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Staatsschulden – für Kapitalanleger?

Manche behaupten, der Staat müsse sich verschulden, damit Kapitalanleger eine Möglichkeit haben, ihr Kapital anzulegen.
Es gibt tatsächlich institutielle Kapitalanleger, zum Beispiel Lebensversicherer, die müssen das ihnen anvertraute Kapital mit einer Mindestverzinsung sicher anlegen, so steht es im Gesetz. Und eine Anlageform, die vom Gesetzgeber als „sicher“ definiert ist, sind eben Staatsanleihen („mündelsicher“). Damit stehen die Kapitalsammelstellen vor der gesetzlich zwingenden Notwendigkeit Staatsanleihen zu kaufen. Auf diese Art schafft sich der Staat per Gesetz Abnehmer für seine Staatsanleihen, das aber wird so nicht gesagt.
Allerdings so ganz richtig ist diese Argumentation auch nicht. Was würden denn unserer Versicherer tun, wenn es keine Staatspapiere gäbe? Nun, genau das, was sie auch heute mit einem Teil des von ihnen anzulegenden Kapitals machen, es in Hypotheken (von kleinen Wohngebäuden), Industrieanleihen, und ganz wenig Aktien anlegen.
Das Argument, ohne Staatsanleihen funktioniere die Wirtschaft nicht, ist also schlicht falsch.

12.12.2010
Hermann Müller
Bentieröder Bruch 8
OT Bentierode
D-37547 Kreiensen

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