Auszubildende engagieren sich für Felsensteiner Schüler
In der Werkstatt von Robert Henseler entstand schon so manche Idee, wie Werkzeug angepasst und umgebaut werden muss, damit seine Förderschüler damit arbeiten können. Robert Henseler ist Werkmeister an der Fritz-Felsenstein-Schule. Als gelernter Schreiner liegt ihm der Werkstoff Holz besonders am Herzen, auch seine Schüler arbeiten gerne damit. Nun haben Berufsschüler des Berufsbildungszentrums Augsburg (bbz) drei Gehrungssägen so umgebaut, dass das Einspannen eines Werkstücks mittels Pneumatik möglich ist. Damit können die körperbehinderten FFH-Jugendlichen wesentlich selbständiger arbeiten.
Auszubildende zeigen Einsatz
„In meiner ersten Zeit als Werklehrer an der Fritz-Felsenstein-Schule war ich größtenteils damit beschäftigt, den Schülern die Werkstücke in Schraubzwingen einzuspannen“, erinnert sich Robert Henseler. Dazu sind die FFH-Schüler auf Grund ihrer körperlichen Beeinträchtigung oft nicht in der Lage. Sandra Eger (20) und Enes Yesilyurt (17), zwei Berufsschüler am bbz, haben unter der Anleitung ihres Ausbilders Christian Dengler die Metallarbeiten für die Einspann- und Hebevorrichtung der pneumatischen Sägen ausgeführt. „Als angehende Teilezurich-ter haben wir uns gefreut, diesmal Werkzeuge bauen zu kön-nen, die in der Praxis tatsächlich Anwendung finden“, so die beiden. Vermittelt hat diesen Freundschaftsdienst Matthias Ziegler, der sich seit seiner Zeit als Zivildienstleister am FFH immer wieder für die Kinder und Jugendlichen dort einsetzt. Das Material finanzierte das Kompetenzzentrum für Körperbe-hinderte, die Arbeit leisteten die beiden Auszubildenden. Bei der Übergabe dankte der FFH-Schulleiter Manfred Pschibul dem bbz-Team für den Einsatz.
Wichtiges Schulfach
Die Förderschüler am FFH werden ab der 6. Klasse in Werken unterrichtet. Zunächst entstehen einfache Werkstücke, wie zum Beispiel Spielzeug, später werden in Teamarbeit Strandstühle oder Brettspiele gefertigt, die am Sommerfest auch verkauft werden. Während der gesamten Schulzeit bis zur Berufsschulstufe wird großen Wert auf das Fach Werken gelegt, denn viele Schüler kommen anschließend in einer Werkstätte für Behinderte unter. Da sind dann handwerkliche Fertigkeiten und der Um-gang mit Werkzeug unablässig. „Die professionell umgebauten Sägen ermöglichen es unseren Schülern, den gesamten Sägevorgang selbstständig durchzuführen – ein großer Schritt, über den sich hier alle freuen“, so Robert Henseler.