Laatzener Senioren besuchen Schloss Salder
60 Laatzener Senioren fuhren auf Einladung des Christlichen Seniorenbundes Immanuel Laatzen zum Schloss Salder, einem Renaissanceschloss im Salzgitteraner Stadtteil Salder. Seit 1962 befindet sich im Schloss das Museum der Stadt. Schwerpunkte der Ausstellungen sind neben der Geologie und der Ur- und Frühgeschichte die Stadtgeschichte der 31 Ortsteile von Salzgitter vom Barock bis in das 20. Jahrhundert.
Museumsleiterin Christine Kellner-Depner begrüßte die Gruppe im Prunkraum des Schlosses und freute sich über das Interesse an ihren Ausstellungen.
Die eine Hälfte der Senioren wurde von ihr durch die Techniksammlung des Museums geführt. Hier wird die Geschichte der Förderung von Erz, der Verhüttung von Eisen und der Produktion von Stahl seit der Zeit der alten Germanen bis hin zum derzeitigen Stand der Technik dokumentiert. Die größten Objekte, zwei Dampfmaschinen, stehen für den Beginn der Industrialisierung. Ein Modell des Stahlwerks Salzgitter vervollständigt die Ausstellung; hinzu kommen historische Bergbaumaschinen aller Art. Zusätzlich bietet das Museum eine Sonderausstellung zur Geschichte des Damaszenerstahls, aus dem seit frühester Zeit Schwerter und andere Waffen hergestellt wurden. Seine bleibende Schärfe und Härte entstand durch die Verbindung von harten und weichen Eisenpaketen beim Schmieden.
Die anderen Senioren erhielten einen Überblick zur Siedlungsgeschichte im Vorharzraum. 50000 Jahre alte Knochenfunde weisen auf die frühe Besiedlung durch Urmenschen hin, hinzu kommen Funde von Mammuts und das voll erhaltene Gerippe eines Fischsauriers (Ichthyosaurier), der in der Unterkreidezeit vor 115 Millionen Jahren lebte, und dessen Skelett 1941 in Salzgitter beim Erzbergbau unter Tage entdeckt wurde.
Ergänzt wurde die Führung durch einen Blick in die Geschichte des Schlosses, das 1608 für die Herren von Saldern gebaut und 1695 vom Erbprinzen August Wilhelm von Braunschweig-Wolfenbüttel erworben wurde, der am Schloss umfangreiche Restaurierungsarbeiten vornahm.
Erstmalig wurde der Prunksaal des Schlosses Schauplatz einer „Museumsandacht", in der Pastor i.R. Werner Läwen die Senioren ermutigte, das Auf und Ab des Schlosses als Symbol für die Wechselfälle des eigenen Lebens mit einem glücklichen Ausgang zu werten.