Buchbesprechung
Wider die Frau
Andrea Geier / Ursula Kocher (Hrsg.): Wider die Frau Zu Geschichte und Funktion misogyner Rede; Böhlau Verlag Köln 2008; 374 Seiten; ISBN 978-3-412-15304-5
Misogynie ist Frauenfeindlichkeit. Es hat sie immer schon gegeben. "Die angeblichen Vorzüge und Fehler von Frauen sind seit der Antike fortwährend Gegenstand und Motiv von Erörterungen gewesen. Frauenfeindlichkeit manifestiert sich auf vielfältige Weise in allen Lebensbereichen und stellt in Geschichte und Gegenwart ein repressives Machtmittel dar. Allerdings manifestiert sich Misogynie niemals als absolute Kategorie, sondern nur in diversen Ausprägungen misogynen Sprechens," wie die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel berichtet.
Dies ist Band 32 der "Literatur - Kultur - Geschlecht Studien zur Literatur und Kulturgeschichte Große Reihe". Diesen Hintergrund sollte man beim Lesen schon im Auge behalten - die "Zauberflöte" von Mozart, die Komödie "Der Misogene" von Gotthold Ephraim Lessing sowie ein Roman von Johann Beers kommen hier nicht umsonst vor - die Literaturwissenschaften sowie Kultur- und Gesellschaftspolitik stehen eindeutig im Vordergrund.
Die Wissenschaftlichkeit steht nicht im Hintergrund, Populärwissenschaften sehen - trotz zahlreicher Bilder - anders aus. Trotz allen zeitgenössischen, tagesaktuellen Genderwahns ist die Misogynie, die klassische, reine Frauenfeindschaft ein klassisches Randthema, das in der breiten Öffentlichkeit fast gar nicht, bestenfalls in einer sozialwissenschaftlichen Fachöffentlichkeit behandelt wird.
Dementsprechend kann das vorliegende Buch als Beschreibung eines kulturellen Randthemas angesehen werdebnm das für eine interessierte Fachöffentlichkeit geschrieben wurde.