Kölner Duftmarke kam aus Neuss
Gestern früh, gegen 06:30 erschnüffelten viele Kölner den Duft das erste Mal. Manche dachten spontan an Liebstöckel, auch Maggikraut genannt. Er sollte sich in den nächsten Stunden wie eine Dunstglocke über die Stadt und Teile des Rheinlandes ausdehnen. Besorgte Anwohner riefen bei den Notrufzentralen an. Ein Angestellter des Nippeser Bürgeramtes klagte über große Übelkeit. Augen und Nase wurden gereizt. Die Feuerwehr und Polizei starteten einen Großeinsatz. Der Begriff "Schnüffler" bekam somit einen neuen Sinn. Doch die einfache Schnüffelnase reichte da nicht aus. Ein Helikopter wurde eingesetzt. Der Pilot konnte berichten, selbst in mehreren hundert Metern Höhe, sei der Duft nach Maggikraut noch wahrnehmbar. Allerdings war nichts messbar.
Was konnte dies also sein?
Der Blogger "Droid Boy" erstellte schnell eine Art "Stinkekarte". Dort konnten Bürger bei denen der Geruch wahrnehmbar war, ihre Markierung setzten.
Duftmarken mal anders!
Eine Spezialtruppe, die „analytische Task Force“, wurde angefordert um nach der Quelle zu suchen.
Bürger stellten Spekulationen an und witzelten auf Twitter oder Facebook über den "neuen Duft Kölns". Fotomontagen wurden angefertigt, wie z.B. den Dom mit zwei Maggiwürzeflaschen als Türme.
In Köln und Umland ging die Suche derweil weiter.
Auch ich habe mir die "Stinkekarte" angesehen, die Winde betrachtet und mir die Angaben der Geruchswahrnehmungen genau durchgelesen. So habe ich mit spekuliert und sagte bereits gegen 12:00 Uhr beim Mittagessen zu meiner Familie, meiner Meinung nach handelt es sich um Sotolon. Dies postete ich auch in meinem Facebook Account und teilte es Freunden mit.
Dennoch sollte es noch Stunden dauern, bis auch die Task Force fündig wurde.
Und siehe da, es war Sotolon!!!
Bürger aus Neuss brachten sie schlussendlich auf die Spur und somit zum Verursacher. Ein Neusser Aroma - Hersteller war der "Duftspender" und hatte das Sotolon freigesetzt. In der Nacht vorher, hatte es dort eine Verdampfung gegeben. Da keine Feuerwehr zum Einsatz kommen musste, tappten somit die Spezialkräfte stundenlang im Dunkeln. Erst Anwohner der Fabrik brachten den entscheidenden Hinweis und sagten dass es rund um das Unternehmen so stark wie noch nie „geduftet“ habe.
Ein Geruch der von manchen als würzig bis ätzend beschrieben wurde.
Eine Gesundheitsgefährdung habe zu keinem Zeitpunkt bestanden. Ob der Nippeser Beamte, der vorsorglich ins Krankenhaus eingeliefert wurde, dies auch so sieht, bleibt abzuwarten. Allerdings liegt strafrechtlich keine Handhabe vor.
Außer Spesen nix gewesen.