Was sich der neue KSC-Trainer Uwe Rapolder vornimmt und was er schon erreicht hat
Der Karlsruher SC hat einen neuen Cheftrainer, der den badischen Zweitligisten vor dem Abstieg retten soll. Uwe Rapolder heißt der Nachfolger von Markus Schupp, der vom KSC vor drei Wochen freigestellt wurde, und Interimscoach Markus Kauczinski.
Nach acht Spielen in Folge ohne Sieg soll ein neuer Trainer unter einem neuen Präsidenten dem KSC zu einem zufriedenstellenden Abschluss der Saison 2010/2011 verhelfen. Zufriedenstellend wäre schon, wenn Karlsruhe in der 2. Bundesliga bleibt und das nicht unbedingt auf den letzten Drücker.
Rapolder ist der Wunschkandidat von KSC-Präsident Ingo Wellenreuther. Dieser ist selbst erst seit einer Woche im Amt und soll den Sportclub aus der Krise führen. Für die sportliche Baustelle hat er sich mit Rapolder einen Konzepttrainer ausgesucht. „Wir glauben, dass gerade in der taktischen Ausrichtung bei uns Defizite bestehen“, erläuterte Wellenreuther. Rapolder soll diese Defizite beheben. „Wir brauchen jemand, der gerade in diesem Bereich besondere Fähigkeiten hat“, begründete der KSC-Präsident die Verpflichtung des 52-Jährigen.
Rapolder hat einen Vertrag bis Juni 2011 unterschrieben, ohne Option. Dem Trainer, der auf beachtlichte Zweitliga-Erfahrung zurückgreifen kann, hat nur eine Mission: den KSC vor der Drittklassigkeit zu bewahren. „Der KSC ist ein Traditionsverein, der gerade da steht, wo er nicht hingehört. Ihn dort wieder hinzubringen, ist eine Herausforderung“, sagte Rapolder. Wo genau der KSC denn hingehört, lässt er offen. „Ich betrachte das als klaren Auftrag, die Klasse zu erhalten“, wird Rapolder zumindest im Bezug auf das Saisonziel konkret.
Um die Mannschaft frei von Ablenkungen jenseits des Trainingsplatzes kennen zu lernen, hat Rapolder gleich ein Kurztrainingslager in der Sportschule Schöneck angesetzt. Dort trainieren die KSC-Profis bis Donnerstag volle drei Tage. Mit dieser Maßnahme möchte Rapolder konzentriertes Arbeiten mit einer gewissen Lockerheit verbinden. Richtig angreifen will der neue Trainer aber erst nach der Winterpause.
Rapolder stammt aus der Nähe von Heilbronn und war vor seiner Unterschrift beim KSC elf Monate ohne Trainertätigkeit. Im Dezember 2009 wurde er bei der TuS Koblenz entlassen. Koblenz stieg in die 3. Liga ab. In der 2. Bundesliga betreute Rapolder außerdem Arminia Bielefeld, Rot-Weiß Ahlen und Waldhof Mannheim. Die Mannheimer brachte er von der Regionalliga West in die Zweitklassigkeit, ehe Waldhof in der ersten Saison nach Rapolders Engagement abstieg. Mit Bielefeld realisierte er den Aufstieg in die 1. Bundesliga, wechselte dann aber zum 1. FC Köln, wo er erfolglos blieb.