Schwerer Verkehrsunfall auf B6 - zwei Tote und zwei Schwerverletzte

PRESSEINFO STADTFEUERWEHR LAATZEN 18.01.2014

Zu einem sehr schweren Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 6 zwischen Gleidingen und der Abfahrt Laatzen/Sehnde wurden heute Mittag gegen 13.15 Uhr die Ortsfeuerwehren Ingeln-Oesselse, Gleidingen und Laatzen alarmiert: "Verkehrsunfall mit drei eingeklemmten Personen" lautete die Meldung.

Vor Ort fanden die Retter einen silbernen Mercedes-Kombi älteren Baujahrs vor, der seitlich gegen einen Straßenbaum geprallt war. Der Baumstumpf befand sich unter dem Fahrzeug. Durch das Heck des PKW hatte sich schon der Beifahrer selbst befreit, er saß mit einem Schock im Auto eines Ersthelfers. Mit einem Rettungswagen kam er in ein Krankenhaus. Der Fahrer des PKW sowie eine jüngere Person (ein 13-jähriges Kind) dahinter konnten nur noch tot geborgen werden. Ein weiterer Mitfahrer (er saß hinten rechts) wurde mit hydraulischen Rettungsgerät durch die Feuerwehr befreit, immer wieder mussten die Kameraden den hydraulischen Stempel versetzten und mit Holz "ausfüttern", um das Metall vom Körper des Eingeklemmten zu entferenen. Um 14.05 Uhr endlich wurde er aus dem total zerstörten PKW gerettet und schwer verletzt dem Rettungsdienst übergeben. Im nahen Rettungswagen wurde der Mann transportfähig gemacht. Mit dem Rettungshubschrauber kam er in die MHH (Medizinische Hochschule) nach Hannover.

Gegen 15.45 Uhr wurden die beiden Leichen durch einen Bestatter abtransportiert.

Die Bundesstraße 6 war in Richtung Hannover bis weit nach 16 Uhr gesperrt, in der Gegenrichtung nur während der Rettungsarbeiten (mehrere Rettungswagen und Feuerwehrfahrzeuge "parkten" auf der Überholspur).

Wie immer säumten zahlreiche Gaffer die Szenerie, mit Decken und Planen verhinderte die Feuerwehr ein Blick auf die Toten und das Autowrack.

Großer Medieninteresse ebenfalls vor Ort, drei Filmteams und zahlreiche Fotografen der Printmedien verfolgten die Rettungsarbeiten. Zur Betreuung waren der Laatzener Feuerwehr-Pressesprecher und eine Vertreterin der Pressestelle der Polizei vor Ort. Beide hatten viel in Sachen "Pressebetreuung" zu tun.

Vor Ort waren die Feuerwehren Ingeln-Oesselse, Gleidingen und Laatzen mit neun Fahrzeugen, der Rettungsdienst mit drei RTW und einem Notarzt, der Rettungshubschrauber und die Polizei mit über 50 Helfern im Einsatz.

Der Verkehrsunfalldienst nahm kurz nach der Rettung der Verunfallten sofort die Spurensicherung und -auswertung vor. Auch die Unfallforschung machte Bilder und guckte sich genau an der Einsatzstelle um.

Bilder anbei, alle: Senft

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9 Kommentare

Also nach allem, was man weiß, liegt es in der menschlichen Natur, so zu handeln. Er ist ein soziales Tier - dazu gehört eben auch Interesse, Neugier, Faszination am Mitmenschen und an solchen Ereignissen. Er geht also hin und guckt. Je nach Situation hilft er auch schnell (ist eine gewisse Anzahl vorhanden, hält er sich zurück, bis man ihn direkt anspricht).

Dass sowas zu Problemen führen kann, wie z.B. im Weg stehen, bleibt nicht aus - und dann sorgt man eben für Platz (oft kann man die Zuschauer dazu direkt aufrufen und welche ansprechen, die dann dabei helfen).

Und dass man die Persönlichkeitsrechte der Verunfallten durch Sichtsperren u.ä. schützt, finde ich generell gut und angebracht (auch gegen Leute von Sendern, Reportern, Bürgerreporter, usw.)

> "Wenn jeder Fünfte von uns 1. Hilfe leisten würde, was hätten wir für eine gute Hilfsrate. Aber beim Helfen sind es leider ganz anders aus..."

Wenn der Anteil geringer ist, sollte man sich sogar über mehr "Gaffer" freuen.
Ich jedenfalls fände es besser, wenn mich mal viele "Gaffer" interessiert umringen und dann davon eins, zwei anfangen zu helfen, als wenn man den Leuten das Interesse am Mitmenschen abtrainiert, weil man ihm beibringt, "Gaffen" sei was Böses, und dann alle vorbei laufen...

  • Uwe F. am 19.01.2014 um 19:24

sehr geehrter Herr Senft. Vielen Dank für Ihren zusätzlichen Kommentar in der Angelegenheit. Somit dürfte alles geklärt sein. Auch ich hätte nach Einstellung des Berichtes inkl. der Bilder gleich den Eindruck, dass es sich bei den "Leuten auf dem Weg" um alles andere als um zufällig vorbeikommende Spaziergänger handelte. Leider ist dieser ekelhafte Unglückstourismus hierzulande schon alltäglich geworden. brauchst Du Hilfe, kannste warten bis sich jemand erbarmt; aber diese widerlichen Gaffer; die sind gleich zuhauf vorhanden.

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