SKANDALon: Ursprung-der-Welt COURBETs und Facebook-ZENSUR
„Kennt das Internet denn gar keine Scham?“ – so titelt und fragt DIE WELT: „Dialektik der Aufklärung: Facebook sperrt Seiten, die Gustave Courbets ‚L'Origine du Monde’ zeigen“. In http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article13...
lesen wir:
Als Gustave Courbet 1866 für den türkischen Diplomaten Khalil Bey das Bild "L'Origine du Monde" (der Ursprung der Welt) malte, war es sofort ein SKANDALON. Also eine skandalöse Affäre. Skan|da|lon, das; -s [griech. skándalon, Skandal] (bildungsspr.): etw., was Anstoß, Ärgernis erregt.
Fast anderthalb Jahrhunderte später ist der dargestellte Frauen-AKT für FACEBOOK immer noch ein Skandal-Ärgernis. Benutzer, die das Bild ins Netz gestellt hatten, mussten feststellen, dass die Zensoren des sozialen Netwerks ihre Seiten unzugänglich gemacht hatten. Facebook – siehe a&s-p-Malerei BILDERstrecke.
Französische Medien „beschwören Europas Mittelalter“ - kritisieren den "digitalen Obskurantismus", erklärt die WELT unter anderem. Doch weder der Islam noch die Kirche motiviere Facebook, sondern „schlichte amerikanische Prüderie“!
Nicht erst bei COURBET – dessen „Ursprung der Welt“ auch ich ins Internet stellte (1), hätten Facebooks "Untersuchungsmannschaften" zugeschlagen. So musste die New Yorker "Academy of Art" immer wieder erleben, dass Aktbilder aus ihrer Sammlung, „darunter von Richard T. Scott, John Wellington, Judy Fox, and Steven Assael“, von ihrer Facebook-Seite durch ZENSUR entfernt wurden.
Auf ihrem Blog fragte die Akademie, ob Facebook sich anmaßen wolle, "die Kunst zu kontrollieren".
Als die "New York Times" die Geschichte aufgriff, entschuldigte sich ein Sprecher des Netzwerks. "Wir prüfen täglich Tausende Seiten, und natürlich machen wir ab und zu Fehler." Die BILDER seien so "lebensecht" gewesen, dass Malereien wie COURBETs akt-malerei Facebooks Kontrolleure "getäuscht" hätten.
FAKT sei – so die WELT: Courbets Porträt eines weiblichen Genitals sei zweifellos "lebensecht". Und die Facebook-Regeln, die alle User mit dem Eröffnen eines Accounts akzeptierten, verbieten ausdrücklich das Posten von Inhalten wie Hass-Aufruf oder Menschen-Bedrohungen. Ebenso "Pornografie und Nacktheit".
WELT-Interpretation: Die Entschuldigung an die "Academy of Art" scheine zu bedeuten, dass mit "Nacktheit" NUR Nacktphotos von Menschen gemeint seien. NICHT aber photographische KUNST wäre demnach ausgenommen. Selbst wenn sie täuschend "echt" sei.
FRAGE Ist Courbets Bild PORNOgrafie?
Die Perspektive des AKT-Bildes von COURBETsei „zweifellos die des Voyeurs“ – so sieht es die WELT. Doch während es dem Voyeur darum gehe, das Versteckte, Verbotene zu sehen, das ihm selbst irgendwie als schmutzig und gerade darum als reizvoll gelte, stelle indessen Courbet die weibliche "SCHAM" (das Wort sei bezeichnend für die männlich dominierte Sicht auf die Sexualität) als SSCHÖN da. Das Gegenteil von Pornografie sei es.
Befürworter der Facebook-ZENSUR aber meinten, dass auch Minderjährige das Netzwerk benutzen. Dies stimmt auch für die „Giessener Zeitung“ beispielsweise, wo ich das Bild veröffentlichte (1). Ohne Zensur-Versuch.
Dass das Bild erst seit 1996 im Musée d'Orsay hängt, erwähnte ich Und dass da auch Minderjährige es sehen können, weiß man.
RICHTIG ist die WELT-Feststellung: „Ganz davon abgesehen, dass jedes Kind überall im Internet ganz andere Bilder finden kann“ (…).
In „Visionär Gustave COURBET: Realismus mit Träumerei & Vision einer poetischen MODERNITÄT. 1.Teil“ schrieb ich ohne BILDmaterial (1):
Radikal „modern“ war auf jeden Fall COURBET mir seinem berühmten Gemälde "Der Ursprung der Welt": ein Bild mit detaillierter Abbildung des weiblichen Geschlechtsorgans, das bis heute gemein hin als Meilenstein der „Kunstmalerei“ gilt. Ich stellte ebenda die FRAGE: Darf man dieses Akt-Gemälde mit der „Venus vom Hohlen Fels“ (40.000 Jahre alt), einer Plastik, die ebenfalls deutlich nackte Wahrheit mit einem weniger geöffneten weiblichen Schoß auf eine Skulptur gebannt hat, vergleichen?
AKT-Kunst - EVOLUTIONisierung
häufig auch nur als Akt bezeichnet, ist die Abbildung des unbekleideten menschlichen Körpers in der Kunst: In der Geschichte und Entwicklung der Kunst kann man eine evolutionäre Entwicklung dessen, was man unter einer„AKT“-Darstellung versteht, skizzieren.
Geht man von der These einer „Evolutionisierung“ der „Kunst“ aus – stellt Stammbäume für Malerei- und Skupturen-Entwicklung auf – so sind „Evolutionsprinzipien“ (Auslese, Anpassung etc. als biologisch relevante Prinzipien) auch für Kunst und Kunstgeschichte kompatibel zu diskutieren. Anfangs ist der „Akt“ - als eines der ältesten und vielfältigsten Genres - fast ausschließlich als KULT-Gegenstand geschaffen worden. Ich habe über die erstmals dargestellte „nackte Frau“ mit üppigen Rundungen und noch üppigerem Busen, die kopflose „Venus vom Hohlen Fels“ (Alter 40.000 Jahre) berichtet: Ausgestellt war diese „Venus“ in der Landesausstellung "Eiszeit - Kunst und Kultur" im Kunstgebäude Stuttgart (bis 10.01.2010).
Die berühmte VENUS von Willendorf - pralle Natur oder abstraktes Ideal? – bekam durch die Entdeckung der Hohle-Fels-Eva einen „Vorläufer“. „Nur" 27.000 Jahre alt ist die Wiener Venus; vor 100 Jahren entdeckt. BILDER siehe http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/zur-evolu...
MÄNNER sind zu PHALLI reduziert
Aus der Kulturstufe „Gravettien“ stammen viele Frauenfiguren, oft gesichtslos, aber sexbetont. Und MÄNNER sind zu PHALLI (wie aus dem Hohlen Fels) reduziert, betonte ich ebenda. Als Phallus (latinisierte Form des griechischen Ʊ»»Ì – phallós) bezeichnet man heute insbesondere in kulturgeschichtlichen Zusammenhängen den erigierten Penis des Menschen. In der Embryologie stellt der Phallus ein Übergangsstadium vom Genitalhöcker zur Klitoris bzw. zum Penis dar. Der Phallus gilt seit Jahrtausenden als Symbol für Kraft und Fruchtbarkeit. Vgl. Abb. aus Hahns Symmetriebuch – Bilderstrecke.
Bei vielen der Plastiken der EISZEIT/STEINZEIT sind Brüste, Bauch, Oberschenkel und Gesäß stark betont. Wozu die Figuren dienten, werden wir vermutlich nie genau wissen. Wahrscheinlich waren sie Darstellungen von Göttinnen und/oder Fruchtbarkeitssymbole.
Bereits frühe Hochkulturen (Sumer, Ägypten, Kreta, Indien unter anderem) kennen AKT-Darstellungen. Die Entwicklung lässt sich weiter verfolgen über die griechische Plastik, mit Einschränkungen auch durch die Kunst des Mittelalters bis in die europäische Kunst der Neuzeit. Seit der Renaissance gehört das Studium des menschlichen Körpers zur Ausbildung an Kunstakademien. Die Griechen erhoben den Akt zum selbständigen Kunstgegenstand. Im Mittelalter wurden Aktdarstellungen lediglich für religiöse Motive zugelassen und auch nur dann, wenn die Darstellungen die Nacktheit erforderte. Ein hervorragendes Beispiel ist „die Erschaffung des Adams“ von Michelangelo Buonarotti in der Sixtinischen Kapelle.
Im 19. Jahrhundert wurde die Akt-Abbildung von der Einschränkung auf religiöse, mythologische oder historische Motive befreit. Dies zeigt sich sehr deutlich in den Werken der französischen Impressionisten wie Renoir, Manet, Degas, die Menschen in ganz normalen Situationen (oftmals in der Natur) darstellten und den Details ihrer Körpersprache nachspürten.
Von allen Einschränkungen befreit, entwickelte sich der
Akt bei COURBET zum Sonderfall.
Die Kunst des AKTes: Nacktheit – Voyeurismus – Exhibitionismus - Erotik?
Der Akt verliert bis heute und wohl in Zukunft nie an Brisanz und Aktualität und übt auf Künstler & Nicht-Künstler eine große Anziehungskraft aus. Immer wieder versuchen Kunstschaffende den menschlichen Körper in einer neuen Sichtweise darzustellen. Dabei loten sie die Grenze des Erlaubten aus und schaffen oft Kunstwerke, die anfänglich immer noch auf Ablehnung stoßen: sei es in der Zeichnung (Aktzeichnen), Malerei, Skulptur oder Fotografie (Aktfotografie). Der Begriff „AKT“ kam als Schul-Terminus der Porträt- und Genremalerei erst im 19. Jahrhundert auf und bezeichnete ursprünglich eher Studien vom menschlichen Körper (Aktstudie). Heute wird der Begriff auf alle Darstellungen unbekleideter menschlicher Körper bis in die Frühzeit ausgedehnt.
Der verbotene Blick auf die Nacktheit
Verbotene Blicke können todbringend sein: Im antiken Mythos überraschte der Jäger Aktaion die nackte Diana beim Baden. Zur Strafe verwandelte die Göttin der Jagd den Voyeur in einen Hirsch, der danach von seinen eigenen Hunden zerrissen wurde. Ein Bildthema, das Künstler von der Antike bis ins 21. Jahrhundert immer wieder zu Darstellungen mit unterschiedlichsten Auslegungen inspirierte. „Mythologie als Vorwand für die Nacktheit?“ fragt ein Film von Werner Raeune bei arteTV.
Ob bei Caravaggio, Gustave Courbet, Gustav Klimt oder Pablo Picasso - über Jahrhunderte stehen Erotik und Sinnlichkeit im Mittelpunkt künstlerischen Schaffens und führen bis heute zu Verboten und Skandalen. Für den amerikanischen Enthüllungskünstler Spencer Tunick lassen Massen die Hüllen fallen – siehe a&s-Bilderserie. Seine Installationen nackter Menschen gelten als Kunst - doch in New York wurde Tunick schon fünfmal inhaftiert.
Nacktheit, Voyeurismus, Exhibitionismus, Erotik und Missbrauch: Werner Raeune näherte sich dem Thema des verbotenen Blicks aus verschiedenen Perspektiven und unternahm filmisch einen sehenswerten Streifzug durch die Kunst des Aktes. COURBETs „Der Ursprung der Welt" durfte im Film über die „KUNST-Nacktheiten“ nicht fehlen. 1866 malte Gustave Courbet das "nackteste Nacktbild" der Kunstgeschichte, den Schoß einer Frau.
Das Thema EVOLUTION interessierte den Maler Courbet beim Aktbild „Der Ursprung der Welt“ NICHT:
Evolutionäre Kunst (Evolutionistische Kunst) – ars evolutoria (Evo-Art, evo-devo-art, evolutionary art, evolving art, Evolutionistic Art, evolutionism, Science Art/art-science, R/Evo-art, R/Evo-devo-art (…)) ist eine vergleichsweise neue Kunst-Form. COURBET hätte die Gelegenheit gehabt in das Thema „EVOLUTION“ einzusteigen - LAMARCK hätte G.C. vertraut sein sollen: Und GOETHE (1749-1832) – Lamarcks Zeitgenosse - war DER Vorläufer der Pioniere der Evolutionsforschung DARWIN & LAMARCK: Die Naturgeschichte der Neuzeit wurde entscheidend beeinflusst durch Goethes morphologische Schriften: mit der 1790 erschienenen METAMORPHOSE der Pflanzen (Urpflanze & Urtier-Theorie; Blatt und Wirbel als proteische Ureinheiten). Charles Darwin hatte die Evolution 1859 – vor COURBETs „Ursprung der Welt“ in 1866 - nicht erfunden. Der evolutionäre Entwicklungs-Gedanke war schon seit LAMARCKs Leistung von 1809 vorhanden; dem Geburtsjahr des Post-„Evoluzzers“ Darwin! 1819 wurde G.C. geboren!
(Vgl. hierzu auch Werner Hahn 2008: http://community.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/2... UND später http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/wie-kuens... .)
Gustave Courbets moderner "Ursprung der Welt"
Er brachte eingeübte Sehgewohnheiten ordentlich zum Schwingen:
Betrachtet man die explizite AKT-Malerei z.B. von Egon Schiele, Otto Müller, Edgar Degas, Toulouse-Lautrec oder allen anderen bekannten Aktmalern - seit der Renaissance gehört das Studium des menschlichen Körpers zur Ausbildung an Kunstakademien -, ist es kaum zu glauben, dass Gemälde wie z.B. Gustave Courbets "Der Ursprung der Welt", mit der detaillierten Abbildung des weiblichen Geschlechtsorgans, bis heute gemein hin als Meilenstein der „Kunstmalerei“ gelten. NICHT als Pornografie. „Aktbilder sind salonfähig - Porno ist Schmuddel“, liest man. Darf man das Bild "Der Ursprung der Welt" auch 15 oder 14 Jährigen Kindern zeigen? Oder greift hier eine Altersgrenze mit FSK-Überwachung ein? Die Abgrenzung zwischen Aktmalerei und Pornografie folgt dahingehend, dass durch "Aktmalerei“ (gegenüber Pornografie) angeblich keine sexuelle Erregung beabsichtigt sei und neben einem ästhetischen auch ein handwerklicher Anspruch vorliegen soll. Zurecht fragt man heute:
„Gibt es überhaupt ein allgemein gültige Trennlinie zwischen Kunst und Porno?“
Bis heute obliegt die Entscheidung, was Pornografie und was Kunst ist, der Judikative. Einerseits schützt das deutsche Grundgesetz explizit die Kunst: Die Kunst ist frei und die Freiheit der Kunst ist in Art. 5 Abs. 3 GG ohne Vorbehalt gewährleistet. Andererseits gibt es den Jugendschutz u.a. Gesetzte die zum Verbot, (Indizierung) und zur Zensur führen. Der gesellschaftliche Dissens zu dieser Frage ist nicht aufgelöst. Bis heute. Dazu mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Aktfotografie .
Zur PORNOGRAFIE
lässt sich die Akt-Fotografie anhand der Definition jener abgrenzen: eine Darstellung wird heute nach deutschem Recht als pornografisch bezeichnet, „wenn sie unter Hintenansetzen sonstiger menschlicher Bezüge sexuelle Vorgänge in grob aufdringlicher, anreißerischer Weise in den Vordergrund rückt, und wenn ihre objektive Gesamttendenz ausschließlich oder überwiegend zur Aufreizung des Sexualtriebs abzielt“ (Stefen, 1989). Aktfotografien beabsichtigten „hingegen nicht primär eine sexuelle Erregung und sind neben einem ästhetischen und handwerklichen Anspruch auch durch menschliche Achtung gekennzeichnet“ ist ebenda zu lesen.
Andererseits schützt das deutsche Grundgesetz explizit die Kunst: Die Kunst ist frei; die Freiheit der Kunst ist in Art. 5 Abs. 3 GG ohne Vorbehalt gewährleistet. Der Kunstbegriff ist nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts nicht auf ein bestimmtes Niveau und daher auch nicht auf „wertvolle“ oder gar klassische Kunst beschränkt.
Anmerkungen (1):
Bildmaterial zum Artikel siehe in „Gustave COURBETs Realismus und die Vision einer poetischen MODERNITÄT: Nacktheit (Teil 1)“ Giessener Zeitung http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/40... - ebenda 12 Bilder (mit Nacktheit).
Hahn, Werner: Vision einer poetischen MODERNE - Gustave COURBET in Frankfurt (Schirn). 2. Teil / in http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/40... - benda mit 26 Bildern – auch davon http://www.giessener-zeitung.de/giessen/?page=medi... –
Radikal „modern“ war COURBET auf jeden Fall mit seinem berühmten Gemälde "Der Ursprung der Welt": ein Bild mit detaillierter Abbildung des weiblichen Geschlechtsorgans, das bis heute gemein hin als Meilenstein der „Kunstmalerei“ - http://www.giessener-zeitung.de/giessen/?page=medi...
UND „SEX sells“:
Ursprung-der-Welt-neo-popism. a&s&GerhardRichter. Vgl. Artikeltext und myheimat-Beitrag Pop-Art-EVOLUTIONISIERUNG: Neo-POPISM der ars evolutoria zu POP LIFE . http://www.giessener-zeitung.de/giessen/?page=medi...
"Facebook ermöglicht es dir, mit den Menschen in deinem Leben in Verbindung zu treten und Inhalte mit diesen zu teilen." So die WERBUNG.
Wie zu erfahren war, hatte Facebook Pobleme mit einem dänischen Künstler, der auf seiner Facebook-Seite das COURBET-Kunstwerk zeigte, das nicht gefiel.
Der bekannte französische Maler Gustave Courbet (1819-1877) provozierte mit seinem Realismus (siehe meinen Doppelartikel Gießener Zeitung; Schirnausstellung) , u.a. mit Bildern von Frauen in anzüglichen Posen, was auch noch 150 Jahre später der Fall zu sein scheint.
Frodo Steinicke heißt der Facebook-Enttäuschte
Der Künstler hatte auf seiner Facebook-Seite das Gemälde "Der Ursprung der Welt" (1866) gestellt. Das Bild, das im Musée d'Orsay in Paris zu sehen ist (siehe a&s Bildergalerie), erregte Facebook Abscheu, wie berichtet.
Bild-Historisches:
Lange Zeit war der Psychoanalytiker Jacques Lacan Besitzer des Bildes. Wie bei den Vorbesitzern hatte man es lieber nicht öffentlich ausgestellt. Selbst Lacan versteckte schlau das Bild, indem er vor es ein weniger deutliches Gemälde von Masson anbrachte, das man wegschieben musste, um die von Courbet gemalte Vulva zu sehen.
Das Masson-Bild diente somit als Vorhang oder als Bekleidung.
In den FACEBOOK-Nutzungsbedingungen heißt es kurz und knapp: "Du wirst keine Inhalte posten, die verabscheuungswürdig, bedrohlich oder pornografisch sind, zu Gewalt auffordern oder Nacktheit sowie Gewalt enthalten."
Die Nachrichtenagentur AFP meldete, dass nach den Nutzungs-Bbedingungen Nacktheit verboten sei. Man wolle ein "virtueller Ort" sein, den man "sicher" besuchen könne und den auch zahlreiche Kinder nutzen würden.
Steinike bezeichnete die Löschung als einen Akt der ZENSUR: schließlich handele es sich um ein berühmtes Gemälde, das Teil des kulturellen Erbes Frankreichs sei. AFP erklärte Steinicke, er habe es veröffentlicht, um seinen Kommentar über eine Sendung von DR2 über das nackte Geschlecht zu illustrieren.
Facebook schaltete des Künstlers Seite wieder frei, allerdings OHNE das Bild, das für ihn weiterhin nichts Pornografisches hat. Facebook mag Nacktheit, Kunst oder Pornografie einfach nicht.