Schulische Inklusion darf nicht übers Knie gebrochen werden
Arbeitskreise "Bildung" und "Behindertenpolitik und Inklusion" der CDA Niedersachsen lehnen das rot-grüne Tempo ab
Hannover. In der Sitzung des Arbeitskreises "Bildung" der CDA am vergangenen Dienstag war ein Tagesordnungspunkt der schulischen Inklusion gewidmet. Auf Einladung des AK-Leiters, Herrn Günter Weinhausen, referierte Olaf Lichy (behindertenpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Laatzen und Leiter des AK "Behindertenpolitik und Inklusion" der CDA Niedersachsen) zu diesem Thema.
Lichy führte aus, dass Inklusion bei körperlich behinderten Kindern sehr gut gelingen könne, wenn die erforderlichen Rahmenbedingungen erfüllt sind. Hierzu zählen stufenfreie Zugänge, Fahrstühle, behinderungsgerechte Toiletten, Differenzierungsräume usw.
Bei sinnesbehinderten Kindern hält Lichy eine Grundrehabilitation für unerlässlich, damit Inklusion gelingen kann. Sinnesbehinderte Kinder müssen Fähigkeiten erlernen, die ihnen das "normale" schulische Lernen erst ermöglichen. Beispielsweise für Blinde bedeutet dies das Erlernen der Punktschrift und deren Kurzschrift, Orientierungstraining, und weitere Fähigkeiten. Bei Sehschwachen und Sehbehinderten sowie Hörbehinderten sind dies ganz andere spezifische Fähigkeiten, die erlernt werden müssen. Dies kann keinesfalls "nebenbei" zu den schulischen Lernzielen gelehrt werden. Diese Kinder werden ansonsten doppelt belastet und müssen ihren Nachteil der Behinderung mit grossem Mehraufwand ausgleichen.
Hierfür müsste eine zusätzliche 1 : 1-Beschulung mit einem Inklusionspädagogen erfolgen. Diese Zahl an Lehrkräften gibt es nicht, so gesteht selbst Kultusministerin Frauke Heiligenstadt ein.
Lichy plädiert für eine duale Beschulung, von der ein Teil in Förderzentren erfolgen muss.
Bei geistig behinderten Kindern, so Lichy weiter, stellt sich die Situation noch einmal ganz anders dar: Hier muss durch die begleitende Lehrkraft herausgearbeitet werden, wo Stärken und wo Schwächen liegen, um daraus ein erfolgreiches Abschneiden in der schulischen Leistung zu erreichen.
Abschließend führte Lichy aus, dass bei allen Inklusionswünschen darauf geachtet werden müsse, dass unter DIESEM Ziel nicht die Gesamtleistung leide und das behinderte Kind aufgrund der Mehrbelastung schulisch nicht ins Abseits gerate. Das derzeit von der regierenden Landesregierung vorgelegte Tempo zum Erreichen der Inklusion sei illusorisch, weil die erforderliche Zahl an Sonderpägagogen über Jahre nicht zur Verfügung stehen wird. "So", das Fazit von Lichy, "kann Inklusion nicht gelingen."
Dem Referat schloss sich eine ausführliche Diskussion der anwesenden Mitglieder des Arbeitskreises „Bildung“ an. Abschließend konnte Günter Weinhausen feststellen, dass sich die von Lichy vorgetragenen Bedenken mit denen der Mitglieder seines Arbeitskreises, die selbst aktive Lehrerinnen und Lehrer sind, übereinstimmen.
(Die CDA - Christlich Demokratische Arbeitnehmerschaft - ist der soziale Flügel der CDU)
Hannover. In der Sitzung des Arbeitskreises "Bildung" der CDA am vergangenen Dienstag war ein Tagesordnungspunkt der schulischen Inklusion gewidmet. Auf Einladung des AK-Leiters, Herrn Günter Weinhausen, referierte Olaf Lichy (Leiter des AK "Behindertenpolitik und Inklusion") zu diesem Thema.
Lichy führte aus, dass Inklusion bei körperlich behinderten Kindern sehr gut gelingen könne, wenn die erforderlichen Rahmenbedingungen erfüllt sind. Hierzu zählen stufenfreie Zugänge, Fahrstühle, behinderungsgerechte Toiletten, Differenzierungsräume usw.
Bei sinnesbehinderten Kindern hält Lichy eine Grundrehabilitation für unerlässlich, damit Inklusion gelingen kann. Sinnesbehinderte Kinder müssen Fähigkeiten erlernen, die ihnen das "normale" schulische Lernen erst ermöglichen. Beispielsweise für Blinde bedeutet dies das Erlernen der Punktschrift und deren Kurzschrift, Orientierungstraining, und weitere Fähigkeiten. Bei Sehschwachen und Sehbehinderten sowie Hörbehinderten sind dies ganz andere spezifische Fähigkeiten, die erlernt werden müssen. Dies kann keinesfalls "nebenbei" zu den schulischen Lernzielen gelehrt werden. Diese Kinder werden ansonsten doppelt belastet und müssen ihren Nachteil der Behinderung mit grossem Mehraufwand ausgleichen.
Hierfür müsste eine zusätzliche 1 : 1-Beschulung mit einem Inklusionspädagogen erfolgen. Diese Zahl an Lehrkräften gibt es nicht, so gesteht selbst Kultusministerin Frauke Heiligenstadt ein.
Lichy plädiert für eine duale Beschulung, von der ein Teil in Förderzentren erfolgen muss.
Bei geistig behinderten Kindern, so Lichy weiter, stellt sich die Situation noch einmal ganz anders dar: Hier muss durch die begleitende Lehrkraft herausgearbeitet werden, wo Stärken und wo Schwächen liegen, um daraus ein erfolgreiches Abschneiden in der schulischen Leistung zu erreichen.
Abschließend führte Lichy aus, dass bei allen Inklusionswünschen darauf geachtet werden müsse, dass unter DIESEM Ziel nicht die Gesamtleistung leide und das behinderte Kind aufgrund der Mehrbelastung schulisch nicht ins Abseits gerate. Das derzeit von der regierenden Landesregierung vorgelegte Tempo zum Erreichen der Inklusion sei illusorisch, weil die erforderliche Zahl an Sonderpägagogen über Jahre nicht zur Verfügung stehen wird. "So", das Fazit von Lichy, "kann Inklusion nicht gelingen."
Dem Referat schloss sich eine ausführliche Diskussion der anwesenden Mitglieder des Arbeitskreises „Bildung“ an. Abschließend konnte Günter Weinhausen feststellen, dass sich die von Lichy vorgetragenen Bedenken mit denen der Mitglieder seines Arbeitskreises, die selbst aktive Lehrerinnen und Lehrer sind, übereinstimmen.
(Die CDA - Christlich Demokratische Arbeitnehmerschaft - ist der soziale Flügel der CDU)
Schließ mich Doris an.
Ausserdem:
> "dass Inklusion bei körperlich behinderten Kindern sehr gut gelingen könne, wenn die erforderlichen Rahmenbedingungen erfüllt sind. Hierzu zählen stufenfreie Zugänge, Fahrstühle"
Und die Schüler müssen auch barrierefreie Wohnhäuser haben, die sie verlassen können... und ein barrierefreies, kurzes Wegenetz... sonst helfen barrierefreie Ziele auch nix.