Spaziergänge in der Leineaue: Nur der Turm stammt noch aus dem Mittelalter
Das Naherholungsgebiet Südliche Leineaue erstreckt sich von der Haustür in Döhren oder Wülfel bis hin zum Schulenburger Berg mit dem Schloss Marienburg als krönenden Abschluss. Die Leinemasch bietet sich dabei nicht nur als eine wunderschöne Landschaft für Ausflüge ins Grüne an; sie steckt auch voller Geschichte. In den vergangenen 20 Jahren habe ich in loser Folge interessante historische Details und Ausflugsziele im MASCHSEEBOTEN – das ist eine Stadtteil-Zeitung in Döhren und Wülfel - vorgestellt. Die Hefte mit den einzelnen „Spaziergängen in die Leineaue“ sind längst vergriffen. Daher sollen nach und nach die einzelnen Beiträge nun bei myheimat einen weiteren Leserkreis bekannt gemacht werden.
Heute: Die Kirche in Grasdorf
Grasdorf, heute Teil der Stadt Laatzen, ist ein alter Ort. Hier kreuzten sich Handelswege, eine Furt ermöglichte einen Leineübergang. Trockene Geländeterrassen oberhalb der Leineniederung boten zudem ideale Siedlungsplätze. Urkundlich wird Grasdorf aber erst 1235 erwähnt. Damals hieß es noch Gravestorpe. Bedeutendes Baudenkmal des Dorfes ist die evangelische St. Marienkirche.
Das heutige Kirchenschiff wurde von einem gewissen Baumeister Leiseberg in den Jahren 1734 bis 1736 errichtet. Der Neubau ersetzte ein 1733 eingestürztes älteres Gotteshaus, das wohl um 1350 gebaut worden war. Leiseberg plante einen schlichten Saalbau in Bruchsteinmauerwerk. Sehenswert ist der Altar der Kirche. Der Hofbildhauer Christian Ackermann erschuf ihn. Uralt ist noch der Turm von Sankt Marien. Er stammt noch aus dem Mittelalter, ist ein Rest der früheren Kirche.
Unter Denkmalschutz steht in Grasdorf auch das Wohnhaus des ehemaligen Pfarrhofes in der Kirchstraße 7. Das Gebäude ist der Rest einer ganzen Reihe von Bauwerken. Doch der Wirtschaftsteil wurde 1943 zerstört und die Pfarrscheune brannte schon 1904 ab.
Interessant, danke.