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Laatzener Hausfrauen-Bund im Banne der „schwarzen Kunst“

Bei einem Besuch des Buchdruck-Museums in Linden tauchten die Mitglieder des Deutschen Hausfrauen-Bundes Ortsverband Laatzen e.V. in eine Welt der Lettern ein und erfuhren viel wissenswertes von der Kunst der Buchbinder, Setzer und Drucker. Schon allein die Vorstellung der einzelnen Druckformen, wie z.B. die Form für einen Kupferstich oder eine Druckwalze, versetzte die Besucherinnen ins Staunen.
Als Johannes Gutenberg in der Mitte des 15. Jahrhunderts den modernen Buchdruck erfand wurde mit einer Holzdruckpresse, die einer Weinpresse nachempfunden war, gearbeitet. Er veränderte mit beweglichen metallenen Lettern und einer Druckerpresse die Druckerwelt. Davor mussten alle Bücher noch mit der Hand geschrieben werden.
Im Jahre 1811 erfand Friedrich Koenig eine Schnellpresse. Diese hatte einen umlaufenden Druckzylinder und löste die bis dahin geläufige Handpresse ab. Dadurch wurde wiederum das Druckerhandwerk revolutionierte. Mit dieser Presse wurde im Jahre 1814 erstmals die Londoner „Times“ gedruckt.
Ottmar Mergenthaler konstruierte 1886 eine völlig neue Maschine, die die Arbeit des Setzers enorm erleichterte. Es begann ein neues Zeitalter in der Drucktechnik. Zeitungen und Bücher konnten von nun an schneller und auch günstiger hergestellt werden. Diese Setzmaschine bekam den Namen Linotype und ist im Buchdruckmuseum zu bewundern.
Über 500 Jahre war der Buchdruck das bestimmende Druckverfahren. Im 20. Jahrhundert wurde der Buchdruck allerdings zunehmend durch moderne Setz- und Druckverfahren verdrängt und ist wirtschaftlich bedeutungslos geworden. Das Berufsbild des klassischen Schriftsetzers und Buchdruckers ist heute nicht mehr existent.
Der Beruf der Setzer und Drucker war immer ein Lehrberuf. Nach Abschluss der Lehre kam ein „Gautsch-Akt“. Er besteht darin, dass der Ausgelernte in eine Wasserbütte getaucht oder auf einen wassergefüllten Schwamm gesetzt wird. Somit werden symbolisch die Fehler während der Lehrzeit abgewaschen. Nach dieser Zeremonie erhält dann der „neue Jünger Gutenbergs“ einen Gautschbrief, der als Zeugnis dafür dient, dass er in die Zunft der „Schwarzkünstler“, also in den Kreis der Altgehilfen, aufgenommen ist.
Die Teilnehmerinnen des Hausfrauen-Bundes erfuhren an diesem Nachmittag, wie sich die Handwerkskunst des Buchdruckes im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Und nicht nur das, sondern jede Teilnehmerin konnte zum Ende noch ihren eigenen Namen setzen und anschließend auch drucken. So hatte dann jede eine Erinnerung an diesen informativen Nachmittag in der Hand.

Das kleine Buchdruckmuseum in einem Hinterhof der Limmerstrasse hat sich nach und nach zu einem Geheim-Ausflugstipp entwickelt. Immer mehr Gruppierungen besuchen die Ausstellung, um sich ausführlich über die anstrengende Arbeit des Buchdruckers von früher zu informieren. Den dort ehrenamtlich Tätigen gebührt für so viel Einsatz ein großer Dank.

  • Hausfrauen-Bund besucht das Druckereimuseum
  • hochgeladen von Ingrid Pawelczak
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  • Willi Meier informiert über verschiedene Druckformen
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  • Diese Maschine hat schon viel Schriftgut gesehen
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  • Die Druckwalze wird in Schwung gebracht
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2 Kommentare

> "des Buchdruck-Museums in Linden"

Wusste gar nicht, dass es da sowas gibt... danke für die Infos! :)

  • Gelöschter Nutzer am 03.12.2015 um 18:07
Gelöschter Kommentar
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