Spanischer Lehrer zu Gast an der Fritz-Felsenstein-Schule
Comenius – ein Marktplatz neuer Lernchancen
Sein Besuch an der Förderschule für körper- und mehrfach be-hinderte Kinder galt vor allem seinem beruflichen Interesse - auch wenn er sich privat beeindruckt zeigte von der Schönheit Bayerns und der kulinarischen Vielfalt der Küche. Er ist der Initiator des Comenius Projekts „Leben lernen“, das ab 2008 startet und an dem sich auch die Fritz-Felsenstein-Schule beteiligen wird. Das Thema betrifft jeden Schüler, insbesondere aber Förderschüler sollen im Projektverlauf lernen, ihren Alltag besser zu bewältigen und ein weitgehend selbst bestimmtes Leben zu führen. Derzeit ist die Fritz-Felsenstein-Schule gemeinsam mit Bildungseinrichtungen aus anderen europäischen Ländern erfolgreich am Comenius-Projekt „Europas Wiesen“ beteiligt, das noch bis zum kommenden Jahr läuft. Alle Beteiligten hoffen, dass 2008 die finanziellen Mittel für das ehrgeizige neue Projekt zur Verfügung stehen. Comenius ist das gemeinschaftliche Pro-gramm der EU im Bereich der allgemeinen Schulbildung, das Schulpartnerschaften und Schulbildungsnetze unterstützt. Ziel ist es, das Lernen im multikulturellen Umfeld zu fördern.
„Dieses internationale Lernprogramm ermöglicht Schülern – insbesondere jenen mit Lernschwierigkeiten – Globalisierung in ihrer eigenen Lernwelt zu erleben“, so der Sonderpädagoge Fran-cisco Juanico Janer. Durch Kontakte zu Partnern aus anderen europäischen Ländern, den interkulturellen Austausch unter Jugendlichen, die Überwindung von Sprachbarrieren und die Freude am gegenseitigen Anderssein lernen Jugendliche ihre Fähigkeiten besser kennen, entwickeln sie weiter und steigern ihre Lernmotivation. Und auch Lehrer sind gefordert, sich aus ihrem Unterrichtsalltag zu lösen und für neue Ideen zu öffnen. Globalisierung findet nicht nur in der Wirtschaft statt – auch Schulen können die positiven Erfahrungen, die Netzwerkarbeit mit sich bringt, so langfristig für sich nutzen.
Fachlicher Austausch
Der Besuch des Spaniers – vor 2 Jahren war er das erste Mal in Königsbrunn – war auch in fachlicher Hinsicht für beide Seiten ein Erfolg: Janer nimmt vor allem neue Anregungen mit, wie er seinen Unterricht interessanter und praxisgerechter gestalten kann. Für die deutschen Kollegen ist die pragmatische Ausrich-tung seiner Schule in Barcelona ein gutes Beispiel dafür, wie Schüler mit Lernbehinderungen noch besser auf ihr Arbeitsleben vorbreitet werden können. In Werkstätten mit unterschiedlicher Ausrichtung erproben sie intensiv ihre Fähigkeiten, um sich erst dann für eine bestimmte Tätigkeit zu entscheiden. „Diese praxisgerechte Vorbereitung auf die Berufswelt ist ein Aspekt, der - zumindest in Teilbereichen - auch unserer Einrichtung neue Impulse geben kann“, so Konrektorin Dr. Renate Menges.