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Staubexplosion im Klostergut Wülfinghausen --- Zugübung des 2. Zuges der 3. Regionsfeuerwehrbereitschaft

Am Samstag den 17.07.10 führten die Mitglieder des 2. Zuges der 3. Regionsfeuerwehrbereitschaft, bestehend aus Mitgliedern der Ortsfeuerwehren Ingeln-Oesselse, Rethen und Gleidingen, ihre diesjährige Zugübung durch.
Die Übung wurde von Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Holtensen/Springe unter der Leitung von Benjamin Moß geplant und organisiert.

Angenommen wurde, dass es in einem Gebäude des Klostergutes Wülfinghausen zu einer Staubexplosion gekommen war. Feuer war ausgebrochen, eine unbekannte Anzahl an Personen sei verletzt bzw. werden vermisst.

Um 14:35 Uhr wurde der 2. Zug von seinem Bereitstellungsraum in Eldagsen abgerufen. Mit Blaulicht und Einsatzhorn ging es zum Klostergut. Bereits bei der Anfahrt sahen die Einsatzkräfte eine Rauchsäule aus einem der Gebäude aufsteigen. Umgehend nach Eintreffen am Einsatzort erkundete der Zugführer Frank Bezdiak die Lage. Ein aufgeregter „Arbeiter“ des Klosterguts unterrichtete ihn das es überall brenne, es sei etwas explodiert und viele Kollegen werden vermisst oder sein verletzt.

Der Zugführer teilte die Gruppenführer in Ihre Aufgabenbereiche ein. Insgesamt zehn Feuerwehrmänner begaben sich unter schwerem Atemschutz in das Gebäude um mit der Menschenrettung, und der Innenbrandbekämpfung zu beginnen. Nach Zeugenaussagen sein zehn – 15 Personen in dem Gebäude.

Die erste Wasserversorgung wurde von dem Tanklöschfahrzeug geleistet. Während dessen bauten Einsatzkräfte eines Löschgruppenfahrzeuges eine Wasserversorgung von einem offenen Gewässer zum Tanklöschfahrzeug auf. Von Außen begannen anschließend drei weitere Trupps mit C-Rohren mit der Brandbekämpfung.

Das Innere des Gebäudes war stark verqualmt und verwinkelt. „Man hörte aus jeder Ecke Hilferufe. Durch die Silos, welche sich im Gebäude befinden, wurde der Schall echoartig vervielfacht“, berichtete ein Kamerad, welcher unter Atemschutz sich zur Menschenrettung im Gebäude befand. Auf insgesamt drei Ebenen mussten die Einsatzkräfte nach Vermissten und Verletzten suchen. Dieses stellte sich an einigen Stellen noch schwerer als sonst heraus, da nur schmale Gänge zwischen den Silos sein.

Aufgrund der Situation wurden, wie bei der Übungsplanung berücksichtigt, die Freiwillige Feuerwehr Bennigsen, der Katastrophenschutz (KatS) Springe, die Schnelle-Einsatz-Gruppe (SEG) des DRK Bad Münder sowie das Technische Hilfswerk (THW) Springe auf Anweisung der einsatzleitenden Zugführers Frank Bezdiak nach alarmiert.

Im MTW/ELW1 des 2. Zuges liefen alle Funkverbindungen zusammen. Zwei Feuerwehrmänner im ELW1 sorgten für weitere nachalarmierte Kräfte, die Belegungsinformationen der verfügbaren Krankenhäuser und gaben Lagemeldungen weiter. Es wurden Anweisungen und Informationen zwischen dem Zugführer, den Gruppenführern, den weiteren Hilfsorganisationen und der Feuerwehrleitzentrale mit 2-Meter- und 4-Meter-Funk weitergeleitet und protokolliert.

Das nachgerückte THW begab sich ebenfalls mit einem Trupp unter schwerem Atemschutz in das Gebäude zur Menschenrettung. Sie mussten über eine Steckleiter in die 3. Ebene nach oben vordringen. Außerdem unterstützte das THW die SEG bei der Verletztenbetreuung.

Die SEG aus Bad Münder richtete einen Verletztensammelplatz ein. Hier wurden die von den Einsatzkräften geretteten Personen erstversorgt, kategorisiert nach der Schwere ihrer Verletzungen und für den Abtransport vorbereitet. Unterstützt wurde die SEG-Mannschaft von Kräften der Freiwilligen Feuerwehr und des THW. Nach dem die, fiktiv alarmierten, Rettungs- und Notarztwagen sowie Rettungshubschrauber eingetroffen waren, wurden alle Patienten in die entsprechenden Krankenhäuser verbracht.

Insgesamt waren 9 „Patienten“ zu retten. Alle wurden gefunden und gerettet. Die Patienten wurden von Freiwilligen gemimt und vor Übungsbeginn von den Mitgliedern der SEG des DRK Bad Münder unfall- und verletzungsrealistisch geschminkt.

Um 15:48 Uhr kam die Information „Feuer aus“. Die Nebelanlagen, welche das Gebäude so verqualmten, dass man teilweise nicht mal mehr die Hand vor Augen sah, waren abgeschaltet.
Nun wurden zwei Hochleistungslüfter an einem Gebäudeende in Stellung gebracht und das Gebäude belüftet, bis es rauchfrei war.

Um Punkt 16:00 Uhr kam das Kommando des Zugführers: „Alle Personen gerettet, Feuer aus !! Übung Ende“

Insgesamt waren 26 Feuerwehrfrauen und -männer aus Ingeln-Oesselse, Rethen und Gleidingen; 15 Feuerwehrleute des KatS Springe; 7 Einsatzkräfte der SEG DRK Bad Münder sowie 12 Rettungskräfte des THW Springe.

Aus Sicht des Zugführers und unabhängigen Beobachtern lief die Übung sehr gut ab. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organisationen klappte hervorragend. Auch dankte Frank Bezdiak besonders Benjamin Moß für die tolle Plaung und Organisation dieser Übung.

Nach dem die Gerätschaften wieder verstaut waren saßen „Patienten“ und „Retter“ noch gemütlich bei Pommes und Bratwurst zusammen und berichteten untereinander von ihren Eindrücken dieser Übung.

Text : Mirko Kreikenbohm,
Bilder: FFw Ingeln-Oesselse; FFw Völksen

  • Der Zugführer Frank Bezdiak teilt den Gruppenführern Ihre Aufgabenbereiche zu.
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  • Löschgruppenfahrzeug 8 aus Ingeln-Oesselse
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  • Ein Gruppenführer gibt den Trupps die Einsatzbefehle
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  • Aufbau der Wasserversorgung und Trupps die sich mit AGT (Atemschutz) ausrüsten (Hintergrund am Fahrzeug)
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  • Atemschutzträger rüsten sich mit unluftunabhängen Atemschutzgeräten, sogenanntem schwerem Atemschutz, aus.
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  • Ein AGT-Trupp erhält seinen Einsatzbefehl
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  • Steile Treppen, Verqualmung und verwinkelte Räume, das erwartete die Rettungstrupps im Inneren des Gebäude.
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  • verqualmte Gänge zwischen den Silos. Hier sind irgendwo die Verletzten.
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  • Das THW Springe rückt zur Verstärkung an
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  • Autsch das sieht böse aus. Zum Glück nur sehr gut geschminkt.
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  • Verletzte werden von den Mitgliedern der Schnellen-Einsatz-Gruppe ...
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  • ... des DRK Bad Münder nach ihren Verletzungen kategorisiert und erstversorgt.
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  • Ein Geretteter wird von Feuerwehreinsatzkräften zum Verletztensammelplatz gebracht.
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  • Anschließend werden die Verletzten, fiktiv, mit diversen Rettungswagen und Hubschraubern in Krankenhäuser verbracht.
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  • realistisch geschminkte Verletzen-Statisten
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  • Der Löschangriff von Außen läuft paralell zu den Rettungs- und Löscharbeiten Innen.
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  • THW Springe mit schwerem Atemschutz zur Menschenrettung ins Gebäude vor.
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  • alle Personen gerettet, Feuer aus ---- Übung Ende
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  • Bei Bratwürstchen und Pommes werden die Eindrücke der Übung ausgetauscht.
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1 Kommentar

Das Klostergut ist schon ein interessantes Übungsobjekt. Habe da selbst schon ein paar Einsatzübungen mitgemacht. (FFW Springe und auch fast 10 Jahre 3.LZW (KatS Springe)). Zum Glück war es für eure Atemschutzgeräteträger am Samstag nicht ganz so sonnig.

Einen kameradschaftlichen Gruß aus Springe

Angelo

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