Schulbildungsprojekt führt Felsenstein-Schüler nach Wales
„Wales, wir kommen“ hieß es für sieben Schüler der Fritz-Felsenstein-Schule aus Königsbrunn – darunter auch zwei Rollstuhlfahrer. Mit dabei waren auch Lehrer und Betreuungspersonen der Förderschüler. Im Rahmen von Erasmus+, dem internationalen Schulprojekt der EU, unternahmen sie eine Reise nach Wales, um die dortige Partnerschule in Neith zu besuchen. An dem 2017 ins Leben gerufene Projekt sind auch eine spanische Schule aus Barcelona sowie eine italienische Schule aus Kalabrien beteiligt. Beide Bildungseinrichtungen unterrichten Schüler im Förderschulbereich. Erasmus+ ist der Nachfolger von Comenius, dem erfolgreichen EU-Programm für die allgemeine Schulbildung, das europaweit schon tausende Jugendliche zusammenbrachte und viel für die Völkerverständigung innerhalb Europas geleistet hat.
Das länderübergreifende Projekt widmet sich dem „Thema Gentle Teaching – Vielfältiges braucht Vielfalt“. Es geht um die Werteerziehung in der Schule und darum, wie alle Beteiligten, also Schüler ebenso wie Lehrer und Betreuer, miteinander umgehen. Das in internationaler Runde vorbereitete Konzept sieht vier Säulen der Werteerziehung vor: Von „lieben und geliebt werden“ über „sich sicher fühlen“ und „sich wohlfühlen“ und bis hin zu „eingebunden sein in die Gemeinschaft“ sollen sich diese Leitsätze im täglichen Miteinander wiederfinden. Die Schüler haben sich der Thematik zum Beispiel in nonverbalen Rollenspielen angenähert. „All dies steht zudem in engem Zusammenhang mit unserer Schulordnung und betrifft Schüler wie Lehrer und Betreuer gleichermaßen. Und es findet nach und nach seinen Niederschlag in einem respektvollen Verhalten gegenüber Mitschülern und Lehrern,“ erklärt Dr. Renate Menges, Konrektorin und Initiatorin des Projekts.
Neben der ernsthaften Auseinandersetzung mit Gentle Teaching durfte auch der Spaß und der Austausch mit den internationalen Gastgebern nicht zu kurz kommen. In einem Workshop lernten die Königsbunner walisische Tänze kennen, besuchten ein Heimatmuseum sowie die Burgruine in Swansea und feierten gemeinsam eine Halloweenparty. Im Januar begrüßt die Fritz-Felsenstein-Schule die Lehrer der Partnerschulen, um das Projekt weiterzuentwickeln, das noch bis 2020 läuft.