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Wann stirbt das Roswitha-Gymnasium?

In den letzten Tagen gab es wieder im Gandersheimer Kreisblatt Beiträge zur Schuldebatte („IGS-Debatte ...“ am 26. Mai 2011 und „CDU für Erhalt ...“ am 27. Mai 2011) und dabei ging es um Zahlen einer zweifelhaften Abstimmung. Um welche Zahlen geht es wirklich?
Das Statistische Landesamt nennt per 1. Januar 2009 für den Landkreis Northeim 142.321 Einwohner und sagt für den 1. Januar 2031 einen Bevölkerungstand von 105.906 voraus. Das ist ein Bevölkerungsverlust von rund 25 Prozent (ebenso: Landkreis Goslar und Osterode; Holzminden rund 20 Prozent; Göttingen-Land rund 17 Prozent). Bei den Zahlen der schulpflichtigen Kinder liegt der Rückgang sogar bei rund einem Drittel.
Derzeit haben wir im Landkreis in einem Jahrgang rund 1.000 Schüler. In zwanzig Jahren werden es nur noch rund 700 sein. Bei einer Klassenfrequenz von zwanzig Schülern bedeutet das heute fünfzig und in zwanzig Jahren nur noch fünfunddreißig Klassen. Wenn, wie irgendwo gefordert, eine Schule fünf-zügig sein soll, bedeutet das, dass heute zehn Schulen (von 1. bis 12. Klasse) ausreichen und in zwanzig Jahren sieben.
Da der Bevölkerungsschwund auch nach 2031 weiter geht, werden wir um 2050 abermals ein Drittel weniger Schüler haben – macht weniger Klassen, macht weniger Schulen. Freilich könnte man die Sollzahl der Parallelklassen senken, was den Schülern nicht schadet. Besser wäre es die Klassenfrequenz zu senken, was den Schülern nützt aber dem Haushalt schadet: Lehrerstellen sind teuer (70.000 Euro/Jahr), außerdem aber gibt es keine ausgebildeten Lehrer. „Macht Kinder“ wäre zwar die natürliche Problemlösung, aber ...
Das Schulsterben – völlig unabhängig von der Schulform - ist also absehbar. Und wenn Bad Gandersheim seine Eigenständigkeit im Wege der Gemeindefusion aufgegeben hat, ist die Position des Roswitha-Gymnasium erst recht gefährdet.
Bei diesen Zahlen ist der aktuelle Streit um eine ohnehin recht zweifelhafte Abstimmung schon reichlich albern. Wurden denn überhaupt die richtigen gefragt? Die Eltern? Welche? In fünf oder zehn Jahren sind andere Schüler in der Schule, die haben andere Eltern. Wollt ihr die dann auch befragen – und das Schulsystem alle zehn Jahre ändern?

01.06.2011
Hermann Müller
Bentieröder Bruch 8
OT Bentierode
D-37547 Kreiensen

Ein Beitrag für das „Gandersheimer Kreisblatt“; Abdruck: 01.06.2011

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1 Kommentar

Das dreigliedrige schulsystem, das auf aussonderung angelegt ist, ist eine sterbende spezies, völlig unabhängig von schülerzahlen !

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