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Kreatives Tüfftlerteam baut Säge für Menschen mit Behinderung

Sägen erfordert Kraft und Kraft hat Andreas H. keine. Er sitzt im Rollstuhl, ist motorisch stark beeinträchtigt und besucht deshalb die Förderstätte des Fritz-Felsenstein-Hauses in Königsbrunn. Dort wird je nach individuellen Möglichkeiten gearbeitet: in der Holzwerkstatt, am PC oder eben ganz einfach an der Bewältigung des Tagesablaufs. Menschen, die auf Grund ihrer starken körperlichen Einschränkungen nicht in einer Behindertenwerkstätte arbeiten können, finden hier eine reale Arbeitswelt und ideale Bedingungen für einen strukturierten Tagesablauf.

Eine Säge auf herkömmliche Weise zu betätigen, ist für Förderstättenbesucher nahezu unmöglich. Die FFH-Betreuer müssen sich immer wieder neue Behelfskonstruktionen einfallen lassen, um das Sägen von Holz zumindest teilweise zu ermöglichen.

Pneumatische Säge für den Werkunterricht
Doch es gibt alternative Lösungsmöglichkeiten, an denen findige Menschen wie Robert Henseler schon seit langem tüfteln. Er ist engagierter Werklehrer der Fritz-Felsenstein-Schule und hat dort für seine körperbehinderten Schüler Gehrungssägen entwickelt, die über verschiedene Buttons gesteuert und über Luftdruck in Bewegung gesetzt werden. Auf der Suche nach einer professionellen Umsetzung seines Eigenbaus, brachte er vor zwei Jahren ein kreatives Team an den runden Tisch: vier MAN-Auszubildenende begeisterten sich gemeinsam mit ihrem Ausbilder Michael Kloos und dem Software-Spezialisten Dietmar Bröker für die Idee, eine Säge zu konstruieren, die auch Menschen mit starken körperlichen Beeinträchtigungen bedienen können. Jetzt konnte das Gerät im Rahmen einer kleinen Feier an die Förderstätte übergeben werden.

Software wurde speziell entwickelt
Die Säge wird mit dem PC angesteuert und mittels Pneumatik in Bewegung gesetzt. „Uns war es wichtig, eine behindertengerechte Säge zu bekommen, die nicht einfach nur auf Knopfdruck automatisch sägt“, sagt Barbara Stöhr, Stellvertretende Leiterin der Förderstätte. „Wir wollten vielmehr ein Gerät, das alle Arbeitsschritte und Vorgänge abbildet, die eine von Hand betriebene Gehrungssäge erfordert. Es geht um Arbeit und Arbeit darf auch anstrengen.“ Zwar ist es durchaus möglich die Säge per Taster in Bewegung zu setzen, doch auf Grund der ausgeklügelten Technik und eines speziellen Softwareprogramms kann die Säge auch mit einem Bewegungssensor oder einer Augensteuerung bedient werden. Beides erfordert hohe Konzentration bei Menschen mit Körperbehinderungen.

Engagierte MAN-Auszubildende
Unzählige Arbeitsstunden haben die Auszubildenden Josef Hieber, Florian Weiß, Daniel Ostertag und Martin Weinhardt für das Projekt aufgebracht. Neben regelmäßigen Treffen, bei denen die Praxistauglichkeit der Säge immer wieder geprüft wurde und Nachbesserungen beschlossen wurden, haben sie sogar Samstagsarbeit in Kauf genommen, um das Projekt voranzubringen. „Wir sind stolz auf unsere Auszubildenden, die ihr Know-How für eine gute Sache eingesetzt haben“, so Kaspar Fischer, Leiter des Ausbildungszentrums bei MAN.

Preis bei Jugend forscht
Den ersten Erfolg konnten die jungen Männer, die eine Ausbildung zum Mechatroniker absolvieren, im Frühjahr diesen Jahres verbuchen: Sie belegten mit Ihrer Konstruktion bei Jugend forscht den 2. Platz. Das Preisgeld spendeten sie bei der Übergabe der Säge an das Fritz-Felsenstein-Haus.

Demnächst werden die Besucher der Förderstätte auf der neuen Säge einfache Holzarbeiten tätigen können und dabei jede Bewegung der Säge selbst steuern. „Damit haben unsere Förderstättenbesucher das Gefühl, einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen und selbst etwas bewirken zu können. Wir sind den MAN-Auszubildenden, ihrem engagierten Ausbilder und auch dem Ausbildungszentrum, das diese Zusammenarbeit möglich gemacht hat, sehr dankbar für dieses Engagement“, so Gregor Beck, Geschäftführer des Fritz-Felsenstein-Hauses. Mittlerweile gibt es Ideen für weitere gemeinsame Projekte mit dem MAN-Ausbildungszentrum. Über eine Fortführung der erfolgreichen Kooperation würden sich alle Beteiligten freuen.

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