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Sudetendeutsche und Bund der Vertriebenen feiern - 70 Jahre seit der Gründung ihrer Landsmannschaften

  • SL Obmann und BdV KV Kurt Aue
  • hochgeladen von Kurt AUE

Festgottesdienst zum Gedenken an die Vertreibung – 70 Jahre Sudetendeutsche Landsmannschaft
Landkreis Augsburg / Königsbrunn (oH). „Hallo Polizei aufmachen, Sie haben sich in vier Stunden nur mit vier Kilogramm Gepäck am Marktplatz einzufinden und das Haus gehört Ihnen nicht mehr“, hallte es durch das Dorf. „ Bei Nichteinhalten werden sie erschossen“. So begann im Dorf Hennersdorf – Arnsdorf Kreis Jägerdorf die Vertreibung, bei der knapp drei Millionen Sudetendeutsche ihre Heimat verloren hatten, als Vergeltung für die Verbrechen der Nazis.
1.600 Neuankömmlinge kamen damals nach Königsbrunn das waren damals 43 Prozent der Bevölkerung, Die meisten, die heute noch leben, waren damals Kinder. Trotzdem fühlen sich einige von ihnen mit dem Land ihrer Eltern und Großeltern verbunden, fahren immer wieder dorthin.

Nach einem 10 Kilometer Marsch flankiert von Polizei und Russischen Soldaten gelangte man an den Bahnhof von Freiwaldau, dem heutigem Jesenice, wo es in Viehwaggons Richtung Bayern ging, was wir aber erst am Zielort angekommen bemerkt wurde, erzählt der 76 Jährige Kurt Aue Kreis und Ortsvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft aus Erzählungen seiner Mutter, er kann sich nicht erinnern, war er damals gerade 1 ½ Jahre alt.
„Ich weiß noch genau, wie wir in den Viehwagen eingestiegen sind und die große Tür zugeschoben wurde“, sagte meine Mutter, so Aue weiter in seinenErzählungen. Der Zug setzte sich in Bewegung, rumpelte über die Schienen. Die Reise endete schließlich in Bayern. Mit Hurra Flüchtling wurden wir begrüßt. Auch noch später in der Schule musste man sich so einiges gefallen lassen. Aber sehr schnell hatte man sich integriert. Die Einheimischen waren genauso arm wie die Ankömmlinge und so raufte man sich mit Fleiß und Geduld zusammen.
In Königsbrunn stellten die Sudetendeutschen fast die Hälfte der damaligen Gemeinderäte und auch noch im im Stadtrat ab 1966 befanden sich viele mit sudetendeutschen Wurzeln.

So nach Fünf Jahren in der neuen Heimat begann man sich zu organisieren. So wurde am 25. April 1950 in der „Krone“ in Königsbrunn die Sudetendeutsche Landsmannschaft Ortsgruppe Königsbrunn gegründet und noch am selben Tag die Kreisgruppe Augsburger Land. Erster Kreis – und Orts - Obmann war damals Reinhold Adler, es folgten einige Jahre Später Otto Treutler der fast 30 Jahre dieses Amt inne hatte. Die Familien Metzner und Weisser folgten bald danach. 1974 begann ich meine Tätigkeit im Verband der Sudetendeutschen und im Bund der Vertriebenen, so Aue. Die Nachfolger als Obleute waren dann immer mit langjähriger Tätigkeit Albert Teichner, Lothar Silbernagel und seit zwei Jahren hat Kurt Aue dieses Ehrenamt übernommen.
Mit dem Festgottesdienst am Sonntag 20. September 2020, 10:30 Uhr in der Königsbrunner Pfarrei zur Göttlichen Vorsehung, der von Stadtpfarrer Bernd Leumann zelebriert wird und vom Blasorchester Königsbrunn musikalisch begleitet wird, will man den unzähligen Opfern der Vertreibung gedenken. Wir wollen aber auch ein Zeichen setzen zur Versöhnung der Völker, so Kurt Aue in seinem Grußwort. Nicht nur 70 Jahre Sudetendeutsche Landsmannschaft Königsbrunn, sondern auch 70 Jahre Sudetendeutsche Landsmannschaft Augsburger Land und Bund der Vertriebenen Augsburger Land , soll beim Gottesdienst gefeiert werden.
Unter den zahlreichen Mandatsträgern der Vertriebenen Verbände befindet sich beim Gottesdienst am 20. September auch die Bayerische Staatsministerin für Soziales Carolina Trautner, die auch die Schirmherrschaft für die Sudetendeutschen inne hat. Gelten doch die Sudetendeutschen in Bayern als vierter Stamm. Aue hofft beim Gottesdienst auch viele Einheimische Bürgerinnen und Bürger zu sehen.

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