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Erneuter Angriff auf die Rentenkassen

  • Die Diskussion um Rentner und Renten nimmt kein Ende
  • hochgeladen von Brigitte John

Die Diskussion um Rentner und Renten nimmt kein Ende. Die letzten Meldungen schockieren Rentner, Beitragszahler und Politiker abwechselnd. Nachdem sich nach einer "außerordentlichen Rentenerhöhung" die Gemüter in Berlin wieder beruhigt hatten, gießt Rüttgers mit seiner Forderung nach einer Mindestrente für lange Beitragszahler erneut Öl ins Feuer.

Hatte schon Wolfgang Schäuble letztes Jahr den Rentenbeginn mit 70 in den Ringe geworfen, so nimmt dieses Mal die Bundesbank den Ball auf. Die neuesten Gedankenspiele gehen in Richtung Rentenbeginn mit 68,5 Jahren. Was soll diese plötzliche Rücksichtnahme?

Hintergrund sind Berechnungen über die Finanzierbarkeit unseres Rentensystems. Mit einfachen Worten gesagt: Zu viele Menschen erreichen das Rentenalter und beziehen durch die gestiegene Lebenserwartung zu lange Geld aus dem Rententopf.

Und in dieser Situation ruft auch noch der rot gestreifte schwarze Politiker aus NRW nach einer Mindestrente in Höhe von Harzt IV. Über die Finanzierung wie immer kein Wort.

Schon heute haben Menschen mit geringer Rente Anspruch auf Aufstockung über die Grundsicherung. Die Höhe orientiert sich an den Sozialhilfesätzen. Diese Ausgaben werden von der Allgemeinheit über Steuern finanziert und belasten die Haushalte von Kommunen und Ländern. Was würde die Umsetzung von Rüttgers Vorschlag bedeuten? Die Rentner würden genauso viel bekommen wie heute. Nur würde dann auch der Grundsicherungsanteil voll aus der Rentenkasse bezahlt und wieder einmal die Beitragszahler belastet werden. Im Gegenzug würden die Kassen der Länder und Gemeinden geschont.

Diese Ausgabenreduzierung würde insbesondere in der Zukunft wirksam werden. Menschen, die heute, trotz Vollzeitjob, am Rande des Existenzminimums stehen oder Aufstockung über Hartz IV erhalten, werden wegen niedriger Beiträge später wenig Rente erhalten. Die Anzahl der Rentner, die Anspruch auf Grundsicherung haben, wird dementsprechend stark ansteigen.

So haben politische Entscheidungen, z.B. die Subventionen der Arbeitgeber durch Aufstockung geringer Löhne über Hartz IV und keine Einführung von Mindestlöhnen, Auswirkungen auf die Sozialkassen. Die durchschnittlich gezahlten Beiträge sinken. Die Krankenkassen müssen die Beiträge erhöhen, siehe Gesundheitsfonds. Und die Renten werden in Zukunft nicht nur durch den demographischen Faktor niedriger ausfallen, sondern auch, weil sich die Berechnungsgrundlage, also die Löhne, für die Beitragszahlungen nach unten entwickelt.

Die Diskussion, die Jürgen Rüttgers jetzt losgetreten hat, bedeutet nicht, dass er eine bessere Versorgung der Rentner erreichen möchte. Für sie würde sich überhaupt nichts ändern. Meines Erachtes geht es nur darum, die künftigen Grundsicherungsausgaben in die Rentenkasse zu verlagern und somit den Beitragszahlern aufzubürden.

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15 Kommentare

Das sei Dir von Herzen gegönnt - denn der Wunsch ist nur recht und billig!

Liebe Brigitte
ich bin ganz deiner Meinung und auch den grundaussagen der Kommentare kann ich zustimmen. die heutige Generation der Rentner ist schon mehrmals abgezockt worden. Besonders Frauen, die die Kriegsjahre erlebt haben, unser Land aufgebaut und ihre Kinder oft unter vielen Entbehrungen groß gezogen haben sind da im hintertreffen. Gott sei Dank bekommen sie wenigstens ein klein wenig Rente, weil sie Kinder haben. Sie haben sehr viel für unser Land getan und bekommen 100 Euro Rente, kenn ich selbst genug Beispiele.
Ein interessantes Model für eine Weiterentwicklung des Generationenvertrages findest du auf http://www.buendnis-sockelrente.de, Es ist bereits vom Ivo Institut geprüft worden, die Regierung kennt das Modell, hält es aber scheinbar in der Schublade.
Viele Grüße Christine

Hallo Christine,

soweit ich mit einem kurzen Blick feststellen konnte, ist dieses Rentenmodell ziemlich identisch mit dem Modell in der Schweiz. Dort müssen alle in die Rentenkasse einbezahlen. Es werden alle Einkünfte herangezogen. Die Rente daraus ist nach oben gedeckelt und deckt nur eine gewisse Grundversorgung ab. Dazu kommt die betriebliche und die private Vorsorge.

Natürlich kennen unsere Politiker diese Möglichkeiten. Aber auch hier gilt: Umstellungsdauer mindestens 25 Jahre. Hätten wir 1980 mutige Politiker gehabt, wären wir jetzt schon durch.

Leider geht es uns so wie den Münchnern bei dem "Münchner im Himmel": Und so warten sie noch heute auf die göttliche Eingebung.

Herzliche Grüße
Brigitte

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