Köln/Nord-Süd-Stadtbahn: Freie Wähler fordern statt Baumverpflanzung, lieber Spur für Bahn und Auto.
Köln/Nord-Süd-Stadtbahn: Freier Wähler kritisiert hohe Kosten für Baumverpflanzungen und sieht darin ein Ablenkungsmanöver.
„Das ist doch nur ein Ablenkungsmanöver. Die Stadt versucht auf Biegen und Brechen das falsche Verkehrskonzept für die Bonner Straße doch noch umzusetzen und da sind die Baumschützer natürlich im Weg. Deshalb versucht man jetzt dieses natürliche Faustpfand zu beseitigen“, kritisiert Torsten Ilg von den FREIEN WÄHLERN die für kommende Woche geplanten Wurzel-Untersuchungen auf der Bonner Straße:
„Eine Verpflanzung von Bäumen kann nur der absolute Ausnahmefall sein. Neben den erheblichen Kosten ist es laut Experten sehr fraglich, ob die Bäume an anderer Stelle auch wirklich anwachsen. Zur Erinnerung: Es sollen fast 300 Bäume gefällt werden. Statt zum jetzigen Zeitpunkt Zeit und Geld in eine solche Untersuchung zu stecken, sollte die Stadt lieber die Pläne zum Rückbau der Bonner Straße zu den Akten legen. Weder ein Systemwechsel auf platzsparende Niederflurbahnen will man prüfen, noch Möglichkeiten weiterhin einen durchgehend 4-spurigen Verlauf der Bonner Straße zu gewährleisten. Interessant wären einzelne Baumverpflanzungen nur dort, wo bislang z.B. aufgrund von geplanten Bahnhaltestellen, ein vierspuriger Straßenverlauf nicht gewährleistet werden kann. Aber mit dem jetzigen Konzept und dem geplanten Bau massiver Haltestellen für eine sehr breit und mittig verlaufende Stadtbahntrasse, ist eine flexible Straßenführung nicht möglich. An den Engstellen darf meines Erachtens eine gemeinsame Nutzung von Bahn und Auto kein Tabu bleiben. Eigene Bahnrassen wie sie in Köln gebaut werden sind sowas von „90-er“. So wurde z.B. in der Dresdner Neustadt erst vor kurzem beschlossen, dass auf der ebenfalls stark frequentierten Hauptverkehrsader Königsbrücker Straße sowohl die Straßenbahn, als auch der Autoverkehr eine gemeinsame Spur bekommen sollen, in Anlehnung an sogenannte „Shared Space“-Modelle. Für die Bonner Straße würde das bedeuten, dass wir „gemeinsame Räume“ schaffen, in denen das Auto und die Bahn verlangsamt und nach dem Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme eine gemeinsame Spur nutzen dürfen. In den Niederlanden wird dieses Prinzip vielfach umgesetzt.“ So Torsten Ilg in einer aktuelle Pressemitteilung.