Mitglieder einer linksextremistischen Vereinigung
Sechs mutmaßliche Linksextremisten stellen sich den Behörden
In einer überraschenden Wendung haben sich sechs deutsche Staatsangehörige, die der linksextremistischen Szene zugeordnet werden, den Behörden gestellt. Die Bundesanwaltschaft ließ die Verdächtigen am 20. Januar 2025 festnehmen, nachdem sie sich in verschiedenen Städten bei Polizeidienststellen und einem Gericht gemeldet hatten. Die Beschuldigten stehen im Verdacht, an mehreren gewalttätigen Übergriffen in Budapest im Februar 2023 beteiligt gewesen zu sein.
Vorwürfe und Festnahmen
Die sechs Festgenommenen – Nele A., Paul M., Paula P., Luca S., Moritz S. und Clara W. – werden der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und der gemeinschaftlichen gefährlichen Körperverletzung beschuldigt. Drei der Beschuldigten sollen zum Tatzeitpunkt noch Heranwachsende gewesen sein. Paul M. sieht sich zusätzlichen Anschuldigungen gegenüber, darunter gefährliche Körperverletzung, Sachbeschädigung und versuchter gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr.
Tathintergründe
Die Übergriffe ereigneten sich im Umfeld des sogenannten "Tags der Ehre" in Budapest, zu dem jährlich Rechtsextremisten aus ganz Europa anreisen. Die Beschuldigten sollen gezielt Personen angegriffen haben, die sie dem rechten Spektrum zuordneten. Die Angriffe erfolgten an verschiedenen Orten in der ungarischen Hauptstadt und führten zu teils schweren Verletzungen bei den Opfern.
Weitere Ermittlungen
Gegen Paul M. liegt ein zusätzlicher Haftbefehl vor, der sich auf seine mutmaßliche Beteiligung an einer militanten linksextremistischen Gruppe in Leipzig bezieht. Diese Gruppe soll zwischen 2018 und 2020 gewaltsame Angriffe auf vermeintliche Rechtsextremisten verübt haben.
Luca S. und Paula P. wurden bereits dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete. Die Vorführungen der übrigen Beschuldigten stehen noch aus.
Die Festnahmen markieren einen bedeutenden Schritt in den Ermittlungen gegen linksextremistische Gewalt und könnten weitere Erkenntnisse über die Strukturen und Aktivitäten der Szene liefern.