POLITKITSCH - Documenta (13) lebt intellektuell über ihre Verhältnisse. OCCUPY documenta-BAKARGIEViade/ ZMIJEWSKIade Berlin! Über SUPER-Kuratoren...
"KURATIEREN" & SUPER-KURATORinnen-Problem: Documenta (13) „AGENTIN“ CCB: Carolyn Christov-Bakargiev lebt intellektuell über ihre Verhältnisse. OCCUPY documenta-BAKARGIEViade/ ZMIJEWSKIade Berlin!
Vor-Bemerkung zu „DOCUMENTA für zeitgenössische Politik“
Die Komplexität der Probleme im KUNST-Betrieb muss man KONSTRUKTIV angehen: z.B. den Hessen-MP Volker Bouffier (CDU) und Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD) mit OFFENEN Briefen (d13-Misere, Demokratisierung) angehen.
"KURATIEREN" & SUPER-KURATOR-Problem
Das Wort SUPER ist in Kombination mit anderen Begriffen weit verbreitet:
Gehört hat fast jeder von SUPER-Stars (im Musik- & Kunstbetrieb), SUPER-Helden (Jesus Christ SUPERSTAR ...), SUPER-Reiche, SUPER-Markt, SUPER-Heroes, SUPER-Mächten, SUPER-Technik, SUPER-Intelligenz, SUPER-Hirn, SUPER-Massage, SUPER-Kommentare. Wenigerbekannt sind mutmaßlich die Termini wie Super-Intendant, Super-Nova, Super-Elementarteilchen (Higgs Boson), Super-Computing, Super-Denken (Denkerei), Super-Symmetrie (SUSI), SUPER-KURATIEREN & SUPER-KURATOR(in).
Zu SUPER-KURATIEREN & SUPER-KURATOR(in):
Es sei FALSCH, dass die Kunst den Künstlern entrissen und KURATOREN überantwortet werde, meinte CCB – die Macherin der BAKARGIEViade:
RICHTIG. Kunstvermittler seien „eine neue Priesterklasse“ - zwischen Künstler und Ausstellungsbesucher gestellt. Carolyn Christov-Bakargiev will eine d-„AGENTIN“ sein, keine d-„Kuratorin“:
Documenta (13) AGENTIN CCB: die neue d-„AGENTin“ lebt intellektuell über ihre Verhältnisse:
Das sagte die Leiterin der dOCUMENTA (13) Carolyn Christov-Bakargiev, die in einem Monat in der documenta-Stadt Kassel stattfinden soll. „Kuratorin“ löse „zu viele verunglückte Assoziationen aus. Ich finde den Ausdruck zu klebrig“, so die Macherin der BAKARGIEViade. Viel mitzuteilen - zum Stande der Dinge bei der d13 in Kassel, hatte CCB nicht, als sie in Berlin am 29.10.10 im Hebbeltheater eine Pressekonferenz gab. http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/40...
Und bei der d-Gestaltung folge CCB, so war schon 2010 zu erfahren, "nicht einem einzigen, übergreifenden Konzept, sondern führt, wie in einer Choreografie, vielfältige Materialien, Methoden und Wissensformen zusammen" (taz). IST-Zustand:
SchönBlöd: Ob die Teilnehmer der documenta (13) "Kunst" ausstellten oder nicht, sei völlig gleich – so die documenta-Institution (BAKARGIEViade-d13). DAS DARF NICHT WAHR SEIN!!! – Dazu aktuell GZ mehr:
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/65...
CCB, die – wie Jesus beim Abendmahl (Bild Leonardos) am langen Tisch sitzend - neben einem Quantenphysiker auch die Grande Dame der feministischen Cyborg-Theorie vorstellte, konnte in Berlin 2010 KEIN KONZEPT und keine Künstlerliste vorlegen; so ist es auch HEUTE noch; ich berichtete. Brigitte WERNEBURG (taz) sagte in „Noch ohne Titel“:
CCB & Co wolle „AgentInnen heißen“ – habe doch „Kurator“ inzwischen einen reichlich schlechten Ruf. „Doch der wird bleiben. Denn nicht anders als der alte Kurator, so wurde in Berlin schon deutlich, lebt auch der neue d-AGENT intellektuell über seine Verhältnisse. Er berät sich nicht nur mit SchriftstellerInnen, KünstlerInnen und KulturwissenschaftlerInnen der Generation 2.0; zu seinen "Advisors" gehören auch Experten aus so ultracoolen Bereichen wie Molekularbiologie, Epigenetik oder Quantenphysik.“ Die Nebulösität, das Konzeptuelle betreffend, „folgt einer altbekannten Documenta-Dramaturgie, stellte „art“ fest.
Ich kommentierte in DIE ZEIT u.a.:
CCB in Kassel: "Ich habe kein Konzept". Ein Vergehen gegenüber den staatlichen documenta-Trägern - den von uns Steuerzahlern Subventionierten: Land Hessen, Stadt Kassel und Bund?! CCB als arte-povera-Jüngerin (arme-Kunst-Apostel) plädiert für „De-Anthropologisierung“: UND HUNDE (!!!) oder auch „nicht-animierten Elemente“ unserer Erde (Steine etc.) sollten „im Sinne einer neuen Gerechtigkeit in der artenreichen Welt gleichfalls Aufmerksamkeit“ verdienen.
Es sei FALSCH, dass die Kunst den Künstlern entrissen und KURATOREN überantwortet würde, meinte CCB. RICHTIG. Kunstvermittler seien „eine neue Priesterklasse“ - zwischen Künstler und Ausstellungsbesucher gestellt.
(Quelle: http://www.zeit.de/kultur/kunst/2011-12/kunst-auss...)
Dieser tiefgreifende Wandel stelle einen Documenta-Leiter – d-Kuratorin/Agentin - vor enorme Herausforderungen, gehöret es doch „traditionell zu seiner Rolle, einen Wissensvorsprung zu suggerieren, was die Trends der Gegenwart angeht“, meinte Tim ACKERMANN (Die Welt).
ABER: „Die Zeit der SUPERKURATOREN, die nach eigenem Ermessen ‚Weltkunstschauen’ organisieren, ist vorbei. Wir leben in einer Epoche, in der sich ganze Gesellschaften im Internet zur Rebellion verabreden.“ OCCUPY documenta ???!!!
KLUGE Feuilleton-Erkenntnis/Einsicht:
DAS FORDERE ICH SEIT 1992:
T. A.:
„Der Versuch einer Einzelperson, auch nur die Kunstwelt überschauen zu wollen, wirkt da ebenso hoffnungslos wie unglaubwürdig.“
Christov-Bakargiev scheine HEUTE auch allein da zu stehen und präsentiere nach 2 Jahren „strengster Geheimhaltung dem Publikum ihre vermeintlich überraschende Vision einer Großausstellung, die vermutlich absolut erwartbar sein wird“.
ACKERMANN FRAGT: Warum also verzichte man zur Abwechslung nicht mal auf alle kuratorische „Geheimniskrämerei und macht das Gegenteil - nämlich den Entstehungsprozess vollkommen offen?“ Und WIE DAS? - Das Publikum könnte von vornherein beteiligt werden. Die Ägypter, Brasilianer oder Chinesen „bestimmen per Facebook selbst, welche Künstler sie nach Kassel schicken wollen“. Man könnte „in Blogs über den Sinn von künstlerischen Positionen streiten“ (mache ich) und „am Ende langweilige Künstler aus dem Konzept rauswählen“.
Überraschend wäre dieser Prozess: EINE ECHTE WELTKUNSTSCHAU wäre geschaffen – NICHT im BAKARGIEViade-ALLEINGANG sondern VON DER WELT-ÖFFENTLICHKEIT
Autor Tim ACKERMANN fürchte nur, „dass noch einige Documenta-Ausgaben scheitern müssen, bevor sich die Erkenntnis durchsetzt: Kassel braucht keinen Superkurator, sondern dringend mehr Schwarmintelligenz“. RECHT SO – Quelle in
http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article13...
(Quelle http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/60... )
"KURATIEREN" … SUPERKURATOREN aus der KUNST …
Designer, DJs, Partyveranstalter, Blogger und Ladenbesitzer sagen heute, dass sie "KURATIEREN": wenn sie "wählen", "aussuchen" und "präsentieren" meinten. Das sei ihr Code, um mitzuteilen: "Ich habe einen herausragenden Geschmack." Die SZ dazu: "Man deutet an, dass eine Ähnlichkeit besteht zwischen dem, was man selber tut, und dem, was jemand mit Universitätsabschluss in einem Museum tut."
So weit, so offensichtlich. Die endgültige Befreiung des KURATORs aus der MUSEUMs-Welt versucht ein in 2011 erschienenes Buch: "Curation Nation", von dem Internet-Unternehmer, Filmemacher und (selbstverständlich) Kurator Steven Rosenbaum (Curation Nation: Why the Future of Content is Context and How to win in a world where Consumers are Creators" McGraw Hill, New York 2011 - http://curationnation.org/ )
Ein guter Kurator sei ja gerade nicht berechen- und vorhersehbar. Frage man zum Beispiel Hans-Ulrich OBRIST, einen der mächtigsten Ausstellungsmacher im Kunstbetrieb, warum er sich denn gerade für diesen und keinen anderen Künstler entschieden hat, sagt er, dass ihn „das ganz andere Zeitkonzept" interessiere. Das könne selbst Google nur schwer in einen Algorithmus fassen.
„Überhaupt Obrist. Oder Klaus Biesenbach, "Curator at large" des New Yorker Museum of Modern Art (MoMA). Man hat bei der Lektüre von "Curation Nation" das Gefühl, der Netz-Großdenker hätte sich nicht wirklich mit den neuen SUPERKURATOREN aus der KUNST beschäftigt.“
Superkuratoren seien „Vielflieger und Netzwerker“ - Obrist beschäftige eigens drei Praktikanten, um seine vielen Einfälle auszurecherchieren.
Zur Kuratoren-Macht gehöre: „Dass sie einen unbekannten Künstler ‚entdecken’ und in eine Reihe mit Michelangelo, Van Gogh und Picasso rücken können. Nur solange sie als die Türhüter zur Geschichte erscheinen, macht ihre Entscheidung aus einem Stück Leinwand pures Gold.“
Quelle: Die neuen Kuratoren Rette uns, wer kann. SZ 25.07.2011, Von Jan Füchtjohann / http://www.sueddeutsche.de/kultur/die-neuen-kurato...
Im Artikel „Die Macht der Geschmacksverstärker“ bedauert DIE ZEIT, dass für viele junge Menschen „Kurator“ der neue Traumberuf sei. „Die Folgen für die Kunstwelt sind gravierend“ ist zu lesen:
Hans-Ulrich OBRIST sei einer der mächtigsten Menschen des internationalen Kunstbetriebs. Die dOCUMENTA (13)-Macherin CCB (BAKARGIEViade - Carolyn Christov-Bakargiev) wird nicht genannt, obwohl sie „KURATORIN“ der documenta Institution genannt wird.
Dass DOCUMENTAs - BAKARGIEViade der CCB (siehe web, dOCUMENTA (13) in Kassel 2012) - ORTE bietet, an denen Auseinandersetzungen um normative Ordnungen stattfinden, etwa wenn es darum geht, WAS KUNST IST (die zu fördern ist) & WAS KUNST SEIN DARF & WAS SIE SEIN SOLL... Dazu siehe „ACTION POESIA EVOLUTORIA“ im web
ZITAT DIE ZEIT:
„Zu 68er-Zeiten hing die Protest-Ästhetik in der Tat am Rockzipfel der Intellektuellen, die Kunst sollte ins Leben treten, damit das Leben so wird wie die Kunst. Diese Epoche scheint abgelaufen, die Kunst ist weniger Revolution als Intervention.“
(http://www.zeit.de/2012/05/Frankfurter-Kunstverein )
action poesia evolutoria - dialogischer Diskurs! MEHR in GZ:
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/61...
Dass OBRIST so weit oben in der KURATOREN-Kunst-Landschaft landen konnte, ist ein Phänomen. Denn der Schweizer sei kein Künstler, kein Museumsdirektor, kein Galerist oder Sammler. Er ist Kurator, so DIE ZEIT, 5.5.2011 Nr. 19. Hauptberuflich organisiert er Ausstellungen in der recht kleinen Serpentine Gallery in London, einer Institution ohne eigene Sammlung. Doch die meiste Zeit scheint er darauf zu verwenden, durch die Welt zu reisen und Kontakte zwischen Menschen herzustellen. Der Kurator sei heute das, was vor langer Zeit einmal der Regisseur, der Poet oder der bildende Künstler selbst war:
„Der Traumberuf der jugendlichen Avantgarde. Junge Menschen in großen Städten, die irgendwas mit Kultur machen und ganz vorne dabei sein wollen, stellen jetzt plötzlich Kunst aus oder studieren zumindest schon mal das Ausstellen. In Berlin, Frankfurt, Zürich, London, New York – in allen großen Metropolen der Kunstwelt wurden in den vergangenen Jahren Studiengänge für Kuratoren gegründet, die Nachfrage ist groß.“
OBRIST hat ein Buch veröffentlicht – “A Brief History of Curating“. Das Buch besteht aus einem knappen Dutzend Interviews, die Obrist mit bekannten Ausstellungsmachern wie Harald Szeemann, Werner Hofmann oder Pontus Hultén geführt hat. „Wollte man das soziale Netzwerk des Kunstbetriebs auf ein Blatt Papier aufzeichnen, dann wäre Hans-Ulrich Obrist der wahrscheinlich dickste Knotenpunkt in diesem Netzwerk“, so ZEIT ebenda.
DOCUMENTA-Saat geht auf:
Ein KURATOR der besonderen Art sorgt momentan für Schlagzeilen im Feuilletonismus-Dschungel der KUNST-Medienwelt: In der GZ berichtete ich schon über
Für die 7. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst wurde mit Artur Zmijewski ein international durch die DOCUMENTA bekannt gewordene Künstler zur Entwicklung und Umsetzung des Ausstellungskonzepts eingeladen. Ich schrieb über Artur Zmijewski: http://www.berlinbiennale.de/.
DOCUMENTA-Geförderter ZMIJEWSKI (BUERGELiade) wird mit KURZFILM-„Kunst“ nach Antisemitismusvorwürfen aus dem Berliner Martin-Gropius-Bau entfernt
von Werner Hahn 02.11.2011698 mal gelesen / 9 Kommentare
GZ:
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/58...
ZMIJEWSKIade Berlin (2012) – BUERGELiade & BAKARGIEViade (2012)
Ergebnisse für ZMIJEWSKI ade Berlin (2012) - Keine Ergebnisse für ZMIJEWSKIade Berlin (2012) gefunden heißt es noch bei GOOGLE. Das wird sich hiermit ändern:
Artur Zmijewski is curating the 2012 Berlin Biennial which is to open soon (April 27th – July 1st).
Die Berlin Biennale gilt als eine der wichtigsten Plattformen zeitgenössischer Kunst in Deutschland. Neben der documenta-Institution (GmbH & staatlich). Diesmal ist die 7. Biennale-Ausstellung schon vor Beginn POLITISCH wie nie zuvor. Die von der Kunstschau geladenen OCCUPY-Aktivisten haben den Schauplatz in Berlin erobert. Kritiker fragen hingegen, OB DAS wirklich NOCH KUNST IST.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.04.2012: Von einer "teils erstaunlich tiefsitzenden Dummheit geprägt" sei die diesjährige von Artur Zmijewski kuratierte Berlin-Biennale, ärgert sich Niklas MAAK, der sich nicht nur an der begrifflichen Schludrigkeit herumstammelnder Occupy-Gäste stört, sondern auch am "POLITKITSCH", der die Veranstaltung "im Gemisch mit einem unscharf argumentierenden Zynismus" durchziehe: "Israel erscheint in dieser Biennale vor allem als Problem: in Zmijewskis Worten zu Grass, in den Aktionen zur 'Verteidigung palästinensischer Ansprüche', wie er das nennt. ... Das Occupy-Plakat, auf dem bekundet wird, man sei unter anderem auch gegen Antisemitismus, wirkt wie ein Pfeifen in einem sehr dunklen Wald."
In der SZ lesen wir zu ZMIJEWSKIade Berlin: Kunst mit nachhaltiger politischer Wirkung
"Sie tun, was sie tun wollen", sagte KURATOR Zmijewski - ZMIJEWSKIade Berlin -, der den von den Aktivisten geforderten Freiraum zur Verfügung gestellt hat. "Wir akzeptieren das, weil sie unsere Lehrer sind". Ziel der von ihm gestalteten Biennale sei, KUNST zu unterstützen, die nachhaltige politische Wirkung habe. Der für seine Grenzüberschreitungen bekannte Künstler hat als Co-Kurator auch das radikale russische Kunstkollektiv "Voina" geladen. Die Gruppe, die von der russischen Polizei als "Bande" bezeichnet wird, darf Petersburg jedoch nicht verlassen.
Gabriele Horn vom KW Institute for Contemporary Art, Veranstalterin der vom BUND mit 2,5 Millionen Euro GEFÖRDERTen Kunstschau, verteidigte die Entscheidung, die Occupy-Bewegung einzuladen: "Auch Institutionen, die vorwiegend Kulturinstitutionen sind, sollten ihre Räume für Diskussionen öffnen, die die Gesellschaft betreffen. Damit fängt Kultur erst an". http://www.sueddeutsche.de/kultur/occupy-bewegung-...
Das Scheitern der Berlin-Biennale
„Unmittelbar unnütz“ titelt die „taz“: Kitsch, Handarbeiten für die Bewegung und verunglückte Symbole: „Die 7. Berlin-Biennale ist gescheitert und hat die politische Kunst diskreditiert. Symptomatisch!“
Empört hat man sich über die Biennale:
Wegen ihrer platten politischen Kunst – so das Feuilleton zum „Desaster“; Ingo Arend in http://www.taz.de/Das-Scheitern-der-Berlin-Biennal...!92414/ . Man müsse lange zurückdenken in der nicht allzu langen Geschichte der Biennalen, um sich an eine schlechtere Ausgabe dieses noch jungen Kunstformats zu erinnern!
I.A.: „Die Sache wäre vielleicht noch zu verschmerzen, wenn sich in dem Vorgang nicht ein altes Problem neu Bahn bräche: das gestörte Verhältnis vieler Linker zur Ästhetik. Die Art und Weise, wie die Biennale-Macher die Kunst pauschal für politisch unzurechnungsfähig erklärten, ist nicht nur geschichtsblind.“ So wie die ZmijewskiADE die Kunst symbolisch dem Diktat der Politik in Gestalt der Occupy-Demonstranten unterwarf, war man drauf und dran, sich Jonathan MEESEs ominöser „Diktatur der Kunst“ zu unterwerfen.
KLUG gesagt:
Die Frage nach einer zeitgemäßen politischen Ästhetik sei aktueller denn je. Und dann werde in Berlin die Plattform zum „Action Space“ umfunktioniert, auf der die Kunst eigentlich die Fähigkeiten demonstrieren soll, ohne die es keine bessere Gesellschaft gibt: gestalten, entwerfen, neue, andere, nie gesehene Formen finden. Es komme „gar nicht drauf an, was die Kunst darstellt, sondern dass sie gut, also komplex, schwierig, ungewohnt“ ist. Anders gesagt: „Je schöner Kunst ist, um so politischer ist sie.“
Die Selbstabschaffung der Kunst
So die „taz“ zur 7. Berlin-Biennale. Den Machern schwebt ein Paradigmenwechsel vor. „Das kulturelle Erbe könnte auf den Müllhaufen der Geschichte befördert werden.“ (http://www.taz.de/7-Berlin-Biennale/!91552/ )
Es weht ein kräftiger ANORCHO-Hauch durch die Räume der Berliner KunstWerke. www.kw-berlin.de Die vom Bund mit 2,5 Millionen Euro geförderte 7. Berlin Biennale ist keine reine Kunstausstellung mehr, sondern ein Brennspiegel der Protestbewegungen, ein Forum für politisches Engagement in und außerhalb der Kunst. ANALOG ist die dOCUMENTA (13) positioniert; ich berichtete mehrfach.
Es wurde darum konsequenterweise die von Artur Zmijewski kurartie Show zur „Biennale für zeitgenössische Politik“ umgetauft. So wird analog der ZmijewskADE die BAKARGIEViade als „DOCUMENTA für zeitgenössische Politik“ in die Geschichte eingehen. Als KUNST-Desaster – documenta-INFARKT.
Vom BUND mit 2,5 Millionen Euro GEFÖRDERT.
Der politische Anstrich der Berlin Biennale ist, Ingo Arend zufolge, "in seiner dürftigen Performativität mehr als eine Bankrotterklärung der politischen Kunst, es ist die Abdankung der Kunst an sich." (taz 28.4.12.)
„Kaum große Namen – der Star dieser Biennale heißt Politik“ – so „art“.
Bei der Pressekonferenz wies Zmijewski selbst auf eine andere Schwierigkeiten hin, die das ganze Unternehmen mit sich bringt: weil die Biennale hauptsächlich von der Bundeskulturstiftung finanziert wird, arbeiten die eingeladenen Aktivisten, die die Systemfrage stellen, de facto eng mit dem Staat zusammen.
Auch wenn (oder gerade weil) die Bundeskulturstiftung wieder 2,5 Millionen Euro gegeben hat und BMW auf der Sponsorenliste steht, liegt eine egalitäre Grundstimmung in der Luft. Statt einem Glanzpapier-Katalog gibt es eine Biennale-Zeitung zum Preis von zwei Euro, der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Das Publikum soll möglichst wiederkommen.
Mehr: http://www.art-magazin.de/kunst/50856/berlin_bienn...
Anmerkung
ART zum BUERGELiade-Auftritt des Machers der BIENNALE: Artur Zmijewski, der Haupt- und Künstlerkurator dieser Biennale:
Behinderte als Aktmodelle, Spiele in der Gaskammer – Artur Zmijewskis Videoarbeiten lösen oft heftige Kontroversen aus. Auf der Documenta 12 präsentiert der polnische Künstler provokante Filme über Vernichtungslager und einen gehörlosen Kirchenchor: „Gesangsstunde“ in Kassel