Transrapid contra Hauptbahnhof
Aber muss es denn ausgerechnet der Transrapid sein? Geht es nicht etwas günstiger? Bayerns jahrelangen Sparanstrengungen für einen ausgeglichenen Haushalt haben dem Bürger viel abverlangt, vor allem sein Geld. Soll das alles auf dem Altar Transrapid geopfert werden?
Die vielen Stunden, die Beamte und Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes länger arbeiten müssen, ohne finanziellen Ausgleich. Der Stellenabbau, der sich durch die längeren Arbeitszeiten ergab. Polizisten in München bekommen keinen Zuschlag für die hohen Lebenshaltungskosten. Nicht einmal vor den Eltern von Schulkindern machte der Sparsamkeitswahn halt. Und das, obwohl angeblich alles getan wird, um Eltern zu entlasten. Aber vielleicht gilt das nur für die Eltern, deren Kinder zwischen null und drei Jahre alt sind.
Und nun soll das bayerische Geld gemeinsam mit dem bundesdeutschen mit vollen Händen hinaus geworfen werden. Für einen Transrapid, den Umfragen zufolge niemand will. Außer Herr Stoiber und einige seiner Anhänger. Wird denn das Volk überhaupt nicht mehr gefragt? Und wenn, hört man eigentlich hin? Nein, es wird einem sofort Technikfeindlichkeit vorgeworfen. Ja, ja, wir wissen schon. Das Fax, der Computer etc. Die vielen positiven Beispiele, z. B. im Bereich der Solartechnik, Windenergie und Maschinenbau lässt man einfach unter den Tisch fallen.
Dabei könnten wir mit dem Geld so viel Gutes und Nützliches tun. Wir könnten unser bestehendes, hervorragend ausgebautes Schienensystem auf den neuesten Stand bringen. Oder unser S-Bahn-Netz rund um München auf Städte wie Augsburg ausdehnen. Dafür wäre Herrn Stoiber der Dank der Augsburger Schwaben gewiss.
Übrigens, das Gegenteil von technikfeindlich ist technikhörig. Ich kann mir auch einen Computer anschaffen, um meinen Einkaufszettel zu schreiben.
Nachdem der Münchner Hauptbahnhof inzwischen auch bundesweit ganz spontan eine Assoziation mit Edmund Stoiber hervorruft, könnte man ihm doch auch offiziell seinen Namen geben: „Edmund-Stoiber-Hauptbahnhof“. Ich finde, das hört sich gut an.
Einem Ausbau und einer Modernisierung der S Bahn, zusätzlich zum Transrapid steht überhaupt nicht im Weg. Die Gelder dafür kommen aus zwei ganz verschiedenen Töpfen !
Ich verstehe diese Diskussion um Ideologie schon, denn darum geht es letztlich alleine.
Denn warum sollten sonst Bürger, die selber vielleicht z.B. 1-2 Tausend Euro im Monat oder weniger verdienen und gerade so um die Runden kommen, sich vehement dafür einzusetzen, 500 000 000 sparen zu wollen, obwohl sie rein überhaupt nichts davon hätten wenn dieses Geld ausgegeben wird oder nicht. Sie würden deshalb keinen Cent mehr Steuern zahlen müssen oder sparen.
Bürger die im Jahr maximal einmal zum Flughafen fahren (und sich meistens sowieso von Bekannten schnell hinfahren lassen) - also sowieso nur wenig Nutzen oder Schaden davon haben.
Bürger, die sowieso nicht im Bereich des Transrapid liegen und denen es eigentlich Wurst sein kann ob es den Transrapid gibt oder nicht.
Also geht es alleine darum, politisch dagegen oder dafür zu sein.
Und genau da liegt der Hase im Pfeffer, für die einen ist es ein politisches anliegen, durch den Bau und die Inbetriebnahme des Transrapid ein Zeichen für die Welt zu setzen, dass Bayern ein Land der Technologie und des Fortschritts ist, egal um welchen Preis und für die anderen geht es als Oposition darum, dagegen zu sein auch um egal welchen Preis.
Und die Anhänger der verschiedenen Richtungen werden mit den entsprechenden ideologischen Informationen und Halbwahrheiten gefüttert und darum gibt es diese Diskussionen.
Aber ehrlich gesagt, davon lebt die Demokratie, dass die einen dagegen und die anderen dafür sind.
Und der Ude und andere haben gute Munition für ihren Wahlkampf und das Neueste ist, dass der Transrapid Schuld ist wenn in München die Mietpreise hoch sind, weil: auf der geplanten Strecke könnte man, wenn man sie von der Bahn kauft, Wohnungen bauen und die würden dann helfen den Mietpreis allgemein zu senken - oder so ähnlich.