Hurra: Wir „Regenmännchen“ leben noch! FEUERSALAMANDER-Rettungs-Aktion
Wir Feuersalamander (Salamandra salamandra) sind eine AMPHIBIEN-Art - Menschen zählen uns zu den Lurchen. Wer kennt uns nicht: Schwarz-gelb gefleckt oder längs gestreift. Wir sind die auffälligste heimische Lurchart. Das Fleckenmuster macht uns individuell erkennbar: Keine/r unserer „Regenmännchen“-Familie gleicht vollständig dem eines/einer anderen. Unser Muster bleibt trotz unserer Häutungen lebenslang unverändert. Die auffällige Farbe hat uns jetzt in Gladenbach das Leben gerettet: Unseren Feinden erleichtert sie, aus unangenehmen Erfahrungen mit unserem Farben-Muster zu lernen. Unsere glatte, tiefschwarze Haut wird auf dem Rücken durch ein gelbes, gelegentlich auch orangefarbenes bis rotes Zeichnungsmuster aus Punkten und/oder Linien unterbrochen.
Unser Muster – siehe auch unser Bauchmusterung in der a&s-Bildergalerie – ist der beste Schutz gegen potentielle Fressfeinde. Die auffällige Hautfärbung ist eine WARNTRACHT: Mit unseren Hautdrüsensekrete, die je nach Heftigkeit des Angriffs - beziehungsweise der lebensbedrohenden Situation - stufenweise zum Einsatz kommen können -. Wehren wir uns. Unsere Erwachsenen nehmen bei Gefahr zunächst eine typische Abwehrhaltung ein, indem wir der Gefahren-Quelle die giftreichen Ohrdrüsen entgegenhalten. Lässt der Angreifer von seinen feindlichen Absichten nicht ab, sondern wir Salamander weißlich gefärbte, schaumartige Drüsensekrete in sehr kurzer Zeit sowohl über die Ohrdrüsen als auch über die am Rücken gelegenen Drüsenporen ab. Die heftigste Form der Abwehr zeigt sich aber durch aktives Spritzen des Drüsensekrets. Menschen konnten beobachten, dass ausgewachsene Feuersalamander in der Lage sind, ihr Hautsekret bis zu einem Meter weit auszustoßen!
Abstand nehmen, war die Devise in Gladenbach, wo man uns schnell bei Bauarbeiten entdeckt hat – wegen des gelb leuchtenden Musters. Aufgrund der Abwehrmöglichkeiten ist klar, dass unsere erwachsenen Feuersalamander keine natürlichen Feinde besitzen. Die Baggerschaufel hätte uns in Gladenbach gefährlich werden können. Da man uns schnell erkannt hat, haben uns liebe Menschen gerettet: mit Schaufel und Eimer!
Wissenswert für Menschen ist, dass wir „Echten Salamander“ erstmals 1758 von dem schwedischen Naturforscher Carl von LINNÉ beschrieben.wurde. Wir Feuersalamander sind hierzulande nur im bewaldeten Hügel- und Bergland – siehe das ideale Gladenbacher Bergland – verbreitet. Die typische Höhenverbreitung liegt etwa zwischen 200 und 450 Metern über Normalnull.
Aufmerksame Naturbeobachter wissen, dass wir nach Starkregenereignissen oder nach heftigen Gewittern plötzlich mitten im menschlichen Siedlungs-Gebiet auftauchen und in Gartenteichen, Kellerabgängen oder Kanalisationseinrichtungen eine neue Umgebung erkunden. Von dort aus wandern wir Lurche notgedrungen in eher untypische Lebensräume ein, da der Rückweg in die ursprünglichen Quartiere durch vielfältige, zum Teil unüberwindbare Hindernisse, verwehrt bleibt. In unserem Mornshäuser Quartier hatten wir das Problem nicht: Von unserem Hügelchen war der Weg zum Vermehrungs-Gewässer (Graben im Salzbödetal, das Naturschutzgebiet ist, nicht weit).
STRASSEN-TOD
Einige unserer Familienmitglieder starben allerdings schon durch rücksichts- und ahnungslose Autofahrer, die uns auf einer Straße neben einem Wäldchen einfach totgefahren haben! Aber es gibt aufmerksame Naturschützer in unserer Gegend – siehe http://www.myheimat.de/gladenbach/natur/amphibienw...
EXKURS
„TIERFREUNDE helfen Kröten über die Straße - WANDERSCHAFT der Amphibien“, kommentierte W.H. - Beinahe jeden Abend sind sie in Gladenbach-Mornshausen im Einsatz:
Auf Initiative von Corinna HEIDRICH sind sie an der Landesstraße zwischen Mornshausen und Gladenbach im Einsatz, um Erdkröten und Molchen auf ihrem Weg zum und vom Laichplatz im schönen Salzbödetal sicher über die Fahrbahn zu helfen. Sie haben auch Warnschilder für die Kraftfahrzeug-Benutzer aufgestellt. Schon mehr als 700 Erdkröten haben die Krötensammler mittlerweile aufgesammelt, die mit Eimern und Taschenlampen derzeit fast jeden Abend dort anzutreffen sind.
Vom Winterquartier aus - südlich des Gladenbacher Kirchbergs gelegen - gehen die Tiere auf Wanderschaft. Temperatur und Feuchtigkeit sind die Umwelt-Faktoren, die eine Amphibienwanderung auslösen: "Eine Welle kommt", wenn es anfängt zu regnen, betont Corinna, die Tierärztin. Ob man einmal eine Krötenröhre für die Tiere bauen wird, ist fraglich. Hilfe kam von der Stadt Gladenbach: Der HÜTTENWEG, den eigentlich nur Anlieger passieren dürfen, sperrt man derzeit für die unerlaubten Durchgangsverkehr-Nutzer. Sie gibt es - die POLIZEI kontrolliert aber auch dort! Auch NACHTS trifft man auf Polizei, die dann abkassiert. Wolfgang HEUSER hat sich über die Initiative der Mornshäuserin gefreut: sein gut bebilderter aktueller Bericht motiviert doch zum Sammel-Einsatz der Tierfreunde in unserer Heimat?!
BUFO BUFO – und „Regenmännchen“ – „Teufelswerk" ???
Die Landschaft an der Stelle am Kirchberg und unten im schönen Salzbödetal ist damals nicht verschandelt worden: In einer Bürger-Initiative "Umgehung Kurort Gladenbach?" hatten wir Naturschützer Erfolg, dass das Landschafts-Schutzgebiet intakt bleiben konnte, schreibt a.a.O. Werner Hahn. Gegen bestimmte Stadt-Politik(er) musste gekämpft werden; mit Erfolg! Posten des Bürgermeisters wechselten. (CDU/SPD ...) W.H. erinnerte sich gut daran, dass die PRESSE die BI unterstützt hat - mit Artikeln. Aber das waren die "stürmischen" Zeiten vor MYHEIMAT.de.
Zu BUFO BUFO für User: http://de.wikipedia.org/wiki/Erdkr%C3%B6te
Die Erdkröte ist neben dem Grasfrosch, dem Teichfrosch und dem Teichmolch die häufigste Amphibienart in Europa. In Deutschland kommt die Erdkröte nahezu flächendeckend von den Küsten bis in die Almregion der Alpen vor. Auf den meisten Nordseeinseln fehlt sie allerdings. Das wechselwarme Tier, das im Allgemeinen dämmerungsaktiv ist, ruht tagsüber unter Steinen, zerfallenen Mauern, Totholz, Laub, Gebüschen oder in selbst gegrabenen Erdlöchern. Als Landlebensräume besiedelt BUFO BUFO ein breites Spektrum von Biotopen, das von Wäldern über halboffene Landschaften aus Wiesen, Weiden und Hecken bis zu naturnahen Gärten reicht. Besonders bevorzugt werden krautreiche Wälder (vor allem Laub- und Mischwälder) ohne völligen Baumkronenschluss. Siehe Kirchberg.
Späte Frosteinbrüche - wie momentan noch möglich - führen zur Unterbrechung der Wanderungen: Die Bufos graben sich dann an Ort und Stelle ein und verharren in der Erde, bis die Wetter-Bedingungen eine Fortsetzung der Wanderung zulassen. Wegen ihrer langsamen Fortbewegung und ihres großen Aktionsradius sind Erdkröten in hohem Maße durch den STRASSENTOD gefährdet. Siehe „Gefährdung und Schutz“ bei wikipedia.
BUFO BUFO und die anderen erleiden überall in Mitteleuropa hohe Verluste durch den Kraftfahrzeugverkehr. Viele Amphibien - darunter auch die Erdkröten (sie galten im Mittelalter als hässlichste Tiere der Schöpfung (vgl. 3. Buch Mose 11, 29)) -, fallen in ungesicherte Kellerschächte und verhungern oder vertrocknen dort. Ein großes Problem sind auch die Gullys der öffentlichen Straßenentwässerung. Frösche, Kröten und Molche gelangen durch die Schlitze der Kanaldeckel in die Schächte und werden über das Abwassernetz verdriftet oder verenden bereits im Schmutzfangkorb – spätestens dann, wenn der Unrat abgepumpt wird. (...); siehe mehr a.a.O.
GUT dass das Mittelalter vergangen ist: Oder sehen etwa heute noch Gläubige in BUFO BUFO den "Teufel"!? - (...) Und FEUER-SALAMANDER warf man ins Feuer!
Zurück zu uns FEURSALAMANDERN – auch durch STRASSENTOD gefährdet!
Die langsame Fortbewegungsweise von uns bzw. die Unachtsamkeit vieler Autofahrer haben uns Feuersalamander örtlich zum häufigsten Verkehrsopfer nach IGELn und ERDKRÖTEn werden lassen. Hohe Bordsteinkanten stellen dabei oft eine zusätzliche Barriere dar. Von speziellen Durchlässen unter Straßen profitieren nicht nur Feuersalamander, sondern auch zahlreiche andere, vom Straßentod bedrohte Kleintiere.
Die „Kinderstuben“ des Feuersalamanders, also offene naturnahe Bachregionen, haben in den letzten 50 Jahren starke Beeinträchtigungen erfahren. Unzählige Quellfluren sind inzwischen entwässert, Quellen verbaut und verrohrt oder aufgrund übermäßigen Wasserkonsums gänzlich versiegt. In Salamander-Lebensräumen sollen heute sogenannte Mikrohabitatstrukturen, zum Beispiel Hohlräume unter Bäumen, Erdhöhlen, Blockschutt, Steinspalten und andere Bodenlückensysteme, erhalten werden.
LEIDER mussten wir 9 FEUERSALAMANDER bei Bauarbeiten – siehe Bilderserie, zusammen mit einem TEICHMOLCH - – ausgesiedelt werden: an einem sicheren ORT werden wir überwintern.
Im Salzbödetal werden von uns auch Stillgewässer (Gräben) genutzt, dort können wir bei günstigen Bedingungen die Larven auch vor Beginn des Winters absetzen. Diese haben dann einen deutlichen Entwicklungsvorsprung gegenüber den Larven, die erst im Frühjahr geboren werden, und sie können bereits zu Beginn des Sommers an Land gehen.
Wie wir uns vermehren
Zur Geburt der Larven sucht das Weibchen das Wasser auf und setzt den Nachwuchs an geeigneten Stellen im Uferbereich ab; überwiegend geschieht dies nachts. Je nach Alter, Körpergröße und Ernährungszustand des Weibchens werden innerhalb mehrerer Tage schubweise zwischen wenigen und max. bis zu 70, im Durchschnitt aber etwa 30 Larven geboren. Die Eihüllen platzen im Moment des Gebärens auf. Wir Feuersalamander laichen also nicht, sondern sind LEBENDGEBÄREND! Man spricht von „Ovoviviparie“ oder auch Larviparie bei Fachleuten unter den Menschen.
Die zunächst 25 bis 35 Millimeter kleinen Larven von uns Salamandern sind anfangs unscheinbar bräunlich gefärbt. Wir haben äußere Kiemenbüschel (siehe Fotomalerei W.H.) und von Anfang an vier Beine. Erkennungsmerkmale der Larven sind: Der Kopf ist merklich breiter als der Rumpf und an allen vier Oberschenkeln befindet sich ein heller gelblicher Fleck. Mit zunehmendem Wachstum werden diese dunkler, während die zukünftige Fleckung allmählich immer deutlicher wird.
Und wie ist das mit dem SEX bei uns?
Die Paarung von uns stellt einen Sonderfall unter den in Mitteleuropa heimischen Amphibien dar. Während die meisten LURCHE im Frühjahr für einen gewissen Zeitraum Teiche und Tümpel aufsuchen, um sich dort zu paaren und Eier abzulegen, paaren wir Feuersalamander uns ausschließlich an Land. Die Paarungszeit erstreckt sich von etwa April bis September mit einem klaren Schwerpunkt im Juli.
Die Geschlechter finden wahrscheinlich über Geruchs- und Berührungsreize zueinander. Zur Paarung schiebt sich das männliche Tier unter das Weibchen und umgreift mit den Vorderbeinen diejenigen der Partnerin. Das Weibchen nimmt dazu ein vom Männchen auf dem Untergrund abgesetztes SAMENpaket mit seiner KLOAKE auf. Nach einer erfolgreich verlaufenden PAARUNG ist das Weibchen in der Lage die Samenflüssigkeit des Männchens mehrere Jahre im Körper aufzubewahren. Infolge dieser Strategie ist es den Tieren möglich, über längere Zeiträume auch ohne Sexualpartner alljährlich für Nachwuchs zu sorgen.
Nach der Paarung trägt das weibliche Tier etwa acht bis neun Monate die Embryonen aus (sog. intrauterine Entwicklung – Uterus=Gebärmutter). Während dieser Entwicklungsphase liegen die noch von den Eihüllen umgebenden Larven in einer Flüssigkeit, die beträchtliche Mengen an Harnstoff enthalten. Man nimmt an, dass die jeweilig vorherrschende Harnstoffkonzentration im Muttertier maßgeblich die Entwicklungsgeschwindigkeit der Larven mitbestimmt. Bei Feuersalamander-Populationen, die in höheren Lagen leben, soll es nur alle zwei Jahre neugeborene Larven geben, auch dies wäre eine interessante Parallele zur Fortpflanzungsstrategie des Alpensalamanders. (Quelle wikipedia.)
Geburt und weitere Entwicklung: Die Embryonalphase der Weibchen endet gewöhnlich im Spätherbst. Vor allem in Mittelgebirgslagen wandern die trächtigen Tiere zu Fließgewässer, um die Larven bevorzugt in fischfreien Quellbereichen abzusetzen.
Historisches: Verbrannt haben uns die Menschen früher!!!
Wir FEUERsalamander sind aufgrund unseres auffälligen äußeren Erscheinungsbildes seit langer Zeit dem Menschen vertraut: Der hohe Bekanntheitsgrad war nicht immer zu unserem Vorteil. In den zurückliegenden Jahrhunderten glaubte man, dass unsere Hautsekrete –siehe oben - nicht nur todbringend giftig seien, sondern auch imstande wären, Brände zu löschen. Entsprechend reagierten die Menschen und warfen uns Tiere ins Feuer; darauf geht auch der Name der FEUER-Salamander der Menschen zurück.
PS: Das a&s-LURCHI-Regen-Männchen/Weibchen empfiehlt das SWR-Video http://www.planet-schule.de/sf/php/02_sen01.php?se... (Planet Schule)
REGEN-Männchen und -Weibchen
"Regenmännchen" (warum eigentlich nicht auch „Regenfrauchen“?) werden wir im Menschen-Volksmund genannt, weil wir unser Versteck nach starken Sommer-Regen häufig verlassen und etwas zu fressen finden. Der Alpensalamander (Salamandra atra) ist unser schwarzer Verwandter: Kommt vor in hochgelegenen Alpen-Berglaub-Wäldern bis zu Geröllhalden und Matten zwischen 2500 und 3000 Metern. Er ist vivivar (lebendgebärend), ist vom Wasser völlig unabhängig: bringt 2 (!) fast 5 cm lange Jungtiere zur Welt, die sofort an Land atmen wie die Erwachsenen. Vorgeburtlich mit Kiemen ausgestattete Larven werden im Mutterleib resorbiert. Siehe zu LURCHI auch ein VIDEO: http://www.planet-schule.de/sf/php/02_sen01.php?se...