Bundeskartellamt: EDEKA darf einige RATIO-Märkte kaufen / RATIO Warenhaus Laatzen schließt
Jetzt ist es amtlich !
Der größte Teil der RATIO-Märkte kann an die Edeka verkauft werden. In der Pressemeldung des Kartellamtes wird erklärt, was für bedenken bestanden haben und wie es zur Entscheidung gekommen ist.
Leider wurde für das RATIO Warenhaus in Laatzen kein Käufer gefunden. Aufgrund dessen wird der letzte Öffnungstag am Samstag den 05.03.2011 sein.
Schon Wochen zuvor war abzusehen, das es irgendwann vorbei sein wird. Die Ware wurde nach und nach abverkauft und die Öffnungszeiten des Warenhauses änderten sich. Bereits um 18 Uhr wurde es geschlossen anstatt um 20 Uhr. Dieses lag allerdings nur daran, das es sich nicht gelohnt hätte wie gewohnt bis 20 Uhr zu öffnen. Das Handelsunternehmen RATIO, was kurzzeitig seine Warenhäuser in novo umbenannt hatte, ist ein Stück Geschichte in der Stadt Laatzen. Eines der ersten Handelsunternehmen in Laatzen schließt also seine Türen.
Die Mitarbeiter des Großmarktes an der Karlsruher Str. hat es nicht so schwer getroffen. Dieser wird von der Edeka weitergeführt und die Mitarbeiter sollen alle weiter beschäftigt werden. Was uns die Zukunft bringt, können wir alle noch nicht sagen. Einerseits ist es gut, das die Zustimmung des Kartellamtes kam, andererseits weiß man nun nicht was Edeka mit uns vor hat. Die nächsten Wochen werden Klarheit bringen. Klar ist allerdings das sich viel ändern wird.
Angefangen beim Namen des Marktes, denn der Name RATIO soll wohl nicht mehr verwendet werden und natürlich das neue Sortiment, Umbaumaßnahmen und neue Systeme wird es geben.
Also viel neues und viel zu lernen.
Aber der Name RATIO wird nicht ganz aus Laatzen verschwinden.
Das RATIO Reiseland und die RATIO Tankstelle bleibt auch weiterhin in Laatzen vertreten.
Ich wünsche meinen Kollegen vom Warenhaus Laatzen alles erdenklich gute und eine nicht zu lange Arbeitssuche.
Zu diesem Thema, wird es in der Donnerstag oder Freitag-Ausgabe von den Leine Nachrichten einen Artikel geben.
Hier nun die Pressemitteilung des Bundeskartellamtes:
Bonn, 2. März 2011: Das Bundeskartellamt hat gestern die Übernahme von sechs SB-Warenhäusern, einem Fachmarkt und fünf Cash&Carry-Märkten (Abholgroßhandel) der Ratio Handel GmbH & Co. KG, Münster durch EDEKA freigegeben. Ursprünglich umfasste das Vorhaben der Beteiligten weitere Märkte der Ratio. Nachdem das Bundeskartellamt wettbewerbliche Bedenken gegenüber der Übernahme dieser Standorte geltend gemacht hatte, wurde die Anmeldung von den Beteiligten zurückgenommen. Das nun aufgrund einer erneuten Anmeldung freigegebene Vorhaben beschränkt sich auf die aus kartellrechtlicher Sicht unproblematischen Märkte. Die EDEKA übernimmt im Wesentlichen Standorte in Münster, Ratingen, Stuhr, Trier und Baunatal (SB-Warenhäuser) sowie in Laatzen, Bochum, Bielefeld, Ratingen und Hagen (Cash&Carry-Märkte).
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „Angesichts der hohen Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel hat das Bundeskartellamt die Übernahme eingehend geprüft. Aufgrund unserer Bedenken wurde das Vorhaben angepasst. Im Ergebnis können nun neben Kaufland auch kleine Wettbewerber ihre Position in Kerngebieten der EDEKA ausbauen.“
Die Übernahme aller Ratio-Standorte durch die EDEKA wäre zu untersagen gewesen. Wie auch zuletzt in den Verfahren EDEKA/trinkgut (vgl. PM vom 29.10.2010) oder EDEKA/Tengelmann (vgl. PM vom 1.7.2008) hatte das Bundeskartellamt eine eingehende Untersuchung der betroffenen Absatzmärkte vorgenommen und Einkaufsalternativen für den Verbraucher analysiert. Die Übernahme der SB-Warenhäuser in Gohfeld, Bielefeld, Osnabrück und Stadthagen hätte nach den Erkenntnissen der Behörde die in den betroffenen Markträumen bereits bestehende marktbeherrschende Stellung der EDEKA weiter verstärkt.
Ebenso hätte die Übernahme von drei Cash&Carry-Märkten der RATIO in Münster, Osnabrück, und Limburg zu einer marktbeherrschenden Stellung der EDEKA im gesondert zu bewertenden Markt für den Abholgroßhandel mit Lebensmitteln geführt. Die Marktanteile lagen hier zwischen 90 und 100 %. Auch die Berücksichtigung des durch den Zustellgroßhandel jedenfalls teilweise ausgeübten Wettbewerbsdrucks hat nicht zu einer anderen Bewertung geführt.
Zwischenzeitlich hat RATIO den Betrieb der SB-Warenhäuser in Gohfeld und Bielefeld an das Handelsunternehmen Bartels Langness, Kiel, veräußert. Die SB-Warenhäuser in Osnabrück und Stadthagen wurden - wie zuvor schon der RATIO-Standort in Bochum - von Kaufland übernommen. Die drei Cash&Carry-Standorte in Münster, Osnabrück und Limburg werden von Brülle & Schmeltzer, einem in Lippstadt ansässigen Betreiber von Cash&Carry-Märkten, übernommen.
"Leiharbeit - Minijobs - 1-Euro-Jobs"
So ist es in den Neuen Bundesländer schon lange. In der Gesellschaft ist es nun einmal so, dass der eine vom anderen lebt. Wenn aber keiner mehr richtig Geld verdient funktioniert auch das nicht mehr.