Baumfällungen entlang der Bonner Straße. Freie Wähler Köln sprechen von Zynismus
"So kann und darf es mit der Verkehrsplanung und dem ÖPNV nicht weitergehen“, sagt MdR W. Wortmann, Freie Wähler Köln und nimmt damit Bezug auf den 3. Runden Tisch zum Thema Luftreinhalteplanung, zu dem Umweltdezernent Harald Rau am 16.10.2017 eingeladen hatte.
Der hochkarätige Teilnehmerkreis soll die Bemühungen der Stadt für gesunde Umweltbedingungen gewährleisten, so das Zitat der Pressemitteilung vom 17.10.2017.
„Dass aber zeitgleich entlang der Bonner Straße bis zu 300 kern-gesunde Bäume gefällt werden, um ein von Experten kritisch beurteiltes Straßen- und Schienenkonzept durchzusetzen, muss auf die Öffentlichkeit wie ein Akt des Zynismus wirken“, ergänzt MdR Wortmann.
So hatten Bürgerinitiativen mit Workshops unter Anwesenheit international anerkannter Experten Daten und exzellente Alternativen zu den vorliegenden Plänen erarbeitet, die aber von der Verwaltung und von der KVB zu keiner Zeit Berücksichtigung fanden. Vielmehr hat die zuständige Dezernentin, Andreas Blome, die Gespräche mit den Initiativen Anfang Oktober abgebrochen und nachdem die Klage zweier Mitinitiatoren vom OVG angelehnt wurde, nunmehr grünes Licht für die Baumfällungen gegeben. Die FWK wissen aus den Workshops zu berichten, dass nach Fällung der Bäume entlang der Bonner die Stickoxid-, Feinstaub- und Co2-Werte dramatisch ansteigen werden, und damit diesem Ortsbereich ein Verkehrschaos und in deren Folge Fahrverbote drohen, wie z.B. am Clevischen Ring in Köln-Mülheim. „Der Nachwuchs der Bäume und deren klimatechnische Filterfunktionen werden frühestens wieder in 20-30 Jahren messbar sein, aber das Volumen des derzeitigen Bestandes nicht erreichen“, zitiert MdR Wortmann die Baumexperten.
Die FWK fordern für die gesamte Bauzeit an der Bonner Straße (3. Baustufe der Nord-Süd-Achse) das längst fällige Verkehrslenkungskonzept. Ebenso fordern sie ein ÖPNV- und Straßenverkehrskonzept für die Ortslagen Hochkirchen, Rondorf und Meschenich (4. Baustufe), wo in den nächsten Jahren neuer Wohnraum für mehrere tausend Menschen geplant ist und bereits heute der Berufsverkehr und die Busse der KVB im alltäglichen Stau stecken.