Pilgern, preisen und prosten - Chor VOX CORONA auf dem Heiligen Berg
Zum neunten Mal unternahm der Chor Vox Corona in diesem Jahr die „Pilgerfahrt“ nach Andechs. Die ist Tradition am Samstag vor dem Josefstag (19. März), seit Chordirektor Josef Hauber die Leitung des ehemaligen Gesangvereins Liederkranz übernommen hat.
Für die „sportlichen“ Sänger gab’s einen Stopp in Herrsching, sie machten von dort eine einstündige Fußwallfahrt durch das Kiental hinauf zum Heiligen Berg. In der Andechser Klosterkirche intonierte der Chor neben den Kanons „Da Pacem, Domine“ und „Dona nobis pacem“ noch die Bayernhymne, vierstimmig gesetzt von Josef Hauber. Zudem erklang der Choral „Wirf dein Anliegen auf den Herrn“ von Mendelssohn-Bartholdy, zum Gedenken an Angela Hauber, die vor wenigen Monaten verstorbene Chorsängerin und Frau des Chorleiters. Den Choral hatte der Chor auch beim Requiem für Angela Hauber gesungen.
Vox Corona hat beim Sommerkonzert am 4. Juli die Komposition „Odi et amo“ aus den Catulli Carmina von Carl Orff im Programm. Deshalb war es für viele Sänger wichtig, auch Orffs Ruhestätte in der „Schmerzhaften Kapelle“ aufzusuchen. Anschließend stärkte man sich im Bräustüberl mit Klosterbier und Schweinshaxn.
Den Josefsausflug hatte Schatzmeister Anton Gruber organisiert. Er erklärte auf der Hinfahrt die geschichtliche Bedeutung des Ortes Andechs. Andechs ist mit den Fürstenhäusern Andechs-Meranien und Wittelsbach eng verbunden. Bis zum 11. Jahrhundert war Dießen der Hauptsitz des Grafengeschlechts. Eine Burg Andesha der Grafen von Dießen ist um 1080 erstmals benannt. Der erste des Grafengeschlechts der Dießener Grafen war der heilige Rasso. Sein Grab liegt in der Kirche von Grafrath. Graf Rasso habe von einer Pilgerfahrt ins heilige Land zahlreiche Reliquien mitgebracht. Die Wallfahrt zu diesen Reliquien in der Kirche zu Andechs wurde von den Grafen sehr gefördert. Anton Gruber gab auch Erläuterungen zur Innenausstattung der Kirche. Die prachtvolle Dekoration im barocken Stil, Akanthusranken, vergoldete florale Ornamente und farbenfrohe Fresken sind ein Werk von Johann Baptist Zimmermann. Er entwarf auch den Hochaltar, der das Andechser Gnadenbild der Muttergottes birgt.
Nachdem der Abstieg vom Heiligen Berg bewältigt war, steuerten die Sängerinnen und Sänger zum Kaffeetrinken die Traditionsgaststätte „Dampfschiff“ in Grafrath an.
Da kann ich mich nur anschließen.
LG Wunibald