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Kolumne: Kommunale Gemeinschaftsstelle

Die kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement hat ihren Sitz im nordrhein-westfälischen Köln. Es handelt sich dabei um keinen kommunalen Spitzenverband, sondern um einen Fachverband. Er wird von Städten, Gemeinden sowie Landkreisen getragen. 60 Mitarbeiter der Geschäftsstelle betreuen rund 2.400 ordentliche Mitglieder.

Seminare und Fachkonferenzen unterschiedlichen Themen, Studien zu Optimierungsmöglichkeiten in der kommunalen Organisation, interkommunaler Erfahrungsaustausch sowie Benchmarketing = Vergleichszahlen, die es ermöglichen, unterschiedliche Fachbereiche zu vergleichen, gehören zu den Aufgaben des Verbandes.

Mysteriöse Ereignisse laufen derzeit in der rheinischen Metropole Köln ab.

Angefangen hat es mit einem Entführungsfall. Hans-Wilhelm Graf von Tobiasson war bekanntlich lange Zeit Leiter der Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement. Und zwar 17 Jahre 9 Monage und 27 Tage lang. Also bis zu seinem plötzlichen Verschwinden am 14. Juli vergangenen Jahres. Und seinem merkwürdigen Wiederauftauchen in der russischen Föderationshauptstadt Moskau. Das war wenige Tage später.

"Ich trete von allen meinen Funktionen in Deutschland zurück. Ich bin jetzt nämlich russischer Staatsbürger und stolz und glücklich, hier sein zu dürfen," war er laut und deutlich im Staatsfernsehen zu vernehmen. Und das mit strahlendem Gesicht.

Wie sich später herausstellte, war die Reise gen Osten doch nicht ganz freiwillig geschehen. Es fanden sich Zeugen, die bestätigten, daß der Graf am Entführungstag abends mit seiner deutlich jüngeren Ehefrau Judith am Rheinufer spazierengegangen war. Es war ein schöner, sonniger und warmer Sommertag, "als plötzlich ein dunkles Auto mit abgedunkelten Fenstern neben uns hielt, 2 kräftige Herren ausstiegen, sich auf Schnäuzelchen stürzten, ihn in das Auto zerrten und davonbrausten," wie die Gräfin der Polizei schildert. Genauere Angaben zu Marke oder gar Nummernschild konnte sie nicht machen.

Offenbar steckte der russische Geheimdienst hinter der Aktion. Er brachte den leitenden Verwaltungsbeamten der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf unbemerkt über den Köln / Bonner Flughafen nach Rußland, setzte ihn unter Drogen und zwang ihn so, ihm bekannte Interna aus Verwaltungsvorgängen bekanntzugeben. Daß gerade Düsseldorf Opfer einer Entführunjg wurde, ist nicht weiter verwunderlich - Düsseldorf und Moskau sind schließlich eng miteinander befreundet.

Seitdem gehe dort in der Stadtverwaltung sehr viel schief. Verwaltungssoftware funktioniere nicht mehr richtig, Dienstwagen flögen in die Luft, Geld veruntreut, Büromaterial unterschlagen ("Wir reden über deutlich mehr als `nen Kugelschreiber!") - "in einem besonders dreisten Fall kam es zu Stromdiebstahl aus einer städtischen Dienstwohnung im Rathaus durch ein benachbartes Ladenlokal, das eine weißrussische Luftverkehrslinie beherbergt."

Doch zurück nach Köln. Auch ein Auftragsmord ist inzwischen zu verzeichnen. Rußland und Tadschikistan sind bekanntlich seit Jahrzehnten trotz offizieller Freundschaft tatsächlich miteinander verfeindet. Im Oktober vergangenen Jahres wurde der tadschikische Honorarkonsul erhängt in seiner Dienstwohnung aufgefunden.

Während die deutschen Behörden offen von Mord durch den russischen Auslandgeheimdienst sprechen, gibt sich die tadschikisch-mittelasiatische Regierung ahnungslos. "Herr von Wesselkowski starb auf einer Dienstreise zur Gemeinschaftsstelle. Er sollte im Auftrag unserer Regierung Kontakte zu IT-Firmen herstellen und war wohl nicht erfolgreich. Das deprimierte ihn und führte zum Selbstmord," ist von offizieller Seite zu hören.

"Wir vermuten eher den russischen Geheimdienst dahinter," betont Ansgar von der Firma "Landscape & travel filming". "Wir sind drauf und dran, lukrative Filmprojektverträge mit der tadschikischen Regierung abzuschließen. Wir sind untröstlich, daß uns ein kompetenter Ansprech- sowie Gesprächspartner verlorengegangen ist."

"Wir nehmen die Bedrohnungssituation schon sehr ernst," ist von offizieller Seite von der Gemeinschaftsstelle zu hören. "Es gibt Cyber-Attacken auf unsere EDV. Wir haben zahlreiche Fishing-Mails erhalten, Drohbriefe und teure Literatur, die wir nicht bestellt haben."

Schädlicher war eine andere Aktion von außen. Es gab wohl diverse analoge Briefe (mit Briefkopf und Unterschriftenimitat) sowie E-Briefe vom E-Brieffach der Geschäftsstelle aus, jeweils an Landes- und Bundesregierung, Wirtschaftsverbände, Sozialverbände, Gewerkschaften und Kirchen, in denen deren Politik übelst beschimpft wurde. "Wir konnten nur mit Mühe beweisen, daß uns diese Falschnachrichten untergejubelt worden war. Die Polizei ist eingeschaltet und ermittelt..."

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