Der Weltladen ist umgezogen: „Damit es ein bisschen besser auf dieser Welt wird!“
Großzügig, hell und freundlich sind die neuen Verkaufsräume des Königsbrunner Weltladens in der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße 97, die am 7. Mai offiziell eröffnet wurden. Nach 36 Jahren am alten Standort gegenüber der katholischen St. Ulrich-Kirche liegt die neue Adresse jetzt gegenüber der evangelischen St. Johannes-Kirche. Viele Besucherinnen und Besucher kamen an dem Eröffnungstag vorbei und feierten mit dem Weltladen-Team unter Leitung von Gerlinde Ostermeier den gelungenen Umzug und die schönen neuen Räume. Die Trommelgruppen Komazama und Baninga unter der Leitung von Sonja Poland umrahmten die Eröffnung musikalisch.
Gerlinde Ostermeier dankte ihrem „Dream-Team“, dem Vorstand des Vereins „Eine Welt Königsbrunn e.V.“ und dem gesamten Weltladen-Team, das sie stets unterstützt und alle Prozesse mitgetragen habe. 1. Bürgermeister Franz Feigl gratulierte zum neuen Zuhause, das nach langer Suche gefunden worden sei. Der Umzug habe für das ehrenamtliche Weltladen-Team eine deutliche Verbesserung bedeutet, aber auch eine große Investition und eine anstrengende Herausforderung. Er motivierte alle Anwesenden, noch öfters hier einzukaufen, und erinnerte daran, dass nebenan auch das Büro des Mehrgenerationenhauses einen neuen Standort gefunden habe. Damit sei die Stadt quasi Untermieter des Weltladens: „Eine gelungene Kombination, die gute Synergien für alle bringt!“ Sein besonderer Dank ging an das ehrenamtliche Team, das bei dem Umzug so enorm Hand angelegt habe.
Ein Beitrag für Menschen in ungerechten Strukturen
Die evangelische Pfarrerin Elisabeth Knopf und ihr katholischer Kollege Pfarrer Bernd Leumann segneten die neuen Geschäftsräume und sprachen gemeinsam mit Team-Mitgliedern Fürbitten. Welch großes Glück wir alle hätten, in einem reichen Land zu leben und uns vieles leisten zu können, wovon andere nur träumten, betonte Pfarrer Bernd Leumann. Diese Möglichkeiten, die für uns ein Grund zur Zufriedenheit sein sollten, gingen aber oftmals auf Kosten anderer! Nicht nur das Angebot an guten und geschmackvollen Produkten sowie freundliche Beratung zählte er deshalb als Argumente für den Einkauf im Weltladen auf, sondern auch religiöse und politische Gründe: „Es ist vor allem ein Beitrag für die Menschen, die in ungerechten Strukturen leben – damit es ein bisschen besser auf dieser Welt wird!“
Dass es mittlerweile auch in vielen anderen Geschäften, auch in Discountern, fair gehandelte Waren gebe, sei den Weltläden zu verdanken, die das Bewusstsein für dieses Thema geschaffen hätten. Er versprach weiterhin die Unterstützung der katholischen Kirche und warb auch gleich noch für die Mitarbeit im ehrenamtlichen Team: „Wer sich im Weltladen engagiert, bleibt jung!“
Ein Akkuschrauber und Gratulationen
Extra aus Köln war Moritz Zielke zur Eröffnung angereist. Sein Atelier „Wiederverwandt“, das für nachhaltige Architektur und ökologisches Design steht, hatte die Einrichtung des Königsbrunner Weltladens in 3D entwickelt. Vor Ort habe er nun das Gefühl, „nach Hause zu kommen“ – in seine in die Realität umgesetzte Arbeit und weil er so herzlich im Weltladen-Team aufgenommen wurde. Als Geschenk überreichte der Designer und Schauspieler einen Akkuschrauber: „Denn hier sind mindestens 500 bis 600 Schrauben verbaut!“
Nicht persönlich konnte Bede Godwyll (GEPA) bei der Eröffnung anwesend sein: Er hatte das Weltladen-Ausstattungs- und Beleuchtungskonzept in Königsbrunn umgesetzt und das Ladengeschäft auch eingeräumt. Gratulationen gab es noch von Christine Weiner (GEPA) und Christian Molik (Fair Handelshaus Bayern). Sie waren voll des Lobes über das anpackende und aktive Königsbrunner Team, das den Weltladen aus einer Nische geholt habe. Annegret Lueg (Eine Welt Netzwerk Bayern) übergab eine Broschüre zum Thema kommunale Beschaffung, um auch in diesem Bereich das Bewusstsein für die wichtige Arbeit der Weltläden zu schärfen. Text: Pressestelle Stadt Königsbrunn