Werbung für BILD
In einer ganzseitigen Anzeige von BILD im Focus vom 9. März d. J., Seite 89, beschreibt Richard von Weizsäcker seine Meinung zu BILD so:
Bild: Politik spannend, Stil (kunter-) bunt
Unterschrift, Foto
Wer etwas auf sich hält, schaut sich in der Regel das Produkt, für welches Name und Person stehen soll, im Vorfeld genau an. Denn nur wer sich in der Werbung mit dem Auftrag indentifiziert, kommt auch glaubhaft rüber. Der Anzeigentext ist so diplomatisch verfasst und eigentlich nichtssagend, dass ich nur schwer begreifen kann, wie sich dieser Mann, der für einen Großteil der Bevölkerung die positiven Seiten der Politik verkörpert wie kaum ein anderer, zu diesem Engagement hinreißen ließ.
Bei BILD scheiden sich bekanntermaßen die Geister. So richtig als BILD-Leser outen möchte sich keiner. Dabei werden dann Argumente wie: "Ich lese ja nur die Sportseiten", angeführt. Und dennoch sei BILD, wie man der Anzeige entnehmen kann, die meistzitierte Zeitung in den Bereichen Politik und Wirtschaft.
Was liegt nun näher, als eine Figur der Politik als Werbeträger zu finden, die über jeden Zweifel erhaben ist? Die BILD-Macher hatten Glück. Ich frage mich, wie sie das geschafft haben. Könnte es sein, dass die Aktionen von BILD etwas mit den bevorstehenden Wahlen zu tun haben? Dann können wir sicher mit weiteren Überraschungen rechnen. Das Bild, das ich bisher von unserem Altbundespräsidenten hatte, hat durch diese Aktion leider einen Kratzer bekommen.
Das Du, Diana, dich hier als erste Pisa-Generatiom outest, ist bedauerlich,
aber Du hast ja auch den Namen der Göttin der Jagd und Göttinen haben
Sonderrechte.