AWO-Frauen zu Besuch im Bayerischen Landtag
Auf Einladung der Landtagsabgeordneten Simone Strohmayr statteten Vertreterinnen der Arbeiterwohlfahrt Schwaben und Bayern der SPD-Frau einen Besuch ab
Die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Arbeit in den Frauenhäusern stand im Mittelpunkt des Gesprächs, das vier führende Vertreterinnen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) auf Einladung der frauenpolitischen Sprecherin Dr. Simone Strohmayr im Bayerischen Landtag führten. Aufgrund der Erfahrungen, die der Wohlfahrtsverband in den eigenen Einrichtungen macht, wissen die AWO-Frauen um die knappen Ressourcen in den Frauenhäusern. „Es geht um den Ausbau von Plätzen, weil momentan jede zweite Frau abgewiesen werden muss. Aber wir brauchen auch dringend schnellstmöglich Geld für mehr Personal und die solide Ausstattung der Häuser sowie deren psycho-sozialen Betreuungsangebote“, wiederholt Brigitte Protschka eine Forderung, die leider von der bayerischen Staatsregierung jüngst erneut abgelehnt wurde.
Ohne verlässliche Grundfinanzierung sei die tägliche Arbeit in den Frauenhäusern eine belastende Herausforderung. Leiden würden unter den derzeitigen Bedingungen insbesondere auch die mit betroffenen Kinder. „Häufig wohnen mehr Kinder als Frauen im Schutzraum der Frauenhäuser“, wies Petra Fischer auf die besorgniserregende Tatsache hin.
Simone Strohmayr zitierte aus der aktuellen Studie des Instituts für empirische Soziologie der Universität Erlangen-Nürnberg: „140.000 Frauen in Bayern werden pro Jahr Zielscheibe sexueller und körperlicher Gewalt, 90.000 werden sogar schwer misshandelt.“ In den vierzig bayerischen Frauenhäusern stehen aber nur 367 Plätze für von Gewalt bedrohte Frauen und 456 Plätze für ihre Kinder zur Verfügung. „Alle Anträge und Initiativen der SPD Landtagsfraktion, die Kapazitäten aufzustocken und die Häuser mit besseren finanziellen Mitteln auszustatten, wurden von der Mehrheitsregierung abgelehnt“, so Strohmayr.
„Wir werden aber trotzdem nicht nachlassen in unserem Drängen auf deutliche Verbesserungen bei der Arbeit in den bayerischen Frauenhäusern.“
Protschka, Ehmke-Graf, Fischer und Leichtle-Werner interessierte zudem, wie viele Frauen in den Parlamenten vertreten sind, und sie regten mehr Spitzengespräche von weiblichen Abgeordneten mit Frauen in Führungspositionen an, um den Blick der Politik für die Lebenswirklichkeit von Frauen zu schärfen. „Dass zunehmend Frauen in hochrangigen Funktionen der AWO vertreten sind, ist ein guter Schritt“, freut sich Strohmayr, die diesem Wunsch gerne nachkommen will.