überraschenden Tod unseres bis dahin fungierenden Vorsitzenden Klaus Fliege übernommen.

Was zeichnet „wir“ aus?

„wir“ zeichnet aus, dass es „wir“ überhaupt gibt. Wir haben in der Vergangenheit als 50-prozentiger Gesellschafter der Stadtmarketing Laatzen GmbH versucht, das Stadtmarketing für unsere Stadt zu verbessern. Auch durch den jetzt von uns gestifteten Preis „Laatzener Löwe“ versuchen wir, die Wirtschaft in das Bewusstsein der Bürger zu rücken.

Und wo zwickt es?

Die Frage, wo es zwickt, kann ich eigentlich kaum beantworten, denn es läuft bei „wir“ eigentlich alles sehr harmonisch. Wir würden uns wünschen, dass „wir“ mehr Mitglieder hat, damit wir noch effizienter und effektiver der Stimme der Wirtschaft Gehör verschaffen können.

Wenn Sie auf die Zeit seit der Gründung zurückblicken: Auf welche Errungenschaften sind Sie besonders stolz, was hätte „wir“ erspart bleiben können?

Natürlich sind wir darauf stolz, dass wir 50-prozentiger Gesellschafter der Stadtmarketing GmbH gewesen sind, und uns dementsprechend als gleichberechtigte Partner neben der Stadt Laatzen im Stadtmarketing beweisen konnten.
Wir sind auch stolz darauf, dass „wir“ nunmehr zum vierten Mal unser Laatzener Wirtschaftsforum als Vortragsveranstaltung in Laatzen anbieten können, und wir sind stolz darauf, dass wir immer wieder einen anderen Anlass gefunden haben, dieses Wirtschaftsforum anzubieten.
Auch die Stammtische, die wir durchführen und die damit verbundenen Besichtigungen von Betrieben oder anderen Institutionen, führen dazu, dass wir Unternehmer uns untereinander deutlich besser kennenlernen und stärken damit das von uns gegründete Unternehmernetzwerk.
Natürlich hätte uns die Wirtschaftskrise erspart bleiben können, denn im Rahmen dieser Krise sind auch einige Laatzener Unternehmen in Mitleidenschaft gezogen worden, sodass wir alleine durch Insolvenzen einen Mitgliederschwund zu verzeichnen hatten.

Vor Kurzem haben Sie erstmals den Preis „Laatzener Löwe“ verliehen. Welche Idee steckt dahinter?

Den Laatzener Löwen haben wir geschaffen, um auch aus der Sicht der Wirtschaft ein Zeichen zu setzen, dass die uns angeschlossenen Unternehmen nicht nur am Profit und am Gewinnerzielen interessiert sind, sondern über den Verband, den wir gegründet haben, auch im sozialen Bereich Zeichen setzen wollen.
Dabei soll der Preis „Laatzener Löwe“ nicht nur ausschließlich für soziale Leistungen verliehen werden, sondern kann auch für herausragende andere unternehmerische Leistungen oder für ein herausragendes anderes Engagement eines Unternehmens oder eines Bürgers verliehen werden.
Ich denke auch nicht, dass wir nur auf Laatzener Unternehmen zurückgreifen müssen, um diesen Preis zu verleihen, sondern hoffen, dass wir auch über Laatzen hinaus die Gelegenheit finden, unseren Preis bekannt zu machen und auch an Dritte zu verleihen.

Welche weiteren Aktivitäten bietet „wir“? Auf Ihrer Homepage sprechen Sie von Wirtschafts- und Verkaufsmessen, die Sie in regelmäßigen Abständen in Laatzen veranstalten wollen. Haben Sie hierzu in diesem Jahr etwas geplant?

In der Vergangenheit haben wir bereits zwei Wirtschaftsmessen zusammen mit dem LeineCenter und der Stadt Laatzen veranstaltet. Aufgrund der Tatsache, dass der Vorstand unseres Verbandes nur ehrenamtlich tätig ist und nebenher Unternehmen zu führen hat, sind diese Wirtschafts- und Verkaufsmessen unterblieben.
Wir hoffen, dass wir nunmehr ein Unternehmen gefunden haben, welches auch Mitglied bei uns ist und welches sich bereit erklärt, diese Wirtschafts- und Verkaufsmesse neu zu veranstalten. Insoweit stehen wir natürlich mit unserem Namen als Verband für diese Wirtschafts- und Verkaufsmesse zur Verfügung. Genauere Details kann ich Ihnen über eine etwaige Messe in diesem Jahr jedoch noch nicht erzählen.

Die Finanz- und Wirtschaftskrise bewegte in den vergangenen drei Jahren viele Untnehmen, Interessensgruppen und Menschen. Welche Erfahrungen haben Sie als „wir“-Vorsitzender gemacht: Haben Laatzener Firmen und Unternehmen die Auswirkungen der Krise bemerkt?

Natürlich haben auch Laatzener Firmen und Unternehmen die Auswirkungen der Krise bemerkt. Natürlich gab es gerade auch in den Unternehmen, die überregional tätig sind, Umsatzeinbrüche. So manches Unternehmen hat es auch nicht geschafft, die Krise zu überwinden, sondern musste in die Insolvenz gehen.
Doch möchte ich anmerken, dass nicht alle Insolvenzen, die während der Dauer der Krise erfolgt sind, ausschließlich auf die Krise zurückzuführen sind. Meistens handelte es sich auch bei den Insolvenzen, die wir in Deutschland erlebt haben, um Insolvenzen, die bereits vorher im Geschäftsbetrieb angelegt gewesen sind und bei denen lediglich dann der Umsatzrückgang aufgrund der Krise der entscheidende Nagel zum Sarg gewesen ist.

Mal abgesehen von „wir“: Was macht Laatzen lebenswert?

Hierzu zählt natürlich erst einmal die Bevölkerung, die in Laatzen lebt und die Laatzen lebt. Dann gehört natürlich der zentrale Einkaufspunkt das LeineCenter mit seinen Kommunikations­ebenen dazu. Der Park der Sinne, die Grünflächen, die Wälder, die zum Stadtgebiet gehören, erhöhen den Wohlfühleffekt für die Laatzener Bürger.
Es gibt viele Sachen, die man aufzählen kann, und die Laatzen nicht nur lebenswert sondern auch liebenswert machen. Seien es die Sporteinrichtungen, die die Stadt Laatzen aufzuweisen hat, sei es des AquaLaatzium, sei es der Golfclub. Die ärztliche Versorgung in Laatzen ist hervorragend.

Und was sollte besser werden?

Ich meine, dass wir weiter daran arbeiten müssen, Reste des Images, dass Laatzen eine Schlafstadt sei, abzubauen. Wir müssen mehr Geld in die äußere Gestaltung der Stadt Laatzen investieren, so wie es zum Beispiel mit dem Umbau der Marktstraße und der Neugestaltung des Marktplatzes geschehen wird. „wir“ könnte sich vorstellen, dass auch eine geschickte Beleuchtung der Hochhäuser dazu führen könnte, dass optisch das Erscheinungsbild der Architektur in Laatzen verbessert werden kann. Die Gastronomie im Zentrum in Laatzen lässt nach meiner Auffassung zu wünschen übrig, sodass man hoffen kann, dass durch die Neubauten, die im Stadtzentrum jetzt erfolgen, auch die gastronomische Situation in Laatzen verbessert wird.

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3 Kommentare

> "Auch durch den jetzt von uns gestifteten Preis „Laatzener Löwe“ versuchen wir, die Wirtschaft in das Bewusstsein der Bürger zu rücken"

Ich tippe sicher nicht falsch, wenn ich vermute, dass kaum ein Bürger von diesem Löwen weiß... ;)

Um an der Verleihung teilzunehmen war eine Einladung nötig. Die Sicherheitvorkehrungen dann im Copthorne Hotel waren enorm. Vor wem hatte man da Angst?

Die organisierte Wirtschaftsförderung ist gut für die Überwachung. Irgendwie wissen dann viele vom anderen was er will und plant. Da frage ich mich als Unternehmer ob das so gut ist? Die gemeinsame Planung von wirtschaftlichen Impulsen, gesteuert von einer Organisation, hat einen Beigeschmack. Sind dann doch in den Gremien politische Akteure mehr oder weniger involviert die ja bekanntermaßen Lobbyinteressen verfolgen.
Es fehlen noch Mitglieder in der " WIR" Organisation. Ja warum wohl? Wer sich zu Wort meldet um Interessen zu vertreten insbesondere Kritik an der hiesigen Politik übt, muß damit leben gebrandmarkt zu werden. Ob nun über die lokale Presse oder im Internet. Denn nicht jedem gefällt die Meinung oder Idee des anderen. Die Folge ist dann ein wirtschaftlicher Schaden oder eine mediale Hetzjagd. Wer möchte das schon? Somit finden sich meist nur Unternehmer dort wieder die es sich erlauben können dieses Risiko einzugehen.

Ist das so?
Naja, Cliquenwirtschaft gibts überall... das ist menschlich...
Es gibt ja kein Gesetz, welches vorschreibt, dass es pro Ort nur einen einzigen Unternehmeninteressenverein geben darf...
Gibt ja auch mehrere Parteien, Musikvereine, usw... ;)

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