Neues Argument gegen den Mindestlohn
"Nur 4% der Arbeitnehmer, die weniger als 7,50 € verdienten, seien allein auf ihren Lohn angewiesen. Viele seien Rentner, Schüler, Studenten oder verdienen sich als Ehegatten etwas hinzu," so der Wirtschaftsminister in einem Interview in der Augsburger Allgemeinen.
Solch eine Lesart der Leistungsbeurteilung ist völlig neu. Sollte sie sich durchsetzen, müssten die Tarifverträge umgeschrieben werden. Bisher wurden die Anforderungen eines Stellenprofils als Maßstab für die Entlohnung herangezogen. Dieses System wird von Michael Glos mit seiner Aussage in Frage gestellt. Wird künftig der Status eines Menschen ausschlaggebend für seinen Verdienst? Das wäre Pech für Rentner, Studenten oder Schüler. Bei Ehefrauen und -männern müsste erst die Entscheidung gefällt werden, wer die Position des Ehegatten einnimmt und wer vornehmlich für die Versorgung der Familie zuständig ist. Falls eine Änderung eintritt wird es schwierig. Wenn aus einer Ehegattin eine alleinerziehende Mutter wird, erhält sie dann mehr Geld?
Für den Wirtschaftsminister ist anscheinend jedes Argument gegen den Mindestlohn willkommen, sei es noch so seltsam. Wieder einmal zeigt sich wie wichtig es ist, dass Tarifverträge grundsätzlich nur von den Tarifparteien ausgehandelt werden und die Politiker außen vor bleiben.
Um es auf einen Nenner zu bringen, Trotz eines Glos ist nichts los. Eines der farblosesten Wirtschaftsminister Deutschlands. Wirtschaft funktioniert nur dann gut, wenn beide Seiten von dem Aufschwung profitieren. Das will anscheinend Michael Glos nur auf Seiten der Wirtschaft so sehen. Die kleinen Leute gehen in auf gut boarisch echt am A...h vorbei!