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Renate Schmidt in Gersthofen

  • Dr. Simone Strohmayr, Renate Schmidt, Peter Schönfelder
  • hochgeladen von Brigitte John

Nach der musikalischen Begrüßung durch den Musikverein Batzenhofen unter Leitung von Barbara Lorenz hieß Peter Schönfelder seine Gäste herzlich willkommen. Einen wichtigen Beitrag zu einer erfolgreichen Familienpolitik sieht der Bürgermeisterkandidat der SPD in einem kostenlosen Vorschuljahr für alle Kinder. Für die reiche Stadt Gersthofen sei die Finanzierung allein durch die Zinsen für das Rücklagenpolster von 26 Mio. gedeckt.

Dr. Simone Strohmayer, familienpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion und Landratskandidatin, führte die Besucher in das Thema "Lokale Bündnisse für Familie" ein. Es müsse alles dafür getan werden, dass sich das schlechte Abschneiden unserer Region bei der Erstellung des Familienatlas 2007 durch das Bundesfamilienministerium nicht wiederhole. Die Einstufung als Potenzialregion bedeute, dass viele Chancen für unsere Familien ungenutzt blieben. Das könne und dürfe sich unser Landkreis nicht leisten.

Mit persönlichem Engagement gepaart mit jahrelanger Erfahrung verstand es Renate Schmidt, wie eh und je die Zuhörer zu fesseln. In ihrer ganz eigenen Art, Probleme anzusprechen und mit Beispielen zu unterlegen, führte sie die Besucher durch die Fehlentwicklungen in der Familienpolitik unserer Zeit. Sie machte deutlich, wie wichtig die Gründung von Ehrenamtsnetzwerken begleitet von professionellen Kräften sei. Ab 2009 ständen Gelder zur Verfügung. Der Kreis müsse die Organisation übernehmen und die Ziele ausarbeiten. Wenn Familien es nicht mehr schaffen, ihren Kindern Werte zu vermitteln, müsse die Aufgabe anderweitig übernommen werden. Dabei beschränken sich die Bündnisse für Familien nicht nur auf Kinder sondern umfassen alle Generationen.

Die ehemalige Bundesfamilienministerin wies darauf hin, wie dringend notwendig es sei, der am besten ausgebildeten Frauengeneration, die es je gab, die Möglichkeit, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, nicht zu verweigern. Sonst sei eine Mutter dazu gezwungen, in ihrem Leben immer wieder ganz von vorne anzufangen. Nach abgeschlossener Familienplanung müsse sie wieder "eingegliedert" werden. Dabei stelle sich die Frage, warum und wohin sie zuvor "ausgegliedert" wurde. Die Politik dürfe den Frauen nicht vorschreiben wie sie leben sollen, aber sie könne ihnen andere Wege eröffnen.

Renate Schmidt scheute sich auch nicht, die Frage zu stellen, warum immer weniger Männer bereit seien, eine Familie zu gründen. "Was ist los mit den potenziellen Vätern?" fragte sie. Wir haben die niedrigste Geburtenrate, 1,3 Kinder pro Frau. Übrigens, Männer haben auch nicht mehr Kinder. Dennoch ist der Kinderwunsch unterschiedlich. Die deutschen Frauen wünschen sich Umfragen zufolge 1,7 Kinder. Männer dagegen nur 1,3.

Wir brauchen eine fortschrittliche Familienpolitik, die nicht an ideologischen Scheuklappen scheitert. Politik für Jugend erfordert einen langen Atem. Um die Kinder in ihren aufnahmefähigsten Jahren zu unterstützen, bedarf es erhöhter Investitionen in den frühkindlichen Bereich. Die Gruppen in den Kindergärten müssen verkleinert werden und das Personal aufgestockt. Wir brauchen, wie in anderen europäischen Ländern, mehr Ganztagsschulen. Jedes Kind solle eine kostenlose warme Mahlzeit am Tag bekommen. Das dürfe in einem der reichsten Ländern der Welt keine utopische Forderung sein.

In das "Lokale Bündnis für Familien" müssen viele Institutionen, aber vor allem die Wirtschaft eingebunden werden. Kostenlose Unterstützung und Beratung bei der Gründung gibt es beim Familienministerium.

Informationen unter:
www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de

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2 Kommentare

Warum immer mehr Familien Kinderlos bleiben liegt sicherlich nicht alleine an der Familienpolitik.

Einer der immer wieder genannten und gehörten Hauptgründe dabei ist, dass man einem Kind keine große Zukunftsperspektive bieten kann.
Dieses Argument ist sicher nicht immer richtig, aber die Ängste davor, dem Kinde keine richtige Ausbildung und kein richtiges Fortkommen schaffen zu können, beschäftigt schon viele.

Es wird ein Fass ohne Boden bleiben, denn es werden immer mehr Arbeits - und somit auch Ausbildungsplätze weg rationalisiert. Ein Hauptschulabgänger hat Null Chancen sich einen Beruf auszusuchen, denn schon für die geringste Forderung ist mittlere Reife erforderlich. Wobei es viele vielleicht nicht ungbedingt mit der Theorie haben, praktisch allerdings top fit wären.

Und dass nur ein Familienmitglied arbeiten geht um den Rest unterhalten zu können, gehört auch schon längst der Vergangenheit an. Und hier liegt einfach das Problem,
und hier muss der Hebel allgemein angesetzt werden,
nur so können wieder mehr in die Renten-, Pflege-, Kranken- und Sozialkassen einbezahlt und die Löcher geschlossen werden.

Luis, da muss ich dir recht geben. Es hat sich vieles verändert, seit ich meine ersten Kinder vor 35 Jahren bekommen habe. Damals wars üblich, dass die Frau noch zu hause blieb, das ging kaum anders mit den Öffnungszeiten des Kindergartens.

Finanziell denke ich gehts wirklich bald nur, wenn beide arbeiten. Zudem ist die Frau ganz schlecht dran, wenn sie auf den Beruf verzichtet und die Ehe schief gehen sollte. Nach den neusten Regeln muss die Frau arbeiten, wenn die Kinder älter als 3 Jahre sind.

Respektieren sollte man beide Lösungen - egal wie die Frau sich entscheidet, das ist nach meiner Meinung ein sehr wichtiger Punkt.

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