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Politik in der Corona-Krise: Freie Wähler fordern öffentliche Sitzung von Rat und Bezirksvertretung per Videokonferenz

  • Torsten Ilg von den Kölner Freien Wählern fordert, dass die Sitzungen des Kölner Rats und der Bezirksvertretung, infolge der Corona-Krise zukünftig auch online per Videokonferenz abgehalten werden können.
  • hochgeladen von Ricky Schmidberger

„Während man sich in Baden-Württemberg bereits ernsthafte Gedanken darüber gemacht hat, wie die Spielregeln unserer Demokratie auch während der Corona-Pandemie gewahrt bleiben, schummelt man sich in NRW und Köln durch die Krise. Zwar soll eine entsprechende Ergänzung der Gemeindeordnung zukünftig ermöglichen, dass bei außergewöhnlichen Ereignissen, per „Umlaufverfahren“ entschieden werden kann, allerdings nur dann, wenn sich vier Fünftel der Ratsmitglieder mit der schriftlichen Abgabe der Stimmen einverstanden erklären. Durch diese Einschränkung werden die kleineren Fraktionen und Einzelmandatsträger benachteiligt. Was wichtig ist, entscheiden in der Praxis dann wieder die großen Parteien und die Öffentlichkeit bekommt davon nichts mit. Auf diese Weise können Beschlüsse ohne Debatte, einfach per „Notstandsverordnung“ durch die kommunalen Gremien gepeitscht werden. Ob diese Vorgehensweise auch auf Ebene der Bezirksvertretungen gelten soll, ist bislang nicht erkennbar.“

So Torsten Ilg, Kommunalpolitiker der Kölner Freien Wähler in einer aktuellen Pressemitteilung:

„Ich setze mich stattdessen klar dafür ein, dass zukünftige Sitzungen der Bezirksvertretung auch öffentlich, per Videokonferenz abgehalten werden können, damit sowohl die gewählten Vertreter per „Home-Office“, als auch die Öffentlichkeit per Internet, dem Geschehen beiwohnen können, ohne sich einer Ansteckungsgefahr im Rathaus auszusetzen.
Zur Teilnahme an den Videokonferenzen steht jedem Bezirksvertreter bereits heute ein städtisches iPad zur Verfügung, das lediglich eingebunden werden müsste. Die Abstimmung über Anträge würde wie bisher erfolgen. Nur eben online und nicht im Saal. So funktioniert ein gelungenes Krisenmanagement und gelebte Demokratie im Zeitalter der Vernetzung.“

Torsten Ilg nimmt bei seiner Forderung Bezug auf einen Beitrag von Franz-Reinhard Habbel, Beigeordneter im Deutschen Städte- und Gemeindebund und Herausgeber des Magazins KOMMUNAL. Demnach werden in Baden-Württemberg die kommunalen Gremien bald auch in Form von Videokonferenzen, rechtswirksame Entscheidungen treffen können. Für die Öffentlichkeit sollen die Sitzungen übertragen werden.

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3 Kommentare

Kann man auch einmal bitten, oder muss man immer gleich fordern?

Höflichkeit sollte auch in der Politik eine Rolle spielen!

Seid ihr auch zu stolz um mir darauf zu antworten?

Hallo Herr Bartz- zunächst werden „Bitten“ vom politischen Mitbewerber nicht ernst genommen. Wir sind keine Bittsteller, sondern entsenden demokratisch gewählte Volksvertreter. Wir fordern eine veränderte, politische Debattenkultur, den Erhalt der Demokratie durch die Nutzung moderner Kommunikationsmittel. Wir lehnen eine Politik nach Gutsherrenart ab, in der die großen etablierten Fraktionen entscheiden, was in der Krise wichtig ist und auf der Tagesordnung stehen soll und was nicht. Die Corona-Krise darf nicht als Freibrief zur Aushebelung der Demokratie missbraucht werden.

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