Kein Bankgeheimnis
Kein Bankgeheimnis
Wer seine Zeitung in den letzten Wochen aufmerksam gelesen und die Nachrichten aufmerksam verfolgt hat, der weiß, dass die USA seit Jahren alle Banküberweisungen mitlesen. Der für den Bankverkehr notwendige Rechner stand in den USA und dort glaubte man daher, dort auch einfach auf die Daten zugreifen zu dürfen, weil man es eben konnte.
Die Europäer haben daher den zentralen Bankrechner nach Europa ( Schweiz und Niederlande) verlagert. Nun fordern die USA ein allgemeines unbegrenztes Auskunftsrecht – und die EU ist willig, dies auch zu gewähren, denn in diesem Zuge können dann auch die hiesigen Regierungen ihre unersättlichen Informationswünsche befriedigen.
Nun gibt es in Deutschland ohnehin kein Bankgeheimnis und hat es auch nie gegeben. Das Finanzamt, die Steuerfahndung, die Polizei, die Geheimdienste hatte schon immer den gewünschten Zugriff auf die bei den Banken liegenden Kundendaten. Nur man musste schon zur Bank gehen und dort deutlich sagen, von welchen Konten und Kunden man diese Kontobewegungen einsehen wollte. Das neue Verfahren ist einfacher: künftig kann man heimlich und ohne Mitwirkung der Bank und deren Wissen auf die Kontobewegungen zugreifen.
Wer mit Plastikgeld zahlt, hinterlässt Spuren: Zahlbetrag, Ort, Datum, Zeit und indirekt meist noch über den zuordnungsfähigen Kassenbon, was da bezahlt wurde. Die Schufa liefert die Kopfdaten aller Kunden der vorhandenen Bankverbindungen. Und das Finanzamt hilft nach: barbezahlte Handwerkerrechnungen sollen nicht mehr als steuerwirksame Ausgaben anerkannt werden. Es lebe die Kontrolle über alles und jeden – der Staat will es so. - Wer Spuren vermeiden will, zahlt bar. Bargeld lacht.
Übrigens: mit Terrorbekämpfung hat das alles nichts zu tun, denn Terroristen, Drogenhändler und andere Kriminelle wissen das längst und lassen sich mit derartigen Spitzelmethoden nicht kontrollieren. Aber Spionage lässt sich sehr wohl damit betreiben – und die USA sind darin ja geübt.
Hermann Müller
Bentieröder Bruch 8
OT Bentierode
D-37547 Kreiensen
Mit großem Interesse habe ich die Ausführungen gelesen. Mit Sorgen verfolge ich die Entwicklung. Als Familienforscher werden mir zuhauf Knüppel zwischen die Beine geworfen und hohe Anforderungen bei Auskünften gestellt und andererseits kann ich -wenn es ich es wollte- Daten mit Bankverbindungen kaufen. Einerseits werden wir kontrolliert und überwacht und im nächsten Moment erhalten wir keine Auskunft darüber wer uns überwacht. Wie sollen sich unser Brüder aus den neuen Bundesländer vorkommen, die sich vor 20 Jahren mit friedlichen Mitteln die Freiheit erkämpft haben und nun feststellen müssen, dass sie in der BRD wohl auch überwacht werden; nur mit anderen Mitteln.
Vielleicht sollte ich auch wieder mit Bargeld arbeiten und nicht so oft mit Überweisung etc.