Verkehrssicherheit im Fokus
Männer verlieren ihren Führerschein dreimal häufiger als Frauen
Der Führerschein ist für viele Menschen nicht nur ein praktisches Dokument, sondern auch ein Stück Freiheit. Dennoch mussten 2023 viele Fahrer:innen in Deutschland auf diese Freiheit verzichten: Rund 599.000 Fahrerlaubnismaßnahmen wurden vollzogen, die Mehrheit davon gegen Männer. Mit 488.000 Fällen sind sie für über 81 Prozent der Maßnahmen verantwortlich, während Frauen mit 111.000 Fällen vergleichsweise selten betroffen sind.
Männer verlieren Führerscheine überdurchschnittlich oft
Statistisch gesehen wurde im vergangenen Jahr gegen 1,72 Prozent aller männlichen Führerscheinbesitzer Maßnahmen verhängt, die zum Verlust der Fahrerlaubnis führten. Im Vergleich dazu waren nur 0,49 Prozent der weiblichen Führerscheininhaber:innen betroffen. Männer verlieren ihren Führerschein damit mehr als dreimal häufiger als Frauen.
Die Gründe dafür sind vielfältig, betreffen jedoch oft ähnliche Muster: Alkohol- und Drogenfahrten, wiederholte oder erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen sowie Unfallflucht gehören zu den häufigsten Vergehen. Studien zeigen, dass Männer im Straßenverkehr risikofreudiger agieren als Frauen, was sich auch in den Unfallstatistiken widerspiegelt. Verkehrssicherheitsexperten vermuten zudem, dass soziale und kulturelle Einflüsse eine Rolle spielen könnten.
Wo die meisten Führerscheine verloren gehen
Ein Bundesländervergleich zeigt deutliche regionale Unterschiede. Spitzenreiter bei den Führerscheinverlusten ist Brandenburg, wo 1,40 Prozent aller Fahrerlaubnisse betroffen waren. Rheinland-Pfalz folgt mit 1,38 Prozent, während Bayern mit 1,27 Prozent den dritten Platz belegt. Auch Hessen (1,24 Prozent) und Sachsen-Anhalt (1,24 Prozent) gehören zu den Bundesländern mit überdurchschnittlich vielen Maßnahmen.
Die Gründe für diese regionalen Unterschiede könnten in unterschiedlichen Kontrollfrequenzen, Verkehrsdichten oder sozioökonomischen Faktoren liegen. In ländlichen Regionen, wie in Brandenburg, ist die Abhängigkeit vom Auto größer. Gleichzeitig fehlen oft ausreichende Alternativen wie öffentlicher Nahverkehr. Dies könnte dazu führen, dass trotz Fahrverbot häufiger Regelverstöße begangen werden.
Weniger Führerscheinverluste im Norden
Am anderen Ende des Rankings befindet sich Schleswig-Holstein. Mit nur 0,95 Prozent Führerscheinverlusten im Verhältnis zu den registrierten Fahrerlaubnissen verzeichnet das Bundesland die geringste Quote. Auch Berlin (1,06 Prozent), Nordrhein-Westfalen (1,07 Prozent) und Sachsen (1,11 Prozent) schneiden vergleichsweise gut ab. Interessant ist, dass Berlin als Großstadt mit hohem Verkehrsaufkommen dennoch unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt. Möglicherweise spielen hier eine stärkere Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und strengere Verkehrsüberwachung eine Rolle.
Ein gesellschaftliches Thema
Die Zahlen werfen Fragen auf: Warum sind Männer so stark überrepräsentiert? Sind strengere Maßnahmen oder gezielte Präventionsprogramme nötig? Frieder Bechtel, Pressesprecher von billiger-mietwagen.de, hebt die Bedeutung von verantwortungsvollem Verhalten im Straßenverkehr hervor: „Alkohol am Steuer ist immer ein Risiko für die Verkehrssicherheit. Bei Nutzung von Mietwagen kann eine Alkoholfahrt zusätzlich dazu führen, dass Kunden vom Mietwagen-Anbieter für künftige Fahrten gesperrt werden. Wer bei einer Feier kräftig zum Glas greift, ist auf dem Rücksitz eines Taxis immer deutlich besser unterwegs als auf dem Fahrersitz seines Autos.“
Verkehrssicherheitsexperten fordern, das Thema intensiver anzugehen. Neben regelmäßigen Aufklärungsmaßnahmen könnte auch eine stärkere Vernetzung von Polizei, Verkehrswacht und Bildungseinrichtungen dazu beitragen, riskantes Verhalten zu reduzieren.
Über die Studie
Die Daten basieren auf den offiziellen Statistiken des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) für 2023. Erfasst wurden alle Maßnahmen, die zum Entzug oder zur Einschränkung der Fahrerlaubnis führten, darunter Fahrverbote, die Aberkennung der Fahrerlaubnis sowie freiwillige Rückgaben. Für die prozentualen Berechnungen wurden die gemeldeten Zahlen der Führerscheinbesitzer:innen herangezogen. Papierführerscheine, die bis zum 1. Januar 1999 ausgestellt wurden, sind in der Statistik nicht erfasst.
Weitere Details zur Analyse sowie zusätzliche Informationen über die Verkehrssicherheit in Deutschland finden Sie auf der Website von billiger-mietwagen.de.