Lehrermangel - Königsbrunner Eltern, Lehrer und Studenten fordern Kultusministerium heraus
Elternbeirat mobilisiert 500 Eltern, Lehrer und Studenten zur Podiumsdiskussion
Das Thema „Lehrerversorgung, Unterrichtsausfall und Klassenstärken“ an dem Gymnasien in Schwaben, aber auch über die Region hinaus brennt den Eltern auf den Nägeln. Da an vielen Schulen die Klassen zu groß, weil die Anzahl der Lehrer zu gering und deshalb auch die Ausfallstunden zu viele sind, nahm sich der Elternbeirat des Gymnasiums Königsbrunn des Themas an. Ursula Off-Melcher, die Elternbeiratsvorsitzende, lud den Staatssekretär aus dem Kultusministerium, Herrn Bernd Sibler, ein um die Sorgen und Nöte von Eltern und Lehrern zu hören und Stellung dazu zu nehmen.
Das Podium war weiter besetzt mit dem Ministerialbeauftragten für die schwäbischen Gymnasien, Herrn Hubert Lepperdinger, dem Bezirksvorsitzenden des Bayerischen Philologenverbandes, Herrn Stefan Düll, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Landeselternvereinigung und Ursula Off-Melcher. Alois Knoller von der Augsburger Allgemeinen übernahm die Moderation.
Gleich zu Beginn zeigte sich der Staatssekretär überrascht von dem großen Andrang im Publikum. Er hatte die schwäbische Region nicht als so problematisch eingestuft - die Lehrerunterversorgung und die sehr großen Klassen waren ihm so nicht bekannt.
Bereits zu Beginn des Schuljahres hatte der Elternbeirat am Gymnasium Königsbrunn ein Schreiben an Kultusminister Spaenle geschickt und um Aufstockung der Lehrerunterrichtsstunden gebeten. Nach Gewährung von 19 Unterrichtsstunden mehr, war der Elternbeirat zwar dankbar, konnte aber nicht wirklich zufrieden sein. Schwangerschaften und bestimmte Krankheiten werden durch das Kultusministerium nur zu 50 % ersetzt. Bei anderen Krankheiten kann erst nach einer Zeitspanne von acht Wochen, so lange schreibt es das Ministerium vor, Ersatz angefordert werden.
Nach Gesprächen mit anderen Schulen in Schwaben, aber auch Bayernweit, sahen Ursula Off-Melcher und ihr Elternbeirat dringenden Handlungsbedarf. Gemeinsam mit der ARGE, dem Verbund der Gymnasien in Stadt und Landkreis Augsburg und der Landeselternvereinigung luden sie dazu ein, dass Eltern und Lehrer ihre Probleme dem Staatssekretär schildern.
„Nur durch einheitliches, zahlreiches Auftreten“, so Ursula Off-Melcher, „können wir ein Nachdenken und Reagieren im Kultusministerium bewirken.“ Die Rechnung ging auf, der Staatssekretär hörte aufmerksam zu und nahm die Missstände mit ins Ministerium.
Er versprach – ohne Zahlen nennen zu wollen - eine Aufstockung von mobilen Reserven und 1500 neue Lehrerstellen. „Wie viele davon an die Gymnasium gehen werden müssen wir sehen und dann eventuell entsprechend reagieren“, äußert sich Ursula Off-Melcher, verhalten optimistisch.
Nach einer rund zweistündigen Diskussionsrunde blieb Bernd Sibler bereitwillig noch weitere eineinhalb Stunden, um sich persönlich mit Einzelnen zu unterhalten.
Die Atmosphäre der gesamten Veranstaltung war äußerst positiv, so dass sich dieser Weg der Elternarbeit als Weg in die richtige Richtung erweist. Nicht zuletzt dadurch, dass auch sehr viele Lehrer gekommen waren und sich gemeinsam mit Eltern für das gleiche Ziel einsetzten.
Traurig genug das soetwas in so einem "Reichen Land" überhaupt ein Thema ist.
Wer an Bildungskosten spart kloppt sich selber die Beine weg.