"Ein Lebensbaum für unsere Schule" - Schüler schaffen eine Holzinstallation
Während einer feierlich inszenierten Vernissage mit Kerzenbeleuchtung und der musikalischen Begleitung des Didgeridoospielers Harry Remmlein wurde die Skulptur „Lebensbaum“ enthüllt und den anwesenden Lehrern, Eltern, Schülern und Kunstinteressierten vorgestellt.
Da war ein Engel im Holz
„Sie haben gefeilt, geschliffen, bemalt und waren vor allem ausgesprochen kreativ“, so Hans-Jürgen Conrad, freischaffender Künstler und Betreiber einer Kunstwerkstatt. Durch seinen früheren Beruf als Heilerziehungspfleger hat er Erfahrungen mit be-hinderten Menschen: „Sie verfügen über ein erstaunliches kreati-ves Potential – man muss ihnen nur die nötige Unterstützung bieten, damit sie diese Kreativität auch entfalten können.“ Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Ivanna Heissler und Marianne Knothe verbrachten die Jugendlichen einige Tage im Schulland-heim in Zusamzell und arbeiteten während dieser Zeit an der Installation. In der Holzgruppe der Werkstufe an der Fritz-Felsenstein-Schule hatten sie sich schon bei kleineren Projekten mit dem Material vertraut gemacht; während des Erlebnisseminars bei Conrad konnten sie sich nun intensiv auf das Erlebnis Holz einlassen. „Jeder von uns bekam einen Würfel, nach der Bearbeitung wurde das Ganze dann zu einer Skulptur zusam-mengefügt, erzählt die 17-jährige Patrizia. Durch die Ähnlichkeit der verwendeten Grundformen zeigen die Skulpturen ihre Zu-sammengehörigkeit, dennoch fand jeder Künstler seinen eigenen Weg, um „sein“ Holz zum Leben zu erwecken. „Wir haben uns erst die Oberfläche angeschaut und in den Maserungen und Einschlüssen dann ganz unterschiedliche Dinge entdeckt“, berichtet Jenny. Ihr Holzquader barg einen Engel, den sie mit Hilfe von Profiwerkzeug „befreit“ hat; er schmückt nun den oberen Bereich der Holzinstallation.
Unterstützung von Sponsoren
„Unsere Schüler haben im Atelier von Hans-Jürgen Conrad - ein uriges Blockhaus übrigens, das wunderbar zur kreativen Atmosphäre passte – konzentriertes Arbeiten, aber auch viel Spaß und Neugier am Medium Holz erlebt“, so die Lehrerin Ivanna Heissler. Der „Lebensbaum“, unter freiem Himmel aufgestellt und damit der Witterung ausgesetzt, wird mit der Zeit sein Aussehen verändern; ein Prozess den die Schüler durchaus spannend finden. Das Projekt fand zahlreiche Sponsoren wie zum Beispiel die de Crignis Blechverarbeitung GmbH, die die Metallkonstruktion spendete.