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Brissantes

Die Ausführungen in der Aichacher Zeitung vom 21. Februar zur Lage der männlichen Sportlehrer in den aichacher Schulen hat mich richtiggehend erschrocken. Nicht allein, dass die Sportstunden an bayerischen Schulen immer mehr zusammengestrichen werden, ist ein Unglück.
Vor elf Jahren habe ich die Abenteuerschule Futhuk in Obergriesbach gegründet und bin seither mit hunderten von Kindern zusammengekommen. Auch nach 20 Jahren Sozialarbeit begeistern mich diese voll Hoffnung bewegten Kinderherzen und Kinderaugen derart, dass mir die schwere Arbeit mit ihnen doch leicht fällt. Unser Team bringt die Kinder und Jugendlichen mit allen Natursportarten zusammen, wie Klettern, Bootfahren oder ganz einfachen Pfeil- und Bogenübungen. Und es ist erschreckend, wie verarmt die Kinder in ihren Bewegungsfähigkeiten sind: Viele können einen Ball nicht richtig fangen, Federballspielen überfordert sie total - ein Vierzehnjähriger äußert, dass noch kein Erwachsener mit ihm dieses Spiel gespielt habe -, beim Fußballspiel ist nach fünf Minuten die Kondition schon am Ende. Auch die Medien melden zum Beispiel, dass 50 Prozent der Kinder nicht mehr schwimmen können. Ich habe schon öfters die Tatsache festegestellt, dass viele Kinder nicht einmal einen Besen richtig halten können und nicht wissen, wie man eine Strasse kehrt.
Bewegung ist lebenswichtig für die Kinder. Bewegung macht beweglich im Kopf, ist die Grundlage für Kreativität und Flexibilität. Aktuelle Studien stellen fest, dass Bewegung selbst den Intelligenzquotienten des Menschen steigert. Nicht extra ausführen muss man den gesundheitlichen und sozialen Nutzen, den der Sport mit sich bringt.
O.k., es ist nicht Aufgabe der Schule, alle Lebensbereiche der Kinder zu fördern. Für erzieherische Aufgaben sind vornehmlich die Eltern zuständig. Doch auch hier liegt vieles im Argen. So bekommen zunehmend die Schulen mit ihren Erstklässlern Schwierigkeiten, da viele von diesen noch nicht richtig sprechen können. Die aktuelle Studie des UN-Kinderhilfswerkes Unicef bestätigt für viele der Industrieländer diesen Gesprächsmangel zwischen Eltern und Kindern.

Zu all diesen schwierigen Lebensbedingungen der Kinder kommt ein dramatischer Mangel noch hinzu: Nicht nur die männlichen Sportlehrer sind vom Aussterben bedroht, sondern der Mann als Solcher ist eine vom Aussterben bedrohte Spezies. In manchen Schulen ist der Rektor und der Hausmeister die einzige männliche Vertreter. Viele Jungen aus alleinerziehenden Familien kommen unter der Woche mit keinem Mann mehr zusammen. In München wachsen 40 Prozent der Kinder ohne einen Vater auf.
Es leben Männer in Deutschland, aber sie treten „in dieser Rolle“ nicht mehr auf. In meiner Arbeit nimmt die Traumatisierung v.a. der Buben stark zu. Zudem hatten wir vor 5 Jahren nur wenig Berührungspunkt mit Beruhigungsmedikamenten wie Ritalin, heute gleicht eine mehrtägige Kinderfreizeit den Vorgängen in einem Altenheim: Vor dem Frühstück müssen „fast alle“ Kinder antreten zur Medikamentenausgabe. Es ist erschreckend.

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