Köln: Freie Wähler, Initiativen und Kölner Linke gegen Verkehrskollaps.
Im Mittelpunkt des von Peter Funk (Vorsitzender FWK) moderierten "Bürgerdialogs Verkehr" stand die Zukunft des Stadtverkehrs in Köln. Die Freien Wähler mit Ratsmitglied Walter Wortmann und Bezirksvertreter Torsten Ilg traten für Gleichberechtigung im Stadtverkehr ein.
Wortmann: "Eine ausschließliche Förderung eines einzigen Verkehrsmittels - wie heute des Fahrrads - ist ebenso falsch, wie es der autogerechte Umbau der Stadt in den Jahrzehnten nach dem Krieg war". Ilg ergänzte: "Köln braucht ein zukunftsfähiges Konzept für einen intelligenten Mix der Verkehrsarten".
Michael Weisenstein, Geschäftsführer und Verkehrssprecher der Fraktion "Die Linke" im Rat, stellte deren Konzept eines Fahrradschnellwegs zwischen Ehrenfeld und Mülheim auf der Niehler Gürtel-Trasse vor. Die Freien Wähler zeigten sich dem Vorhaben gegenüber aufgeschlossen, traten aber für Lösungen zur Entlastung der Stadtteile Nippes, Mauenheim und Riehl vom Autoverkehr ein. In ferner Zukunft können sie sich auf der Trasse Lösungen zugunsten des selbst fahrenden Elektroautos vorstellen. Kurzfristig wollen sie sich für Tempo 30 einsetzen und gegen Straßenrückbau nach dem St. Florians Prinzip wenden. FWK und Linke erwarten noch in diesem Jahr eine Verwaltungsvorlage für den Niehler Gürtel mit Alternativen. Dazu verabredeten sie eine abgestimmte Bearbeitung im Rat.
Neben den Initiativenvertretern aus dem Kölner Süden, Andreas Wulf (Colonia Elf) und Ottmar Lattorf (Nabis), nahmen Aktivisten aus Mülheim (Engelbert Becker),des Vereins zur Förderung der Kölner Fahrradsternfahrt e.V. (Wolfgang Kissenbeck) und Bezirksvertretungsmitglieder aus Lindenthal (Rolf Kremers) und Nippes (Annette Schumacher) teil.
Allen gemeinsam war die Unzufriedenheit mit der aktuellen städtischen Verkehrspolitik und der Wunsch nach einem Gesamtkonzept. Von der zukünftigen Verkehrsdezernentin erwartet man tatkräftige Initiativen zur Bekämpfung der Misere. Die Freien Wähler wollen mit dem Format "Bürgerdialog" weitere Themen in verschiedenen Stadtteilen zur Diskussion stellen. (Andreas Henseler)